3. November 2015

Kaninchen-Aussengehege –
was man unbedingt beachten muss!

 

Bitte informieren Sie sich umfassend, bevor Sie Kaninchen als Haustiere halten möchten. Die Pflege dieser Tiere ist bei einer guten Auslaufhaltung aufwändig und kostet einiges an Geld. Überlegen Sie sich vor der Anschaffung, ob Sie bereit sind, die Zeit und die finanziellen Mittel für die Kaninchen aufzubringen.
Kaninchen können im Winter und Sommer draussen gehalten werden. Sie mögen auch Regen und Schnee, brauchen aber trockene Plätze und wind- und wettergeschützte Hütten mit viel sauberem Heu und Stroh. Ausserdem muss der Auslauf im Winter so gross sein, dass die Tiere sich bei kaltem Wetter durch Bewegung aufwärmen können. Strukturieren Sie das Gehege gut, so dass die Tiere viele Beschäftigungs- und Versteckmöglichkeiten haben. Man kann dies bspw. mit Kisten, Betonröhren und Ästen tun.

Einige Punkte, die man bei der Haltung von Kaninchen in einem Aussengehege unbedingt beachten muss:

Das Gehege muss fuchs-, marder-, katzen- und greifvögelsicher sein.
Füchse können tiefe Löcher graben – deshalb das Gehege tief in den Boden eingraben oder mit einem Gitter unterlegen.
Marder und Katzen können sehr gut klettern. Sichern Sie ein Auslaufgehege deshalb wenn es oben offen ist immer mit einem schützenden Elektrozaun.
Achten Sie darauf, dass die Kaninchen genügend Unterschlupfmöglichkeiten haben und sich dadurch vor Greifvögeln schützen können.
Denken Sie auch daran, dass Kaninchen gut buddeln können und sichern Sie deshalb das Gehege auch von Innen, damit Ihre Langohren nachts nicht ausbrechen können und dadurch zu einer leichten Beute von Raubtieren werden.

Kokzidien
Eine Haltung auf Gras oder Wiese ist nur in extrem grossen Gehegen mit wenigen Tieren möglich, da Kaninchen sehr anfällig auf Kokzidien sind, welche sich oftmals im Kot der Kaninchen befinden. Diese Kokzidien vermehren sich rasch, wenn Kot liegen bleibt, weshalb ein Gehege regelmässig gereinigt werden muss, was auf einer Wiese aber nicht möglich ist. Umso mehr Kot herumliegt, desto grösser wird das Risiko des Kokzidien-Befalls. Die Kokzidien überleben bis zu mehreren Monaten. Deshalb ist Wiesenhaltung nur bei sehr viel Platz oder regelmässigem Weidewechsel möglich. Ansonsten bitte Haltung auf Einstreu (Rindenmulch, unbehandelte Holzpellets usw.), welche regelmässig ausgetauscht werden kann. Informieren Sie sich bitte eingehend im Internet über das Thema Kokzidien bei Kaninchen. Ein Kokzidien-Befall kann für die Kaninchen tödlich enden.

Schmeissfliegen
Eine gute Hygiene im Aussen-Gehege ist sehr wichtig, da sonst Fliegen angezogen werden. Die Kaninchen dürfen nicht in ihrem eigenen Kot sitzen. Besonders im Sommer kann es sonst bei älteren oder kränklichen Tieren zu einem Befall der Tiere mit Schmeissfliegenlarven kommen, was immer tödlich endet, wenn man es nicht früh genug bemerkt.

Achtung Frischfutter
Kaninchen, welche vorher in Innenhaltung gelebt haben, sind sich oft nicht gross an Frischfutter gewohnt, obwohl dies eigentlich ihre natürlichste und gesündeste Nahrung wäre. Wenn die Tiere das erste Mal auf eine Wiese gelassen werden, sind sie aber dermassen begeistert, dass sie sich das Bäuchchen vollfressen. Dies oft mit tödlichen Folgen wie der Aufgasung des Magens oder Darmes. Bitte gewöhnen Sie Ihre Tiere deshalb sehr langsam an Frischfutter.

Diese Informationen sind nicht abschliessend, sondern geben lediglich einen kurzen Einblick in einige der wichtigen zu beachtenden Punkte, wenn man Kaninchen in einem Aussengehege halten möchte.
Bitte informieren Sie sich gründlich vor der Anschaffung im Internet oder in dem empfehlenswerten Kaninchen-Buch von Ruth Morgenegg – Artgerechte Haltung – ein Grundrecht auch für Kaninchen.

Kaninchen sind keine Kuscheltiere und deshalb für Kinder zum Schmusen ungeeignet. Wer diese lustigen und lebensfrohen Tiere aber gerne beobachtet, wird mit einem Auslaufgehege an den Tieren grosse Freude haben.


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