Forum 2000-1

Forum

Januar bis März 2000

vorhergehendes Forum (1999)

Forum Jahresübersicht

Anmerkungen  und Kommentare der Redaktion sind violett hervorgehoben


1. Januar 2000

Vermerk auf Einzahlungsschein: BITTE UNBEDINGT WEITERMACHEN! Alois Hürlimann, Zug


3. Januar 2000

Es ist widerlich, welche Willkür unsere Landesregierung und Justiz betreiben. Machen Sie weiter so, wir müssen Überhand gewinnen. Ich ärgere mich seit Jahren. Sie werden sehen, dass die SVP gerade deswegen nicht über einen gewissen Prozentsatz hinauskommen wird.
Viel Glück im neuen Jahr, mit freundlichen Grüssen
SB

Anmerkung:
Ob linke oder rechte Politik: den Tieren geht es überall gleich katastrophal. Sie zB Deutschland, wo die rot-grüne Regierung den Tieren gar nichts gebracht hat. Das Hühner-Käfig-Verbot des Verfassungsgerichtes musste sogar gegen diese rot-grüne Regierung erkämpft werden! Wir empfehlen deshalb nur noch Wahlboykott.
Erwin Kessler


4. Januar 2000

Sehr geehrter Herr Kessler. Für Ihr Engagement für die Tiere in unserem Land danke ich Ihnen herzlich. Manchmal habe ich etwas Mühe mit Ihren deftigen Audrücken, verstehe aber, dass es notwendig ist, extreme Positionen einzunehmen, sodass wenigstens langsam eine Richtungsänderung eintritt. Es macht mich als Tierfreund schon wütend, wenn ich von diesen unseligen Tiertransporten und der schrecklichen Tierhaltung lese oder höre. Die Untätigkeit unserer Behörden ist fast nicht zum Aushalten. Man ist schnell in der Versuchung, diesen Leuten eine "Fadengrade" zu verpassen. Dieses Verhalten erinnert mich an das Verhalten der Behörden während des 2. Weltkrieges im Fall Grüninger, St.Margrethen (Gestern im Fernsehen). Wenn sich der Schweizer Tierschutz in Zukunft nicht mutiger und engagierter zeigt, werde ich diese Beiträge lieber Ihnen schicken. Ich wünsche Ihnen zum Neuen Jahr weiterhin viel Kraft und Durchhaltewillen bei Ihrer Aufgabe und Ihrer Familie alles Gute.
Jürg Graf, Altstätten


4. Januar 2000

Anmerkungen auf Spenden-Einzahlungen:

"Geben Sie weiterhin Vollgas." Matthias Vogel, Weinfelden

"Weiter so!" Bea Külling, Thalwil


6. Januar 2000

Ich habe im Beobachter gelesen, dass Sie aufhoeren wollen (waehrend den naechsten 5-10 Jahren). Schade! Welche andere Organisation getraut sich denn, fuer das Wohl der Tiere auch gegen die Behoerden anzutreten? Mir faellt da keine andere ein. Also im Namen der Tiere: bitte weitermachen!
Freundlicher Gruss und alles Gute!
Theres Bitzi, Emmenbruecke


11. Januar 2000

Wollte Ihnen schnell einen Zwischenbericht geben. Fast die Hälfte aller VgT-Nachrichten für Ksnacht sind verteilt. Bis Ende Januar werden wir den Rest auch noch bewältigen.
Wollen Sie nicht an den Kassensturz oder Beobachter gelangen wegen dieser skandalösen Boykottmassnahme der Post?
Elisabeth K, Küsnacht

Sehr geehrte Frau K, danke für Ihre Arbeit und Unterstützung. Seit Gasche/Rätz vom Kassensturz weggegangen sind, werde ich boykottiert. Um den VgT linientreu zu bekämpfen verzichtet der Kassensturz auf unsere Filmaufnahmen über die Realität der Nutztierhaltung in der Schweiz, wie sie das Fernsehpublikum noch nie gesehen hat. Dabei spielt auch mit, dass das Schweizer Fernsehen nur Aufnahmen zeigt, welche mit Einwilligung des Tierhalters gedreht worden sind. (Das gilt allerdings nur für Aufnahmen, die in der Schweiz gedreht wurden. Darum sieht man die wirklich schlimmen Dinge immer nur aus dem Ausland.) Und der Beobachter hat es nur auf Negativ-Schlagzeilen gegen den VgT abgesehen: Er brachte es fertig, über die Postzensur negativ über den VgT zu schreiben. (Siehe die News vom 23. Dezember 1999)
Wenn das alles nicht so wäre, gäbe es doch gar keine Tier-KZs mehr in der Schweiz! So was ist - wie schon unter den Nazis - nur möglich, wenn ein ganzes Regime dahinter steht und die Masse der Mitläufer und Egoisten wegschaut.
Erwin Kessler


11. Januar 2000

Aus einem Brief an die Post-Direktion von Dr med F Schenk, Biel:

Wie aus den Medien zu erfahren war, hat die Post-Direktion die Verteilung des Journals des VgT unter dem Vorwand, dass der Inhalt möglicherweise der  Post einen Image-Schaden zufügen könnte, verboten. Frau Brigitte Rossetti, Sprecherin der Post-Direktion, sagt in einem Interview: "Wir verweigern die Beförderung, weil Dr Kessler in seinen Journalen Tierhalter persönlich und auf eine Weise angreift, die es uns verunmöglichen, solche Post überhaupt zu transportieren. Wir haben das Recht zu diesem Schritt, auch wenn Herr Kessler anderer Meinung ist. Die Verweigerung der Beförderung von Schriften solchen Inhaltes gehört zu unserer Geschäftspolitik und die werden wir in diesem Sinne beibehalten."

Ganz abgesehen von der eigenartigen selbstherrlich-obrigkeitlichen Erklärung der Post-Direktion ist man erstaunt über die Arroganz der Anmassung moralisch-ethischer Gesinnungsdirektiven gegenüber dem Souverän. Diesem wird doch von derselben Direktion der ganze Sumpf der Pornoliteratur und anderes mehr bedenkenlos und ohne moralische Vorbehalte direkt ins Haus geliefert.  Liegt nun das logische Selbstverständnis der Post-Direktion darin, dem Schmutz einen höheren Stellenwert einzuräumen als der Gewissensnot, dort wo es darum geht, der gnadenlosen Ausbeuterei der Mitgeschöpfe ein humanitäres Ethos entgegenzusetzen? Sie rechtfertigen pauschal willkürlich angemasste "Rechte", reden von der Verweigerung von Inhalten, von einer Geschäftspolitik, an welcher man festhält, ohne aber konkret den kausalen Zusammenhang dieser Entscheidungen mit dem Objekt der beanstandeten und klar nachweisbaren Fakten der Gesetzesübertretungen auch nur in Erwägung zu ziehen. Dass der Inhalt der verweigerten Journale von Dr Kessler auf der Wahrheit von Tatbeständen der Verletzung der Tierschutzgesetzgebung basiert, das wird gefliessentlich verschwiegen. Man muss sich fragen, nach welchen Kriterien sich die Post-Direktion in dieser Kontroverse zwischen nachweislicher Gesetzesverletzung und Tierquälerei einerseits und der Pressefreiheit andererseits, gesinnungsmässig für die willkürliche Sabotage entschieden hat. Eine solche "Geschäftspolitik" lässt sich nicht mit scheinheilig-moralisierenden Argumenten rechtfertigen. Indirekt werden durch diese Eingriffe in die Pressefreiheit die Übertretungen und die sich daraus ergebenden Leiden der Tiere etabliert und dadurch auch Beihilfe geleistet. Aus den klaren und bebilderten Aussagen der Journale von Dr Kessler ist nämlich eindeutig ersichtlich, dass die genannten und gerügten Tierhalter - wider besseres Wissen - die Gesetze weitherum missachten und übertreten.

Zudem: Seit wann ist die Post die qualitativ-moralisch-philosophisch und juristisch konzessionierte Instanz und Autorität, welche über die ethische Gesinnungsopportunität des Souveräns Vorrechte geniesst und diesbezüglich Entscheide fällt und auch Qualifikationen austeilt? Das Richteramt steht der Post-Direktion schlecht an, und gerade solche Entscheide, in welchen versucht wird, die entsetzliche Wahrheit über das Tierelend zu vernebeln, offenbart sich der Verlust der Erbtugend des Menschen: die Achtung vor dem Leben an sich.

Wenn man den tiefgründigen Worte des folgenden Zitates von Goethe die "geschäftspolitische" Argumentation der Postdirektion gegenüberstellt, dann wird einem bewusst, wie tief der Graben ist, der unsere Gesellschaft vom humanistischen Gedankengut trennt, und warum auch der Ständerat heute noch die Haustiere nur als Ware deklarieren wollte.

Die Ehrfurcht vor dem Leben ist die Erbtugend des Menschen. Träte sie wie ein Wunder in allen Menschen augenblicklich hervor, sie würde die Erde von allen Übeln heilen, an denen sie gegenwärtig und vielleicht unheilbar krank liegt."    Goethe


12. Januar 2000

Eine dringende Bitte in in Ihrem besten eigenen Interesse: schreiben Sie nicht nur vom jüdischen, sondern vom "jüdischen und moslemischen" Schächten.
J.F. Zürich

Über das moslemische Schächten habe ich immer wieder geschrieben, man muss es nur lesen: in folgenden VgT-Nachrichten: VN00-1, VN99-4, VN99-3, VN99-1, VN98-6, VN98-3, VN98-1, VN97-1, VN96-6, VN96-5, VN95-7, VN95-4
Und wenn ich das jüdische Schächten meine, schreibe ich nicht "das muslimische und jüdische Schächten". Und wenn ich das moslemische Schächten meine, schreibe ich ebenfalls nicht ""das muslimische und jüdische Schächten". Ich weiss nicht, warum gutmeinende Leser immer wieder ihre Ängstlichkeit, Wahrheiten frei und offen zu äussern, auf mich übertragen wollen. Meine Tierschutzarbeit dient nicht MEINEN "besten eigenen Interessen" - sonst würde ich überhaupt nichts sagen -, sondern den Tieren und auch den vielen treuen und engagierten VgT-Mitgliedern, welche gerade deshalb beim VgT sind, weil dies die einzige Organisation ist, welche laut und hörbar das sagt, was gesagt werden muss, nicht das, was gewisse Kreise gerne hören.
Erwin Kessler


12. Januar 2000

lieber mitstreiter kessler, ich muss ihnen meine bewunderung aussprechen, ganz phantastisch was sie leisten und vermutlich auch erdulden. bitte machen sie unbeirrt weiter, sie sind auf dem richtigen weg, nur ist es sehr traurig zu lesen, was für lieben "kirchengängern" sie täglich begegnen. ich kann ihnen aber versichern, wir die wir noch näher an rom, klagemauer und mekka leben, wir haben es mindestens so beschissen hier unter all den heuchlern.
unsere postfach adresse in oberegg können sie streichen und uns jeweils die infos direkt nach spanien senden. heute geht ein auftrag an die Kantonalbank AI ab für einen betrag von SFr. 200.-- für das jahr 2000. leider sind auch unsere mittel beschränkt, aber sie öknnen auf uns zählen. zum abschluss noch eine schöne weisheit aus china:

WENN EIN MENSCH STIRBT, DANN KOMMT EIN TIER, ZU DEM ER IRGENDWANN IN SEINEM LEBEN EINMAL GUT GEWESEN IST, UND HOLT IHN AB INS PARADIES. OHNE EIN SOLCHES TIER KANN NIEMAND INS PARADIES GELANGEN.

liebe grüsse
Carlos Wunderli

Anmerkung:
Da werden viele Schweinemäster und Tierexperimentatoren kaum grosse Mühe haben, ins Paradies zu kommen, wenn sie von ihrem Büsi oder Hündchen abgeholt werden, das sie nach der täglichen Berufstierquälerei feierabendlich verwöhnten. Auch die Nazis-KZ-Leiter, die nach getaner Menschen-Folter im trauten Familienkreis ihren Hund streichelten, sind wohl alle ins Paradies abgeholt worden. (Sorry für meinen Zynismus. Mir kommt je länger je mehr die ganze Welt zynisch vor.)
Erwin Kessler


13. Januar 2000

Post-Zensur

An Herrn Bundesrat Leuenberger, Bundeshaus, 3000 Bern
Sehr geehrter Herr Bundesrat, nach tagelangem Brüten über der Ungeheuerlichkeit der durch die schweizerische Post ausgeübten Zensur - einzigartiger Schandfleck in der Geschichte der schweizerischen Eidgenossenschaft - und entnervt von den davon unberührten scheinheiligen Chören der in den Medien zum Jahrtausendwechsel herumwütenden Gut-, Fromm- und Bergier-Menschen wende ich mich nun doch vertrauensvoll an Sie, in der Hoffnung, wenigstens einen Zuhörer zu finden... Ich beschwöre Sie, die um diese Postzensur sich rankenden Vorgänge mit Ihrer bundesrätlichen Macht zu durchleuchten und zu entlarven. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten zur Aussage der Post, sie habe Kesslers Kampfschrift aus geschäftspolitischen Gründen zurückgewiesen:
a) Die Post unterhält eine offizielle Zensurstelle, in welcher der Inhalt der zu befördernden Postgüter bezüglich marktwirtschaftlicher Effekte untersucht wird.
b) Irgendwelche genügend mächtigen Klüngel finden hinter den Kulissen bei der Post ein offenes Ohr...
Mit vorzüglicher Hochachtung
Kurt Faller, Tägerwilen


13. Januar 2000

Leserbrief an den "Beobachter" zu "Post boykottiert militanten Tierschützer" 

Das Schächten ist ein verabscheungswürdiges Tötungsverfahren, das den Tieren einen qualvollen Tod bereitet. Das ist eine wissenschaftlich belegte Tatsache. Es ist das Verdienst von Herrn Kessler, dieses Thema aufgegriffen und eine mutige Aufklärungskampagne gegen das Schächten gestartet zu haben. Schade hingegen, dass nur wenige andere Tierschutzorganisationen den Mut aufgebracht haben, diese Kampagne zu unterstützen. Schade ebenfalls, dass Herr Raos in seinem Artikel im Beobachter überhaupt kein Wort der Kritik für das Schächten findet, sondern sich darauf beschränkt, die Persönlichkeit von Erwin Kessler in ein schiefes Licht zu stellen. Herr Raos findet es auch nicht nötig, die Post wegen ihres unerhört undemokratischen Vorgehens gegenüber dem VgT zu kritisieren. Herr Kessler ist, gemäss seiner eigenen Aussage, kein Antisemit. Seine Kritik gilt nur solchen Juden (einer kleinen Minderheit, übrigens), die das Schächten praktizieren bzw. unterstützen. Es ist heute aber leider so, dass etliche jüdische Organisationen aus verständlicher Angst vor dem mancherorts wieder aufkommenden Antisemitismus, jedwelche Kritik an Juden bzw. dem jüdischen Staat automatisch als rassistisch inspirierten Angriff auf das jüdische Volk, dh als Antisemitismus aufnehmen und auslegen. Dies ist ungerecht, unannehmbar und für die Bekämpfung des echten Antisemitismus höchst kontraproduktiv. Herr Kessler ist nur einer unter vielen Opfern dieser unüberlegten, gefährlichen Abwehrhaltung. Ich hätte mir gewünscht, dass Herr Raos in seinem Artikel seine Leser über den richtigen Sachverhalt aufklären würde, aber davon leider keine Spur. Und noch ein Punkt: Ich finde es traurig, dass Herr Raos mit keinem Wort den beispiellosen, unermüdlichen Einsatz von Herrn Kessler zugunsten der misshandelten, gequälten Nutztiere würdigt Das ist m.E. gar nicht BEOBACHTER-mässig, oder doch?
Dr G Zucco, Oberrieden


14. Januar 2000

Eine jüdische Stimme zum Schächtprozess

Sehr geehrter Herr Dr Kessler, Ich habe ihr "Plädoyer" - ehrlich gesagt - nur überflogen. Ich möcht mich nicht damit auseinandersetzen, ob Sie ein Antisemit sind oder nicht, oder über das Ihnen gegenüber geschehenen Un(?)recht entscheiden. Allerdings sind Ihre "Anschuldigungen" gegen die "Schächtjuden" und gegen die jüdischen Speisevorschriften völlig aus der Luft gegriffen.
Dazu möchte ich sagen, dass ich ein religiöser Jude bin, was noch nicht heisst, dass ich ein "geblendeter" Fanatiker bin. Trotzdem haben mich Ihre Behauptungen nicht ruhen lassen, ich hatte das Bedürfnis Sie über deren Falschheit zu informieren.
1.) Die jüdischen Speisevorschriften ("Kaschrut") sind ein integraler Bestandteil der jüdischen Religion. Sie enthalten - wie alles im Judentum - sehr viele Gesetze. Diese sind aus der Thora, der Bibel, abgeleitet und im Talmud, und später halachischen (=Gesetz-) Werken festgelegt. Das Schächten ist nicht, wie sie behaupten, ein Brauch dem nur ultra-orthodoxe Religionsfanatiker nachgehen, um sich von Nichtjuden abzusondern.
Ich gebe zu, die Methode, das Fleisch zu Schlachten ist altmodisch. Doch im Judentum hat ALLES Physische (wie z.B. die Nahrung, die ja eigentlich nur dem Körper dient) auch eine geistige Seite. Dass im Judentum nur sehr selektiv gegessen wird (wie sie ja in ihrem Plädoyer lobend erwähnten) hat nicht nur gesundheitliche oder ästhetische Gründe. Es beruht darauf dass alles, was man isst, einen Einfluss auf den Charakter und die Psyche eines Menschen hat. Ich gehe darauf nicht weiter ein, weil es ein eigenes, riesiges Kapitel ist.
2.) Das Schächten bereitet dem Tier überhaupt keinen Schmerz. Die Thora VERBIETET jegliche Tierquälerei. Deshalb muss z.B. das Schächtmesser glatt sein, es darf nicht eine winzige Kerbe geben (wurde das Tier mit einem fehlerhaften Messer geschlachtet, ist es ebenso unkoscher). Weiters müssen die Schlagader und die Luftröhre des Tieres mit einem Schnitt durchschnitten werden, damit das Tier nicht unnötig leidet und einen zweiten Schnitt ertragen muss.
3.) Natürlich bleibt auch nach dem ausbluten noch Blut im fleisch. Deswegen muss es vor der Zubereitung einer komplizierten, sechsstündigen Prozedur unterzogen werden, in der mit Salz und anderen Mitteln der Grossteil des restlichen Blutes entzogen wird. Die verschwindende Menge die dann noch im Fleisch ist, ist bereits erlaubt.
Abschliessend möchte ich noch sagen, dass es schlicht und einfach falsch ist, dass nach der Bibel der Fleischgenuss eigentlich verboten sein müsste. Im Gegenteil, zu bestimmten Mahlzeiten MUSS man Fleisch einnehmen (Pessachmahl etc.).
Ich glaube damit wäre das Wichtigste gesagt.
mfg David Fldes, Wien

Anmerkung:
Ich teile die Ansicht, dass alles was man ist, auch auf Geist und Seele wirkt. Gerade deshalb sollte man nicht das Fleisch von Folteropfern essen.
Die Logik, weil die Thora Tierquälerei verbietet, ist Schächten keine Tierquälerei, erinnert mich an die Sprüche der Fleischmafia: Weil das Tierschutzgesetz Tierquälerei verbietet, geht es den Tieren gut, welche nach der(völlig untauglichen) Tierschutzverordnung gehalten werden.
Auch sonst ist diese Zuschrift wieder einmal ein typisches Beispiel dafür, wie religiöser Eifer blind macht: Nur weil das Messer scharf ist, soll das Durchschneiden der Kehle keine Qual sein. Es braucht wirklich ungeheur viel fanatische Blindheit, um so etwas zu behaupten. Und das niemand den muskulösen Hals, die Luft- und Speiseröhre und die zähen dicken Blutgefässe, das alles mit einem einzigen Schnitt bis auf das Rückenmark durchtrennen kann, leuchtet sicher jedem nicht religiös verblendeten Menschen sofort ein. Im übrigen kann man solange darüber theoretisieren, wie man will. Entscheidend ist, wie es in der Praxis zu und hergeht. Und DAS habe ich mehrfach gesehen.

Wahrscheinlich hat sich Herr Fldes die Videoaufnahmen

Video-Aufnahmen
Jüdisches Schächten
balk11.gif (5078 Byte)

von grässlichem jüdischem Schächten, wo am Hals einer Kuh 15 mal (nicht 1 mal!) herumgesäbelt wird, nicht angesehen oder behauptet einfach, da sei halt ausnahmsweise nicht korrekt geschächtet worden. Ich habe dies aber auch live in einem österreichischen Schlachthof GESEHEN.
Erwin Kessler


14. Januar 2000

Hiermit möchte ich das Buch "Vegan-Küche" von Brigitta Klingel für 24 Fr bestellen. Ihre Zeitung hat mich wirklich nachdenklich gestimmt. Werde den Mitgliederbeitrag gerne einzahlen. Macht weiter so.
Anita Kos,  Egg


15. Januar 2000

Illegales moslemisches Schächten

Am 10.01.00 lasen wir im Blick einen Bericht über zwei Lämmer, denen von Unbekannten brutal die Kehle durchschninen wurde. Da mich seit Jahrzehnten das barbarische ,,Schächten" verfolgt, als ich Anfangs 70 r Jahre auf einem deutschen TV-Sender in Nahaufnahmen den Schächtschnitt sah, musste ich einfach einen Leserbrief schreiben . Es ist ein Fakt, da es hierzulande und bestimmt auch andernorts viele Menschen gibt (dazu gehöre auch ich!), die psychisch enorm leiden angesichts der Tatsache, da diese grausame, steinzeitalterliche Tötungsart noch immer angewendet wird. Am 14.01.00 erschien dann mein Leserbrief im Blick, wiedereinmal gekürzt und abgeändert. Ja nun, dachte ich, wenigstens haben sie etwas darüber gebracht. Ich rief Herrn Müller von der Neuen Luzerner Zeitung an, der ich den Leserbrief ebenfalls geschickt hatte, um ihn zu bitten, ihn auch ja zu veröffentichen. Er antwortete recht barsch (pfiff mich richtiggehend an), nein, dieser Brief erscheine nicht Was wir da geschrieben hätten sei rassistisch und es sei überhaupt nicht erwiesen, dass die Tat von Moslems begangen worden sei. Ich erklärte ihm: "Dann haben sie meinen Brief nicht richtig gelesen, denn das habe ich ja ausdrücklich erwähnt!" Trotzdem beharrte er darauf, den Brief niemals zu veröffentlichen. Er meinte, ich solle ,,gescheiter" einen Bericht über Tschetschenien schreiben, als alle 6 Monate über's Schächten. Ich antwortete ihm, das sollten andere machen, die mehr davon verstehen als ich. Wir seien Tierschützer und es müsse auch solche Menschen geben, die sich dafür einsetzen. Er blieb hart und wollte von allem nichts wissen, auch, dass ich persönlich mit dem Schafhalter telefoniert habe und er mir bestätigte, dass man die Tiere ausbluten liess, interessierte ihn nicht. übrigens ist auch Herr Allemann (der Schafhalter) überzeugt, dass es Moslems waren, so wie ich ihn verstanden habe. Nach dem Telefonat mit Herr Müller war ich total down und wütend. Wieder einmal wird man mundtot gemacht und rennt gegen verschlossene Türen. Ich hätte diesem Herrn noch sagen wollen, dass momentan die Medien noch am längeren Hebel seien, aber dass der Tag kommen werde, wo auch über dieses Tabu-Thema gesprochen und geschrieben werde.
Rita Gerritsen

Wenigstens ist dieser Tag schon in den Medien des VgT gekommen! (Anmerkung der Forum-Redaktion).


15. Januar 2000

Was ist Leben?
von Jakob Brem (www.belletristik.ch

Haben Tiere ein Recht auf Leben, bevor sie geschlachtet werden? Die Frommen fordern ein Recht auf ungeborenes Leben. Was aber heisst Leben? Heisst Leben nicht Wohlsein? Ist Leben in utero Wohlsein, wenn die Mutter Hunger leidet, von ihrem Mann geschlagen, vergewaltigt, gedemütigt, ihres Wohlseins beraubt wird? Möchtet Ihr, dass eure Kinder die Nächte auf Lüftungsschächten einer Millionenstadt verbringen müssen, mit einer aus dem Container gefundenen Brotrinde zum Nachtessen und mit Schnüffelverdünner zum Einschlafen?

Leben heisst Wohlsein.

Möchtet Ihr, dass Eure Hauskatze für Versuchszwecke eingefangen und bei lebendigem Leibe enthäutet wird. Sollen eure Kinder üfr Sexperversionen "arbeiten" gehen müssen wie tausende Kinder in Ländern, die von christlichen Eroberern bestohlen wurden und bis heute noch durch Billig- und Kinderarbeit ausgebeutet werden?

Leben heisst Wohlsein.

Ihr Pferdefreundinnen und Pferdefreunde im Kindesalter, wie wär’s, wenn eines abends, wenn ihr das Pferdchen in den Stall zurückbringt, ein bärtiger, freundlich lcähelnder Herr mit schwarzem Hut auf dem Kopf und einem scharfen Messer in seiner Hand, euren Liebling in Empfang nähme, an einen Baum bände und dem Pferdchen ritze ratze einige Male die Kehle durchschnitte?

Ihr Christen, fndet ihr es gut, wenn eines Tages ein Messebesucher sein Kälbchen mit zusammengebundenen Beinen in das Gotteshaus schleifte, während der heiligen Wandlung dem Kälbchen ein Bolzentötungsapparat an die Stirn hielte und abdrückte?

Wenn dann einige Gläubige auf dem Steinboden der Kirche im Mittelgang ein Feuer entfachen würden, dem Kälbchen eine spitze Eisenstange durch den Leib bohrten, die Eisenstange mit dem getöteten Kälbchen auf die Gebetsbankarmstütze legten, das Kälbchen langsam zu drehen begännen, die Gläubigen das Tischgebet sprächen, der Geistliche das brätelnde Tierchen segnete, dann vom Kälbchen Scheibe um Scheibe abschnitte und unter den Gläubigen verteilte, die Gläubigen rülpsten und furzten, der Organist mit fettverschmierten Händen zu spielen begänne, der Priester seinen triefenden Mund mit der Stola abwischte.

Ist solcherlei Leben Wohlsein?

Ihr alttestamentlichen Menschen, wo wäre euer Entsetzen, wenn sich ähnliches in einer Synagoge oder Moschee abspielte, das gebratene Pferdchen mit Silberbesteck verspiesen, die fettverschmutzten Münder mit wertlos gewordenen Wertpapieren gereinigt würden, wenn Frauen das Geschirr wegräumten, während die Männer in ein schwarzes Buch starrten, wobei das Furzen mit heiligen Afterstöpseln verhindert und das Gürpsen mittels Gürpstonbesänftigungskopftauchwassergefässen gedämpft würde?

Ihr Kinder jedwelcher Religion, würdet ihr Euch in solcher Gesellschaft wohl fühlen?

Kinderleben heisst Wohlsein.

Baumleben ist Erde, Wasser, Luft, Sonnenlicht, Hitze, Frost, Vogelgezwitscher bis ihn ein gewaltiger Sturm entwurzelt oder eine Motorsäge sein Leben beendet.

Baumleben heisst Wohlsein.

Einem Zucht- oder Mastschwein war das Leben schon vor tausenden von Jahren genommen worden, als es vom Wildschwein zum Hausschwein erniedrigt wurde. Schweinsleben war damals die Weite der Wälder, der Aecker, der Wiesen, der Teiche, bis es von einem Bären oder einem Rudel Wölfe beendet wurde.

Schweineleben heisst Wohlsein.

Pferde kommen auch heute noch nicht mit Reitsattel, Jochscheit oder Lederzeug zur Welt. Wenn Tournierpferde mit Peitschenhiebe in die Transporter getrieben, Fohlen gewaltsam von ihrer Mutter getrennt, ohne Wasser oder Milch stundenlang nach Italien gekarrt werden,

ist dieses Leben Wohlsein?

Kühe, den Rehen und Hirschen ähnlich, würden in Gruppen über Hügel und durch Wälder streifen. Sie mögen es, in tiefem Schnee auszuruhen und wiederzukauen. Sie haben fünf Mägen und soviel überschüssige Wärme, dass damit eine Einzimmer-Wohnung geheizt werden könnte. Kühe würden sich bei den Menschen wohl fühlen, wenn sie nicht in Ketten gelegt und mit artwidrigen Futtermitteln (wie gemahlenem Kadavermehl!!!) gefüttert würden. Jetzt ist dieses Futtermittel verboten. Was für ein intellektuelles Notstromhirn hatte je sowas erfunden?

Kuhleben heisst Wohlsein.

Wenn Hühner frei in der Nähe des Hofes nach Futter suchen können, so ist Leben für sie Wohlsein.

Sterben ist ein völlig natürlicher Vorgang. Vermutlich gibt es auch ein Wohlsein des Sterbens, wenn die biologische oder karmische Zeit dazu gekommen ist. Es kann aber kein Wohlsein des kommerziellen Tötens geben, auch kein Wohlsein der artfremden, kommerziellen Mast.

Das nur-gewinnorientierte Agieren ist für den Menschen völlig artfremd.

Gewinnertypen erfrieren langsam, aber ziemlich sicher, und zwar von innen nach aussen.

Gewinner können noch so viel besitzen, noch so aufwendig leben, sich mit noch so viel Geld von Sünden loskaufen, im Wohlsein gehören sie zu den Verlierern.


18. Januar 2000

An die Direktion der POST, Bern:

Verteilboykott gegen den VgT

Guten Tag  (ich kann Sie wirklich nicht mit ,,sehr geehrt" ansprechen, das wäre Heuchelei).
Ich habe nicht gewusst, dass die Verantwortlichen bei der Post derart Tierfeinde sind, dass sie das Bekanntmachen von skandalösen Zuständen bei der ausbeutenden Nutztierhaltung durch einen himmelschreienden Verteilboykott gegen den VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN VgT verhindern wollen! Sie nehmen also die Tierschinder in Schutz? ,,Aus geschäftspolitischen Gründen"? Ich protestiere gegen diese Entgleisung der Post und fühle mich als Postkundin arg betrogen. Die Leidtragenden sind wieder einmal die Tiere. Das Volk soll also laut Ihnen möglichst nicht erfahren, was die Tiere, deren Leichenteile als makabre Mahlzeiten auf seinen Tellern liegen, von der Geburt bis zum Ermordetwerden über sich ergehen lassen mussten! Der Vollzug des ohnehin schon unzulänglichen Tierschutzgesetzes ist mangelhaft oder findet oft gar nicht statt. Hat der Politfilz bei der Post schon derart gewuchert und das Verhältnis zur Ethik vernichtet - sofern es überhaupt vorhanden war -, dass man nicht in der Lage und/oder nicht gewillt ist, davon Kenntnis zu nehmen?

Huguett Losa, Schlosswil


18. Januar 2000

"Erwin Kessler für Äusserung gegenüber der St Galler Polizei gebüsst" (siehe Pressespiegel vom 18. Januar 2000)

Bussen bis zur Zermürbung
(Im Bülacher Tagblatt veröffentlich: Siehe Pressespiegel "Bussen bis zur Zermürbung")

Immer wieder war zu lesen, wie der VgT bzw der Präsident Dr Erwin Kessler für irgendwelche Vorkommnisse gebüsst wurde. Mir ist schon längst aufgefallen, dass in diesem Unrechtsstaat dieser unbequeme Tierschützer gebüsst und Tierquäler dafür gedeckt werden. Wer die VN regelmässig und ausführlich liest, kommt unweigerlich zum Schluss, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen kann. So auch im neuesten Fall, wo eine Busse von Fr 800.- ausgesprochen wurde, weil der VgT die St Galler-Polizei der "mafiösen Zustände" bezichtigte. Dass das VgT-Fahrzeug einfach einem privaten Parkplatz von der Polizei abgeschleppt und über ein paar Tage versteckt gehalten wurde (bis zur Anzeige wegen Diebstahls durch den VgT!), war nur daher kein Diebstahl, weil Uniformierte die Tat begingen. Und wenn dann noch das oberste Gericht diese Schikane deckt und den Vorwurf "den Anstand arg verletzt zu haben" in den Raum stellt, frage ich mich, wo der Anstand der Polizei und Gerichte geblieben ist. Mit dieser Rechtsprechung hat sich meiner Meinung nach das Gericht selbst in die "mafiösen Zustände" verstrickt.

Roland Fäsch, Glattfelden


21. Januar 2000

Der Beobachter hatte die Postzensur gegen den VgT damit in Schutz genommen, der VgT-Präsident habe "den Bogen überspannt" (womit wurde nicht gesagt!). Dazu hier ein weiterer Leserbrief an die Beobachter-Redaktion, der vermutlich wie bisher alle, die den Revolverblatt-Journalismus des Beobachters kritisieren, nicht veröffentlicht wird. Dafür veröffentlichen wir hier im Forum alle diese Leserbriefe an den Beobachter, von denen wir eine Kopie erhalten.

Kann man im Tierschutz den Bogen überspannen, wo Schweine
- ihr Leben in einem Eisenzwinger verbringen müssen, in dem sie sich nicht bewegen können,
- kastriert werden ohne Narkose,
wo Tiere geschächtet werden aus religiösen Gründen.
Ich habe mich stets für die Juden eingesetzt, viel Geld gesammelt für Israel während dem 6 Tage Krieg etc. Bei den Nazi war ich auf der schwarzen Liste, weil ich keinen Hehl machte von meiner Einstellung und ich wurde 1938 beim Grenzübertritt für 1 Std. in Gewahrsam genommen und auf politische Schriften untersucht.
Seit ich dem Schächt-Prozess Feigel/Kessler beiwohnte und die Erpressung der Schweiz durch die jüdischen Anwälte studierte, hat sich meine Einstellung verändert.
Es ist ganz schlimm, wenn die Moral der Tiermäster für die Postbeförderung zuständig ist.
Für mich ist Kessler ein mutiger Kämpfer - für das Leben das kein Recht hat und nur eine Sache ist.
Mit freundlichem Gruss
Kurt Hübscher (85jährig), Fahrwangen.


23. Januar 2000

Brief an Bundesrat Leuenberger, Bundeshaus, 3003 Bern, betreffend Post-Zensur

Sehr geehrter Herr Bundesrat,  Ich bin bestürzt über die Weigerung der Post, die neueste Ausgabe der VgT-Nachrichten des Vereins gegen Tierfabriken VgT zu befördern. Soweit mir bekannt ist, besteht für die Post die Pflicht, alles zu befördern was nicht gegen die guten Sitten im Sinne des Gesetzen verstösst. Gegen die guten Sitten verstossen die grauenhaften Zustände in der Tierhaltung sowie die Handlungen der Veterinärbehörden und Gerichte, welche sie decken, nicht das undiplomatische Vokabular des leidenschaftlichen Verteidigers der Kreatur, Dr E Kessler. Dass das Parlament den sehr lobenswerten Vorstoss von nun Alt-Nationalrat Loeb ablehnte, das Tier nicht mehr als Ware zu behandeln (wie weiland die Sklaven) spricht für die vorherrschende Mentalität in Politik und Verwaltung. Dass es in sehr vielen anderen Ländern noch übler zu und hergeht. ist keine Entschuldigung für die - ungeachtet des absolut überflssigen, verlogenen Bergier-Berichts - relativ sehr humanitären Schweiz, Wiege des roten Kreuzes. Ich ersuche Sie daher, sehr geehrter Herr Bundesrat, den vorstehend erwähnten, erschreckenden Eingriff in die demokratische Pressefreiheit zu korrigieren und verbleibe mit dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung
J Fischlin, Zürich


23. Januar 2000

mir scheint als hätte der vgt im einzelnen und der gesamte tierschutz im allgemeine keinen mut, radikal gegen tierfabriken und ähnliches vorzugehen. Ist irgendwo versätndlich, denn es gibt in jedem land, so auch in der schweiz ein strafgesetzbuch... trotzdem: ist es nicht an der zeit, radikale (illegale) aktionen gegen tierfabriken u.. vorzunehmen? gründen sie doch eine private, nicht organisierte kämpfertruppe so wie wir es von einzelnen kriegen kennen... damit könnten sie meiner meinung nach mehr erreichen... vielleicht sogar auch was die symathien in der bevölkerung angeht... KäMPFT - KäMPFT ZUM WOHLE DES TIERS!!!
grüsse martin L.

Gegenvorschlag: Grnüden SIE doch eine "kämpfertruppe". Der VgT ist ein offener und offizieller Verein, keine Untergrundorganisation, und das diktiert die Spielregeln und die Strategie. Es gibt die Tierbefreiungsfront (Animal Liberation Front), welche in Ihrem Sinne vorgeht, aber diese hat in der Schweiz offensichtlich Personalmangel. Jedenfalls habe leider schon längere Zeit nichts mehr von solchen Aktionen gehört. Das ist nicht erstaunlich: Wir haben in der Schweiz wenig Tierfreunde, welche bereit sind, sich entschlossen für den Kampf gegen die Tierausbeutung einzusetzen, dafür gibt es sehr viele, die glauben, mir gute Ratschläge geben zu müssen, was ich auch noch alles machen solle. Anderen ungefragt billige (meistens wenig durchdachte) Ratschläge zu erteilen, ist halt einfacher, als es selbst zu versuchen - mit allen nicht gerade leichten Konsequenzen.
Erwin Kessler


24. Januar 2000

Lieber Herr Kessier,  zurück kommend auf unser kürzliches Telefongespräch erhalten Sie beiliegend die versprochene Fotokopie eines Leserbriefes von Werner Mohr aus Mammern.

Die seit über zehn Jahren von mir verfasste Wochenkolumne Nebenbei wird auch weiterhin erscheinen, allerdings von Kollegen der TVF-Redaktion geschrieben. Mein finaler Beitrag ist im letzten Jahrtausend, am 31. Dezember 1999, erschienen.

Zur Aufgabe meiner glossierenden Tätigkeit veranlassten mich verschiedene Umstände. So besonders eine zunehmende Verdrossenheit (oder gar Verzweiflung?) über die in Politik und Verwaltung, Justiz und Wirtschaft grassierende Filzkultur, ob der indes hiezulande, weil längst institutionalisiert und damit allgemein als normal empfunden, nur noch einige wenige Aussenseiter auf die Barrikaden steigen.

Der eigenen Seelenhygiene wegen ziehe ich mich nun aus dieser Oligarchie von Halbaffen zurück. Erlauben Sie mir meine aktuelle innere Befindlichkeit mit einem Curt-Goetz-Zitat leicht verfremdet auszudrücken: Kein anständiger Mensch, der etwas auf sich hält, kann diese helvetisch normierte Pseudodemokratie überleben. Eben!

Herzlichst
Peter Baumann

Peter Baumann hat lange Jahre im Thurgauer Volksfreund und Thurgauer Tagblatt die Wochenkolumne "Nebenbei" verfasst und immer wieder auch die Themen Tierschutz und VgT aufgegriffen (siehe zB VN98-6).

Sehr geehrter Herr Baumann, Zunächst möchte ich mich bedanken für Ihre bisherigen ,,Nebenbei Beiträge im Thurgauer "Volksfreund". Der Dank kommt aus einem Berührtsein von Ihren Gedanken, die Sie in dieser Rubrik immer wieder ausgedrückt haben. Ihre präzise Sprache und die überlegte Ausdrucksweise sind sehr überzeugend...

Nehmen wir nur die oberflächliche Ausdrucksweise der heute üblichen Journalisten. "Frau D... und Herr V... entschuldigen sich" für die Taten der Vorfahren bis zu den 50er Jahren dieses Jahrhunderts zurück. Können sie sich entschuldigen? Nein, ich meine, sie könnten um Entschuldigung bitten, entschuldigen können allenfalls die Leidtragenden! Oder: "Ein Unfall ereignete sich..." Mein Fahrlehrer hat mir in den 50er Jahren beigebracht, dass sich Unfälle zumeist nicht ereignen, sondern verursacht werden. Oder: "Bei einem Unfall erlitt ein Fahrzeug Totalschaden". So eine Sinnverdrehung. Ein Gegenstand kann nicht etwas erleiden! An diesen wahllose herausgegriffenen Beispielen mögen Sie erkennen, dass die heutige Schreiberzunft nicht mehr den Menschen ansprechen will, sondern sich hinter materiellen Begriffen versteckt. Warum? Die Menschen fühlten sich sonst angegriffen und würden die Postille nicht mehr kaufen. Wer lässt sich schon gerne einen Spiegel vor Augen halten?

Und damit sind wir bei Herrn Kessler, Tuttwil. Irgendwo habe ich den Satz gelesen: Das Elend der Menschen wird solange dauern, wie der Jammer der Tiere zum Himmel schreit. Was sind wir doch (in unserem Lande (blabla von a. Bundeskanzler Kohl)) feige, weil wir nicht mehr zu unseren Worten und Taten stehen können. Mir kommt da die Anfrage an Radio Eriwan in den Sinn, ob ein Unterschied zwischen Wirbelsäule und Rückgrad sei... Die Antwort war, Wirbelsäule habe ja jeder...! Kessler muss wohl beide Organe haben, da er sich üfr die Tiere und ihre menschenwürdige Haltung einsetzt. Aus Ihren ,,Nebenbei" entnahm ich, dass sie wohl ein Tierfreund seien. Freund der Schöpfung im allgemeinen und im besonderen. Ist es wirklich zum Resignieren, wenn die Volks AG, die PTT, sich erfrecht, Kessler's Post zurückzuhalten? Die Post, die einen Transportauftrag hat, der in ihren Grundsätzen verankert ist?

Wenn Herr Rosenberg bei der Pornoaffäre vor ein paar Jährchen sich mit sauberen Manschetten abwendet und meint, die Post könne nicht auch noch Moral praktizieren. Wenn es um Menschen geht und ihre grossen materiellen Geschäfte, dann geht das natürlich nicht. Wenn es aber um die leidensfähigen Tiere geht, gibt es ausser Kessler keine mutige Lobby. Und die windelweichen Äusserungen der Tierschutzvereine sind auch nur spenden-abhängig.

Zumindest wollte ich Ihnen den Rücken etwas stärken mit der Nachricht, dass es auch noch andere Menschen gibt, die, das nehme ich für mich in Anspruch, etwas mutiger denken und reden. Allerdings glaube ich mir das leisten zu können, da ich frühpensioniert bin und meine Grundbedürfnisse zum Lebensunterhalt relativ gesichert sind. Wenn dem allerdings nicht so wäre....? Dann hätte ich wohl auch nur Wirbelsäule mit Sicherheitsbedürfnissen. Ich habe dies als Beamter bei der kantonalen Verwaltung sehr gemerkt...

Und wie weiter? Im kleinsten Kreis nach Wahrheit suchen und jnügere Menschen zum Nachdenken und genau Denken anregen. Das ist das, was ich noch zu können glaube und das, was wohl Sie mit dem ,,Nebenbei" auch erreicht haben. Schade, dass Sie diesen Mahnfinger nicht mehr zeigen wollen.

Die Erkenntnis, dass wir selbst tun, nicht dass getan wird, dürfte der Schlüssel zum aufrechten Tun sein, zum verantwortlichen Tun. Denn das ist eigentich der Sinn der ,,antiautoritären Erziehung". Die Erziehung zur Konsequenz, zum überlegten Tun. Das passierte eigentlich in Summerhill. Das wurde falsch verstanden und ist jämmerlich an den Interessen der bequemen Menschen in die Hosen gegangen.

Ich wünsche Ihnen und dem engeren Personenkreis um Sie herum weiterhin Gesundheit, ein mutiges und unverzagtes Herz und die Gabe, zur richtigen Zeit zu den richtigen Geistern das Richtige zu sagen.

Werner Mohr, Mammern


24. Januar 2000

News vom 14. Dezember 1999: Nationalrat: Tiere bleiben Sachen

An die SVP-Politker Christoph Blocher, Ueli Maurer, Watler Frey
Kopie zur Information: Frau Bundesrätin Ruth Dreifuss und Herrn Bundesrat A. Ogi 

Wie viele andere Tierschützer und tierfreundlich gesinnte Bürgerinnen bin ich sehr überrascht, ja überaus enttäuscht, dass die Tiere aufgrund der kürzlich stattgefundenen Abstimmung im Nationalrat von verschiedenen SVP-Mitgliedern leider immer noch als ,,Sache" bezeichnet wurden. In was für einer Zeit leben wir denn heute? Sind wir noch in der Steinzeit? Tiere sind Lebewesen, Warmblüter wie wir Menschen und haben ein Recht auf ihr Leben und im speziellen auf eine artgerechte Haltung. Traurig und unverständlich genug, dass die gesetzlich vorgeschriebene Tierhaltung in so vielen Fällen missachtet wird. Tiere sind ihren Haltern ja restlos ausgeliefert. Ich bewundere den Tierschützer E. Kessler, sein Team und seine Anhänger, mit wieviel Engagement sie sich immer und immer wieder für das Recht der Tiere einsetzen und falls nötig, entsprechende Vorkehrungen treffen.

Bezüglich "Sache Tier" sei noch erwähnt, dass eben diese Sache bei Katastrophen wie Erdbeben oder Lawinenniedergängen zum aufsuchen bzw "aufschnuppern" von Verscühtteten stets mit Erfolg eingesetzt wird. Und was ein Blindenhund seinem Menschen ohne Augenlicht bedeutet, können Sehende wohl kaum erahnen. Nicht zu vergessen sind auch die Polizeihunde, welche in der Verbrechensbekämpfung sprich bei der Verfolgung von Tätern enorme Leistungen vollbringen.

Vielleicht überlegen sich's die betreffenden SVP-Politiker nochmals, ob es richtig ist, Tiere weiterhin als "Sache" zu bezeichnen oder ob sie bei einer hoffentlich erneuten Abstimmung ihre Meinung zum bessern ändern. Auf jeden Fall weiss ich, dass viele langjährige und vor kurzem neu erworbene SVP-Wählerlnnen sich ernsthaft überlegen, weiterhin SVP zu stimmen oder sich einer andern Partei anzuschliessen. Schade, denn die SVP ist ja sonst in so vielen Bereichen bewundemswert aktiv und hat ja gerade deshalb einen grossartigen Aufschwung erzielt - wozu ich ganz herzlich gratuliere.

R S Sidler, Forch


25. Januar 2000

Aus einem vom St Galler Tagblatt/Appenzeller Zeitung nicht veröffentlichten Leserbrief zur Post-Zensur:

Es ist einfach unglaublich: Da machen sich Menschen die Mühe, die Verbraucher über die verheerenden Zustände in den Tierfabriken aufzuklären, und die Post erdreistet sich, dem Verbraucher, und damit auch dem Post-Kunden, diese Informationen vorzuenthalten.
Thorsten Tönjes, Urnäsch


25. Januar 2000

Brief an die Post-Generaldirektion betr Post-Zensur:

Ich möchte anmerken, dass ich noch nicht Mitglied im VgT bin. Ich sympathisiere aber mit den Gedanken von Herrn Dr. Kessler. Dieser Mann hat Rückgrat und prangert offensichtliche Gesetzesverstösse in der Tierhaltung furchtlos an. Ich weiss, dass das Eigenschaften sind, welche den heutigen Zeitgeist empfindlich stören und leider auch in vielen Unternehmungen, um es vorsichtig zu sagen, nicht gefördert werden. Ihr Entscheid, Schriften des VgT nicht mehr zu verbreiten, weil darin Personen beim Namen genannt und massiv angegriffen würden, ist grundfalsch und wird möglicherweise einer gesetzlichen Ueberprüfung nicht standhalten. Geben Sie Druckversuchen nach?? Die Gesetze unseres Landes bieten angegriffenen Personen die Möglichkeit, bei Gericht Klage zu erheben und Urteile zu erwirken. Es ist also nicht Aufgabe Ihrer Unternehmung, Richterin zu spielen! Lösen Sie Ihre eigenen anstehenden Probleme und erfüllen Sie Ihren gesetzlichen Auftrag! Ich werde meine demokratischen Rechte auf freie Meinungsäusserung nutzen und meine Gedanken zu diesem Thema auch in Zeitungen als Leserbrief verbreiten. Folgerichtig müssten Sie sich nun auch weigern, entsprechende Presseerzeugnisse via Post zu verbreiten, da ich in diesem Fall Sie und die für diesen Fehlentscheid verantwortlichen Gremien massiv kritisieren muss.
Peter Traxler, Guntershausen


26. Januar 2000

Brief an Bundesrat Leuenberger zur Post-Zensur:

Sehr geehrter Herr Leuenberger, als oberster Schirmherr des nach alter Bezeichnung "Post- und Eisenbahndepartementes" sollte Ihnen die Post-Zensur zu denken geben. Wie stellen Sie sich zu dieser Ungeheuerlichkeit? Ein Monopolbetrieb betreibt Zensur. Es wird immer schöner in unserer ältesten und "freien Demokratie". Nach dem Maulkorb-Artikel 261bis (Antirassismus-Gesetz) nun noch die Zensur durch die Post. Nach Artikel 16 in der neuen Verfassung ist die Meinungs- und Informationsfreiheit gewährleistet. Jede person, aber scheinbar nicht Erwin Kessler, hat das Recht, ihre Meinung frei zu bilden und sie ungehindert- hier gehindert durch die Post - zu verbreiten. In unserem Staat darf man alles sagen was man denkt. Man muss nur das Richtige denken. Orwell's Überwachungssstaat lässt grüssen.
Mit ärgerlichen Grüssen
Walter Guler, Zürich

Die Antwort aus Bern:

Sehr geehrter Herr Guler
Im Namen von Bundesrat Leuenberger danke ich Ihnen bestens für Ihre Zuschrift vom 17. Dezember 1999.
Wir haben in dieser Angelegenheit mit der Post Rücksprache genommen und können Ihnen dazu folgendes mitteilen. Ausschlaggebend für die Ablehnung des Auftrages seitens der Post waren geschäftspolitische Ueberlegungen. Die Post Ist der Ansicht, dass die zu verteilenden Broschüren beschimpfende Aeusserungen und Verunglimpfungen gegenüber Dritten enthalten. Sie Ist deshalb der Meinung, dass die Verteilung solcher Schriften mit ihren Gescähftsprinzipien nicht vereinbar ist. Mittlerweile ist gegen diesen Entscheid der Post Klage eingereicht worden. Zuständig für die Beurteilung von Streitigkeiten zwischen der Post und der Kundschaft ist nicht die Verwaltung, sondern der Zivilrichter. Dieser wird deshalb Gelegenheit haben zu prüfen, ob das Vorgehen der Post rechtens war. Dabei wird sicher auch zu berücksichtigen sein, dass es sich im vorliegenden Fall um unadressierte Sendungen handelt, bei der die Post in Konkurrenz zu den übrigen privaten Verteilunternehmen steht. Soweit die Post im Wettbewerbsbereich handelt, ist sie grundsätzlich frei darüber zu entscheiden, ob sie einen Auftrag annehmen will oder nicht.
Mit freundlichen Grüssen
UVEK Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Der Generalsekretär
Dr Hans Werder

Anmerkung:
Diese nichtssagenden, absichtlich nebulös gehaltenen Ausflüchte, mit denen einfach die Auffassung der Post wiedergegeben wird,  sind typisch. Nur ja nicht klar Stellung beziehen. Vorne nicht zuständig sein und hintenherum undursichtig mischeln. Bis heute ist unklar, auf wessen Druck die Post zur Zensur gegen den VgT gegriffen hat. Bundesrat Leuenberger lässt den empörten Bürger durch seinen Sekretär mit bürokratischen Phrasen abwimmeln. Man kann von Christoph Blocher halten was man will: Er sagt wenigstens klar seinen Standpunkt, ohne sich hinter hohlen Phrasen, diplomatischen Sprüchen und blossen Andeutungen. Eine solche offene Politik ist gefährlich für das abgekartete politische System, das seine Machenschaften lieber hinter einem patriotischen Make-up versteckt, deutlich sichtbar, weil zu dick aufgetragen bei Bundesrat (Demag)Ogi.


2. Februar 2000

Hallo. Ich finde es eine riesen Schweinerei, dass Tiere so missbraucht werden können! Ich habe jetzt folgende Frage: Kann man etwas dagegen unternehmen?
Danke. A S

Vegan einkaufen! Etwas anderes wissen wir leider auch nicht.
MfG Erwin Kessler, VgT


3. Februar 2000

Ist das nicht schön zu sehen, wie auch mal die Tierquäler auf die Hörner genommen werden.....
Michael

matador.jpg (114066 Byte)


4. Februar 2000

hallo erwin, du hast mir gestern in der talk-sendung auf tv3 aus dem herzen gesprochen..... ich suchte unter deinem namen im twixtel und kam so auf deine emailadresse und auf den verein vgt. bitte sende mir doch unterlagen ueber euren verein. ich wuerde euch gerne unterstuetzen. meine adresse: bruno schneider, lochackerstrasse 8, 4153 reinach
besten dank, mit freundlichen gruessen bruno


6. Februar 2000

Leserbrief an den Beobachter:
In Ihrer Kolumne
Brennpunkt K.O. kritisieren Sie erneut den Tierschützer Erwin Kessler und deuten in unbestimmter Weise an, der Verein gegen Tierfabriken arbeite nun mit einer "dubiosen Verträgerfirma" zusammen. Können Sie uns sagen, in welcher Weise diese Firma dubios ist? Als ob der VgT eine Wahl hätte! Es wird übrigens wohl wieder gleich herauskommen wie bei Ihrer Antwort betr. "Links zu Auschwitzleugnern" - nämlich nichts...  Kritisieren Sie die Tierquäler, die gegen unser BESTEHENDES Tierschutzgesetz unbeirrt verstossen,
Elisabeth und Susan Simon


7. Februar 2000

Zuerst mal n dickes Lob an den VgT!! Weiter so, macht weiter mit dem Kapf für die Tierrechte!!!!

Ich hab da noch eine Frage: Da ich von der Auffassung überzeugt bin, dass der Mensch Fleisch als Nahrungsmittel braucht, habe ich nicht vor, nur noch vegetarisch zu essen. Deshalb möchte ich wissen, ob es überhaupt noch Produkte gibt, die garantiert aus tiergerechter Haltung kommen, und wo es diese zu kaufen gibt.
Also dann, wie schon gesagt, macht weiter so, kämpft gegen die Justitzwillkür, gegen Schlächter!!!
"Noch ein Aufruf zur Revolte, Noch ein Aufruf zur Gewalt. Viel zu Lang gab's Unterdrückung, Steinigt diesen Staat!" -Wizo
mfg "Rampage"

Anmerkung der Forum-Redaktion:
Es gibt keine Fleischprodukte und -Marken, welche der VgT empfehlen kann. Unsere Empfehlung lautet: ESSEN SIE VEGETARISCH - IHRER GESUNDHEIT UND DEN TIEREN ZU LIEBE. Um so zu leben, braucht es nur den Willen, Gewohnheiten zu ändern. Das faszinierende Erlebnis der schmackhaften und gesunden modernen vegetarischen Küche und eine reinere Seele ist der Dank für diese Willens-Anstrengung weg von der Mittäterschaft am Tier-Elend.
Und diesen Staat zu steinigen ist wohl auch keine Lösung, denn dieser Staat sind wir. Eher schon: Steinigt die Fleisch-Fresser, auch diejenigen, die ihr tun damit rechtfertigen, dass sie sich gegen die wissenschaftlichen Fakten einreden, der Mensch brauche Fleisch als Nahrungsmittel. Es ist heuchlerisch, wenn Fleischfresser die Schlächter steinigen wollen, denen sie den Tötungsauftrag geben.
Erwin Kessler


7. Februar 2000

Nachdem der Beobachter in Nr 26/99 den Tierschützer Dr. Erwin Kessier verunglimpft und dabei noch den Judenhass angeheizt hat mit der zweifach falschen Aussage, Kesslers Angriffe gegen die Juden hätten beim Postboykott wohl das Fass zum Ueberlaufen gebracht, doppelt er nun nach, indem er den für die Post eingesprungenen Max Linther heruntermacht: Linther habe ein zynisches Gedicht ber Asylbetrger veröffentlicht. So ein Schwachsinn! Hätte denn Linther ein verherrlichendes Gedicht über Asylbetrüger veröffentlichen sollen? Und weiter: Was hat einer, der für das VgT-Journal den Postdienst besorgt, mit Kessler zu tun?

Ist vielleicht die negative Haltung Kesslers gegenüber dem EU-Beitritt der eigentliche Grund für die hartnäckige zweifache Diskreditierung des Tierschützers, dass in der bezüglich dieses Themas fast völlig gleichgeschalteten Schweizer Presse Kessler immer noch über ein freies Sprachrohr verfügt? Oder geht es um die durch die Hetze gegen Kessler bewirkte Ablenkung von der grundsätzlichen Frage der Zensur durch die Post? Nach der skandalösen Parlamentariereinschätzung vor den Wahlen im letzten Herbst kann beides erneut nur Ansporn sein, den in letzter Zeit arg abgleitenden Beobachter noch besser zu beobachten.

Kurt Faller, Tägerwilen


9. Februar 2000

Zustellung der VgT Nachrichten Nr 1 2000.

Sehr geehrter Herr Kessler,
in der Beilage erhalten Sie Ihr Dreckblatt zurück, das ich ungebeten erhalten habe. Ich verbiete Ihnen mir weiterhin solch Pamphlete zu zustellen. Sie sind mit Ihrer Organisation ja nicht bereit die Sta1lsanierungen der Bauern oder Käser zu zahlen. Meiner Ansicht nach sind Sie erst berechtigt sogenannte Missstände anzuprangern,wenn Sie mit den betr. Bauern und Käsern über Sanierungsmassnahmen gesprochen haben. Sie wissen so gut wie ich, dass die bestehenden Kastensttände vor ca 20 Jahren vom Bauernverband propagiert wurden und mit viel Geld gebaut wurden. Es ist nicht jeder Bauer und Käser in der Lage, die Sätlle schon wieder umzubauen. Es widert mich an, wenn in meinem Briefkasten solche Hetzblätter liegen. Ich verlange von Ihnen, dass ab sofort keine dieser Zeitungen mehr an meine Adresse gelangt.
Hans Zweifel,
Badstr 8, 9000 St Gallen, Tel 071 277 10 76


13. Februar 2000

Finde Ihre Arbeit und die sicher nicht immer ungefährlichen Photo-Ausflüge sehr mutig. Es stimmt mich sehr traurig, diese Bilder zu sehen, da ich selbst einmal Tiere hatte. Dabei waren auch zwei Schweine. Das waren sehr inteligente Tiere. Gut, sie durften bei mir ja auch fast alles machen. Musste dann leider eines Unfalls wegen alle Tiere weggeben.Kann Sie aber beruhiegen,es erhielten alle einen sehr guten artgerechten Platz. Herzlichen Dank an Ihre immense Arbeit.
MfG   Ernst Klauser    


13. Februar 2000

Hallo. Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach einer überzeugenden Tierschutzorganisation. Da ich bereits mehrere Jahre Vegetarierin bin, hat mich die VgT-Werbung erst gar nicht richtig angesprochen. Doch nach längerem durchstöbern eurer Hompage bin ich endlich fündig geworden, Ihr seid grossartig! Jetzt möchte ich dem VgT als Mitglied beitreten. Gleichzeitig bestelle ich folgende Kleber aus dem VgT-Shop: ESSEN SIE HEUTE VEGETARISCH, Keine Tierqual ohne Fleischkonsum, Pflanzenmargarine statt Butter, I love VgT, Tierquälerei. Bitte Einzahlungsschein an folgende Adresse:
Katharina Pelikan....


14. Februar 2000

briefumschlag.tif (21488 Byte)

Beobachter K.O.
Und zum dritten Mal sonnt sich der Beobachter in seiner Macht und schlägt einen drauf gegen Dr Erwin Kessler: Dieser arbeite mit einer dubiosen Verträgerfirma zusammen. Dabei kein Wort darüber, dass die Schweizer Post den Transport des VgT-Journals verweigerte und also Kessler zwang, einen Ersatz zu suchen. Auch der Beobachter arbeitet dauernd mit dubiosen Firmen zusammen, beispielsweise auf Seite 76, wo in einem Inserat unter alleiniger Angabe der Telefonnummer die Fettabsaugung, eine nicht nur gesundheitlich höchst  problematische Methode, angeboten wird. Würde es dem Beobachter nicht anstehen, grundsätzliche Gedanken zur Postzensur beizutragen? Wer die Postzensur unterstützt, unterstützt den grossen Bruder!
Kurt Faller, Tägerwilen


18. Februar 2000

Vorab erst mal Danke für die Unterstützung, die Sie den Tieren angedeihen lassen. Seit der Zustellung Ihrer Zeitung habe ich kein Fleisch mehr gegessen und werde es dabei belassen. Zudem kann ich nur den Kopf schütteln über den "Schrott" vom Zweifel aus SG.
Eine informative Zeitung, die Missstände unglaublichster Art aufdeckt, ist wohl nur dann als Hetzschrift anzusehen, wenn man selber einer dieser Tierquäler ist. Dass die "armen" Bauer und Käser - denen die Subventionen nur so hinten und vorne reingesteckt werden, um das Preisniveau in der Schweiz künstlich hochzuhalten, während man im Ausland die A-Produkte zum Spottpreis erwerben kann - es sich nicht leisten können, alle 20 Jahre den Stall umzubauen ist, wohl ein Hohn sondergleichen an alle Tiere und an alle die an Tiere und deren Schutz glauben. Es wird also lieber auf Kosten der Tiere weiterhin bereichert. Wenn es sich jemand nicht leisten kann, Tiere artgerecht zu halten, gibts nur EINE Konsequenz: Die Tierhaltung abschaffen! Weiterhin alles Gute für's VgT-Team.
Peter Schüpbach, Frauenfeld


20. Februar 2000

Landwirtschaftsschule Flawil
(Leserbrief an die Wiler Zeitung/Volksfreund, veröffentlicht am 26.2.00)

In der Wiler Zeitung vom 17. Februar 2000 wurden die Freilandschweine der Landwirtschaftlichen Schule in Flawil abgebildet. In diesem Betrieb gibt es leider noch andere Schweine, die tierquälerisch gehalten werden. Die Muttersauen müssen in engen Kastenständen gebären und ihre Jungen säugen. Diese intelligenten Tiere, vergleichbar mit den Hunden, sind hier zur Bewegungslosigkeit verurteilt. Jeder Besucher kann dies durch das Fenster beobachten. Mehr über die "vorbildliche" Tierhaltung in der Kantonalen Landwirtschaftsschule in Flawil findet man im Internet unter www.vgt.ch/vn/0001/flawil.htm. Ich finde die Recherchen der Zeitungsreporter ungenügend. Im Fall der 13 Millenniums-Säuli in Ganterschwil (Wiler Zeitung vom 5. Januar 2000) war es nicht anders. Wieder ein schönes Bild, aber die Realität? Ich habe diese Säuli wenige Tage später besucht. Der Abferkel-Stall war fast voll und alle Muttersauen in geschlossenen Kastenständen, nur wenige Strohresten auf dem kalten Boden. Wahrscheinlich gibt es hier Stroh nur für Millenniums-Säuli. Der "Landwirt" kann jetzt 1000 Jahre Pause machen. Meine Empfehlung: Essen Sie vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!
Marcela Frei


23. Februar 2000

Kürzlich war ich mit dem VgT-Werbebus unterwegs und wurde von Schweinemäster Walter Räss von der Appenzeller-Käserei Winzenberg bei Lütisburg angesprochen. Dessen Schweine-KZ ist in den VN abgebildet. Räss klagte: "Jetzt sieht das die ganze Schweiz im Internet!" Worauf ich antwortete: "Nein, nicht die ganze Schweiz - die ganze Welt!"
Marcela Frei


26. Februar 2000

Leserbrief an die Coop-Zeitung betreffend Coop Naturaplan-Schweine:

Coop Naturaplan finden wir eine tolle (Geschäfts-)Entwicklung, denn dass wir der Natur unbedingt vermehrt Sorge tragen müssen, realisieren immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft. Auch dass "Coop Natura" auf verbesserte Tierhaltung eingeht, unterstützen wir sehr. Dass dabei von argerechter Tierhaltung oder gar von glücklichen Schweinen gesprochen werden kann, trifft leider nicht  zu. Zwar sind die Bedingungen des Schweizer Tierschutzgesetzes bei "Coop Natura"  verbessert, doch besser ist leider noch nicht gut!  Die Kontrollen des Schweizer Tierschutzes haben uns durchaus nicht überzeugt, wie im Kassensturzbericht zu sehen war. Coop muss unbedingt bessere Kontrollorgane finden, damit die Konsumenten (Kunden) nicht das Vertrauen in "Coop Natura" verlieren. Pannen wie sie der Kassensturz aufdeckte können passieren, aber der Verantwortliche muss unbedingt mit Massnahmen reagieren, um glaubwürdig zu bleiben. Und bitte denken Sie auch an die Tiere, denen "Coop Natura" ein besseres Leben ermöglichen will!
Susan Simon, Frauenfeld und Monika Koch, Gossau


27. Februar 2000

Leserbrief an die Aargauer Zeitung betreffend "Kesslertreiben gegen Klöster"

Die Haltung von Kaninchen in solch kleinen Ställen ist eine Tiequälerei, ganz egal ob diese Haltung verbreitet ist oder nicht. Die Tiere müssen ihr ganzes Leben in solch einem Stall verbringen, obwohl sie eigentlich Bewegungstiere sind. Denken sie doch einmal zurück an all die schönen und auch traurigen Erlebnisse, die das Leben ihnen bis jetzt geschenkt hat. Die verschiedenen Orte, die sie gesehen, die vielen Menschen, die sie kennen gelernt haben - das ist
doch das Leben, nicht wahr? Jetzt denken sie einmal an ein solches Kaninchen, welches sein ganzes bisheriges Leben nur als tristes Dahinvegetieren kennt in einer mit Stroh gefüllten Holzkiste (wenn sie Glück haben!). Denken. Sie nicht auch, dass dieses Kaninchen genauso wie wir das Recht auf ein natürliches, artgerechtes Leben hat? Wie gerne würde es wohl durch die Wiesen hoppeln, den Wald erkunden, den es durch das Gitter hindurch sieht, wenn es nicht auch noch in eine dunkle Scheune gesperrt wurde.
M Azli, Stetten


28. Februar 2000

Leserbrief an die Aargauer Zeitung betreffend "Kesslertreiben gegen Klöster"

Dieser Artikel, vor allem die Headline, ist Ihrer Zeitung nicht würdig. Nachdem seit langer Zeit die Verhaltensforscher sehr viel veröffentlichen über artgerchete Tierhaltung, sollten endlich auch die Kaninchen Auslauf haben. Andernfalls dürfen keine Kaninchen gehalten werden. Wo so viele Jugendliche sich aufhalten, ist vorallem eine vorbildliche Haltung gefordert. Deshalb ist es gut, dass mutige Tierschützer wie Dr Kessler solche Fragen in die Oeffentlichkeit tragen. Dass Ihre Zeitung sich sogar zur Aussage versteigt, die Kaninchen müssten herhalten als Kampfmittel gegen Klöster, ist absurd und tendenziös. Kessler geht es nicht um die Klöster, sondern um den Tierschutz, der vor allem in den ,,Gotteshäusern" vorbildlich sein sollte!
H Kellenberger, Neuenhof


28. Februar 2000

Der Verzicht auf Fleisch sollte auch durch Musik propagiert werden. Hier ist ein Song der deutschen Punkband "WIZO".
Der Song ist gegen den Fleischkonsum gerichtet. http://members.xoom.com/macle/leichen.zip (ca. 3.7 megs)
schaut mal vorbei, es lohnt sich!

Text:

          tiere*

          zucker muss erst durch verbrannte kadaver laufen**
          in ein ordendlichliches brötchen gehört auch schweineschmalz***
          kaum kein produkt kann man kaufen - ohne tier
          ich frag ich immer öfter, wo leben wir denn hier?****

          macht die qualerei anderer lebewesen
          den meschen erst zum menschen
          wo verdammt nochmal liegt das problem
          warum darf ich nicht versuchen, fair zu mensch und***** tier zu sein?

          unglaublich ignorant, sinnloser tod, gehirnverbrannt
          für die profite, der industrie, auf dem rücken der tiere

          manche menschen tun ihr bestes
          vermeiden tierprodukte wo es geht
          der dank dafür: verarschung und verachtung
          der lebensmittelindustrie

ganz schön viele anmerkungen zu diesem text...aber ich (uli) denke das ist besser so:
*allgemein zur erklärung: wir sind keine veganer-band. wir ernähren uns alle unterschiedlich. einer ist allesfresser, einer vegetarier und einer veganer.
**zucker wird in vielen raffinerien mit tierkohle gefiltert
***in fast allen backwaren der meisten bäckerein sind schweineschmalz oder irgendwelche anderen tierprodukte enthalten (auch in wasserbrötchen)
****natürlich wei ich wo wir leben: in einem westlichen industriestaat, in dem profite mehr zählen als menschlichkeit und der humane umgang mit dem was uns umgibt.
*****das wort "und" ist sehr wichtig. meiner ansicht nach gibt es sehr wohl einen unterschied zwischen menschen und tieren. im gegensatz zu tieren besitzen menschen die freiheit zu entscheiden, wie sie ihr leben gestalten möchen. wir sind keine rein instinktgesteuerten wesen. vielleicht sollten wir aufhören aufgrund der form unserer zähne oder sonst irgendwelchen sachen für den konsum von tieren zu argumentieren. wir besitzen die freiheit uns für ein leben gegen den unmenschlichen umgang und das damit verbundene leid von tieren zu entscheiden. dass konsumverzicht nicht zur revolution führt sollte klar sein. aber das ist eigentlich ein anderes thema und ich will eigentlich auch nur eine anmerkung und keinen aufsatz schreiben...


29. Februar 2000

Leserbrief an die Aargauer Zeitung betreffend "Kesslertreiben gegen Klöster"

Abschätzig wie üblich

Die aggressive Titulierung "Kesslertreiben gegen Klöster" in der AZ vom 24.2.00 passt wie üblich hervorragend zur aufwiegelnden Berichterstattung über den Tierschützer Erwin Kessler und den VgT. Die "VgT-Nachrichten" des Verein gegen Tierfabriken ist eine notwendige Ergänzung zu den Tageszeitungen wie der AZ, welche Tierquälereien hinunterspielen oder ganz verschweigen. Bloss weil die AZ die Boxenställe der Kaninchenhaltung in Wettingen mit "üblich" umschreibt, muss das noch lange nicht heissen, dass was immer schon falsch und "üblich" war, auch weiterhin falsch und unverbesserlich bleiben soll! Diesen Tieren dürfte es auch egal sein, ob es sich nun um ein Kloster, eine Schule oder sonst einen Hinterhof handelt...

Uebrigens, Herr Dr. Kessler ist kein Antisemit, was ihm nach seiner Schächtkritik gegen die Juden angehängt wurde. Dass er lediglich das Schächten (=betäubungsloses Schlachten) und nicht die Juden selber verabscheut, dürfte mit seinen "Attacken" wegen Tierquälerei auf christliche Klöster bewiesen sein. Dieser Staat versteht es jedoch blendend, in üblich skrupelloser Weise, das Tierschutzgesetz zu umgehen und dafür zu sorgen, dass eins und eins nicht zwei gibt... Die Medien applaudieren diesen Schwachsinn wie üblich durch unangebrachte und verharmlosende Mitteilungen. Es ist auch hierzulandeü blich, dass die Gesellschaft wie üblich bevormundet wird und nicht alles wissen sollte...

Roland F, Glattfelden


1. März 2000
Bemerkung auf Spenden-Einzahlungsschein: "Sie haben wirklich recht. Günther Trebbe, Zürich"


2. März 2000
Leserbrief an die Aargauer Zeitung betreffend "Kesslertreiben gegen Klöster":
Ob noch Kloster oder nicht - von öffentlichen Betrieben mit genügend Platz für artgerechte Tierhaltung dürfte mehr erwartet werden als die bestehende minimalste und erst noch artwidrige Tierhaltung. Ein entsprechend grosses Gehege wäre als Vorbild bedeutend geeigneter als faule Ausreden.
Ines Schumacher, Zurzach


5. März 2000
Meine Mutter fuhr gestern mit dem Zug nach Genf an den Autosalon. Heute hat sie ich angerufen und erzählt:
"Wir haben auf dem Weg sicher an drei Orten Euren Spruch ESSEN SIE HEUTE VEGETARISCH - IHRER GESUNDHEIT UND DEN TIEREN ZULIEBE gelesen. Es waren riesengrosse Buchstaben - sicher einen Meter gross. Irgendwer malt den VgT Spruch an Mauern und man kann das prima lesen vom Zug aus. Wenn ich mir überlege wieviel Arbeit so ein Werk gibt, dann staune ich. Das gibt sicher einen halben Tag Arbeit. Oder macht man das etwa in der Nacht?"
Marlène


6. März 2000

Leserbrief von VgT-Mitglied Denise Angehrn zur Landwirtschaftsschule Flawil (LSF) in der Wiler-Zeitung/Volksfreund vom 3.3.00:

Kleiner Trost

Was würden wohl Mutter-Schwein und ihre Kinder dazu sagen? Wie praktisch für den LSF-Direktor Franz Brülisauer und seinesgleichen, dass die Betroffenen nicht reden können. Wie unendlich grausam für die Tiere! Ein kleiner Trost, dass es noch Menschen gibt, die sich für die stumme Kreatur einsetzen und nicht nur an ihren persönlichen Profit denken, der sie in Wirklichkeit "persönlich so berührt".
Denise Angehrn, Gossau


7. Mrz 2000

Leserbrief an die Aargauer Zeitung zur TBF-Aktion gegen die Kastenstandhaltung von Mutterschweinen im Kloster Fahr:

Schon wieder ein Sturm im Wasserglas. hps spricht von Einbruch und Beschädigung. Es wurde lediglich ein Bügel abmontiert vom quälerischen Kastenstand, schreibt hps selber. Das sollte ein Wink für das Kloster sein, dass die Tierfreunde den Kampf gegen Tierquälerei nicht aufgeben. Es ist beschämend, dass eine christliche Organisation bei der Polizei Strafklage einreicht, statt endlich die quälerische Tierhaltung aufzugeben.
H Kellenberger, Neuenhof


7. März 2000

Brief an die APPENZELLER KÄSE GmbH, Poststrasse 12, 9050 Appenzell

Sehr geehrter Herr Hollenstein, wir waren am letzten Samstag an der Fahrsportbörse in Uster und haben Ihr Gespräch mit unserm Stand-Nachbarn mitangehört. Ich war sehr enttäuscht von Ihrer Reaktion, hatte ich doch geglaubt, nach Bekanntwerden der schlimmen Missstände in manchen Käsereien würden Sie bestimmt etwas unternehmen, um die Tierhaltung in diesen Betrieben zu verbessern! Auch wir hatten die "VgT-Nachrichten" von Herrn Kessler erhalten und waren entsetzt - Appenzellerkäse ist seither bei uns "out" - schade! Sie lieben doch Pferde, Herr Holenstein - wenigstens halten Sie welche - und ich denke, wenn man mit Tieren zu tun hat, sollte einen das Tier-Elend auch in den Mastställen der Käser nicht gleichgültig lassen! Die Bilder waren wirklich scheusslich, die armen Tiere tun einem so leid. Haben Sie denn gar kein Mitgefühl für diese Vertreter der Tierwelt - sie können doch nichts dafür, dass sie als Schweine geboren wurden?  Sie als Abnehmer von Appenzellerköse haben es doch in der Hand, Ihren Einfluss auf solche fehlbaren Tierhalter geltend zu machen, und bei Nichtbeachtung Ihrer Mahnung den Vertrag zu kündigen!
Mit vorzüglicher Hochachtung   Elisabeth Simon, Märstetten


7. März 2000

Zur TBF-Aktion gegen die Kastenstandhaltung von Mutterschweinen im Kloster Fahr:
Es ist sehr erfreulich, dass es noch mutige Menschen gibt wie die Leute von der TBF, die Tierquälereinrichtungen wie Kastenstände abmontieren und abtransportieren! Es ist eine Schande, dass Klöster immer noch eine derart tierverachtende Einrichtung wie ein Kastenstand im Stall stehen haben.
Pietra von Mühlenen, Hägglingen


8. März 2000

Leserbrief an den K-Tip:

Bundesgericht urteilt politisch

Leserbriefschreiber Ambros Speiser meint: "Das Bundesgericht ist dem Recht verpflichtet; es ist keine Plattform für die Verfolgung parteipolitischer Zwecke." Falsch. Warum kämpfen die Parteien um Sitze im Bundesgericht? Die Antwort brachte dieWirtschafts-Zeitung CASH Nr 8 vom 20. Februar 1998 ans Licht, wo SP-Sprecher Jean-Franois Steiert wie folgt zitiert wurde: "Das Bundesgericht fällt politische Entscheide, deshalb sollen die Richter auch politisch eingebunden werden." Der CASH-Bericht dokumentiert auch den Fall eines SP-Bundesrichters, der von seiner Partei fallengelassen wurde, weil er die jährlichen Parteibeiträge von 12 000 Franken nicht bezahlte. Wie wir in zahlreichen Gerichtsverfahren erfahren mussten, spielen Recht und Gesetz vor dem Bundesgericht kaum mehr eine Rolle, wenn politische Interessen hineinspielen. Da kommt es dann entscheidend darauf an, welche Bundesrichter zufällig (oder abgekartet?) den Fall übernehmen. Diese politische Korruptheit des höchsten Gerichtes ist mit ein Grund, warum der Tierschutz in der Schweiz toter Buchstabe bleibt, gewerbsmässige Tierquäler kaum je verurteilt werden, dafür um so häufiger Tierschützer mit höchsrichterlichem Segen zum Schweigen gebracht werden. Zu denken geben sollte in diesem Zusammehang auch der Umstand, dass die Schweiz immer häufiger vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen menschenrechtsverletzenden Urteilen des Bundesgerichtes verurteilt wird.

Erwin Kessler, Präsident Verein gegen Tierfabriken Schweiz VgT


8. März 2000
Geschmackloser Säuli-Wettbewerb im Schweizer Fernsehen
An: chaktuell@sfdrs.srg-ssr.ch
Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich Ihren Säuili-Wettbewerb absolut daneben finde. Sind Sie sich eigentlich bewusst, was Sie hier demonstrieren? Da verlangen Sie doch im Ernst, dass wir, Ihre Zuschauer, die wir nicht alle Fleischfresser sind (ich bin seit Jahren Vegetarier!), an Ihrem makabren Wettbewerb teilnehmen und vier dieser üfnf Schweine in den sicheren Tod, auf direktem Weg ins Schlachthaus telefonieren/mailen... Ich habe schon mit Entsetzen Ihre erste Sendung gesehen, mit der dieser römische Spektakel begonnen hat. Mich hat das Ganze an die Gladiatoren-Kämpfe in der römischen Zeit erinnert. Damals soll in der Arena mit dem Daumen nach oben oder eben nach unten gezeigt worden sein... Heute benutzt man den Fernseher anstatt die Arena und das Telefon bzw. das Internet anstatt den Daumen. Zudem kommen die Schweine aus einer tierfreundlichen Freilandhaltung (hierzulande ca. 1% !), womit Sie Ihren Zuschauern etwas vorgaukeln, was nicht ist. Warum haben Sie nicht fünf Schweine aus einer der zahlreichen Tierfabriken genommen? Sie vermitteln absichtlich ein falsches Bild.
R. Fäsch

Antwort von SF DRS:
Pig Brothers / Schweiz aktuell 6. - 10. März 2000
Sehr geehrter Herr Fäsch. Auf unsere kleine Wochenserie "Pig Brothers - Die Reportage aus dem Schweinestall" haben wir sehr viele Reaktionen erhalten. Das hat uns sehr gefreut. Entstanden ist die Idee zu "Pig Brothers" im aktuellen Umfeld von mehr oder weniger umstrittenen Fernsehsendungen wie "Big Brothers", "Robinson" oder dem "Einsamkeits-Experiment" der Sendung "Quer", denen gemeinsam die Beobachtung von menschlichem Verhalten in mehr oder weniger extremen Situationen ist. Bei "Pig Brothers" ging es in erster Linie darum, einen Einblick ins Leben und ins Sozialverhalten von ganz gewöhnlichen Schweinen in ganz gewöhnlichem Umfeld zu geben. Die fünf ausgewählten Schweine erhielten - damit sich die Zuschauer leichter orientieren konnten - einen Namen. Spielerisches Element war, dass jeden Tag eines der Schweine aufgrund des "Zuschauerurteils", das mittels einer sogenannten Ted-Umfrage zustande kam, ausscheiden musste. Das Siegerschwein "Rosa" erhielt dann am Freitag den Ehrentitel "Freitag" und darf diesen Sommer auf einer Alp verbringen. Alle ausgeschiedenen Schweine kehrten in den Mastbetrieb zurück. Einige von ihnen werden als Muttersäue oder Eber für die Zucht verwendet werden, andere werden - wie das halt bei Schweinen üblich ist - früher oder später den Gang zum Metzger anzutreten haben. Im Verlaufe dieser Woche erhielten die Zuschauer viele interessante Informationen und Einblicke ins Dasein von sogenannt "glücklich" gehaltenen Schweinen auf einem Bio-Mastbetrieb; über ihre unterschiedlichen Charakteren und ihre Lebensgewohnheiten. Ihr Besitzer, der Schweineexperte Heinz Höneisen, hat es mit seinen Erläuterungen und Erklärungen unserer Meinung nach ganz ausgezeichnet verstanden, sein Wissen weiterzuvermitteln. Wir hoffen, mit diesen Reportagen auch einen Beitrag zum besseren Verständnis des menschlichen Umgangs mit Tieren geleistet zu haben.
Die Serie "Pig Brothers" ist nun abgeschlossen. Schweiz aktuell wird aber sicher noch einmal über die Siegersau "Rosa" berichten, wenn sie den Sommer auf einer Walliser Alp verbringt. Wir hoffen, Ihnen mit diesen Erläuterungen zu dienen.
Mit freundlichen Grüssen
Schweiz aktuell
Thomas Schäppi
Redaktionsleiter


16. März 2000

Schächten am heute beginnenden islamischen Opferfest. Ein Brief an Fernsehen RTL:

Liebes RTL-Team. Wir haben eine dringende Bitte: Momentan findet das islam. Opferfest (16. - 20.3.) statt, bei welchem tausenden von Tieren brutal, ohne Betäubung, die Kehlen durchschnitten werden. Diese Tötungsart, das rituelle "Schächten", ist bei uns in der Schweiz seit über 100 Jahren verboten (nur für Säugetiere! Anmerkung der Forum-Redaktion) - gemacht wird es trotzdem. Und zwar in Kellern, Hinterhöfen und mitunter sogar in Badewannen. Leider ist das Schweizer Fernsehen einfach zu feige, dieses Tabu-Thema aufzugreifen. Viele Leute wissen noch immer nicht, was "Scähchten" überhaupt ist. Wenn man bedenkt, dass eine solche steinzeitalterliche Methode im Jahre 2000 (!) noch immer angewende wird! Mit Religionsfreiheit hat dies übrigens gar nichts zu tun, da diese Form der Tötung in keinem Lehrbuch der drei grossen Weltreligionen vorgeschrieben wird. Verteidiger dieser veralteten Tötungsart stützen sich lediglich auf Traditionen; und solche können schliesslich geändert werden! Es darf nicht sein, dass man Grausamkeiten einfach mit dem Schlagwort "Tradition" rechtfertigen kann. Beim Schächtschnitt werden dem unbetäubten Tier Luft- wie Speiseröhre durchtrennt, wobei der austretende Mageninhalt (neben den Schnittschmerzen) zu schweren Erstickungsanfällen üfhren kann. Daneben ist der besonders empfindliche Kehlkopf vom Schnitt betroffen, dessen Verletzung selbst bei tiefer Narkose noch zu schweren Atemstörungen und Kreislaufreaktionen führt. Die Halsschlagadern sowie ein Grossteil der Nerven werden ebenfalls durchtrennt - das Tier ist noch immer bei vollem Bewusstsein! -, sie müssen in der Regel jedoch mehrmals nachgeschnitten werden. Die grossen, das Gehirn versorgenden Arterien innerhalb der Halswirbelsäule bleiben intakt und liefern dem Gehirn bis zum Schluss Sauerstoff, was eine sonst automatisch eintretende Bewusstlosigkeit verhindert. Dass das Tier dieses Geschehen tatsächlich bis zum Ende voll miterlebt, wurde mehrfach bewiesen, indem man das Tier nach dem Entbluten entfesselte; mit der klaffenden Wunde am Hals strebte es meist voll orientiert bewegungsfähig dem Ausgang des Schlachtraumes zu und musste durch den Bolzenschussapparat endgültig getötet werden. Uns lässt dieses Thema nicht mehr los; wir - und viele andere Menschen - leiden psychisch unter Bildern wie diesen. In unserer Zeit wird im Fernsehen über alles gesprochen, nur dieses Thema wird einfach totgeschwiegen - aus Angst, danach als Rassist zu gelten. Weder an die Tiere noch an die Menschen, die nachts oft nicht schlafen können, weil die Schreie der Lämmer sie nicht einschlafen lassen, wird dabei gedacht. Bitte, habt den Mut, ber dieses Thema zu berichten. Toll wäre auch einmal eine Diskussion, in welcher Scähchtgegner wie -befürworter zu Wort kommen könnten! Wir hoffen auf eine positive Antwort und grüssen Euch herzlich
Familie Gerritsen-Schäpfer, Winikon (CH)


21. März 2000

Zu RADIKALE METHODEN über den Tierschützer Dr. Erwin Kessler im FACTS:

FACTS heisst TATSACHEN. Eine "Tatsache", die in Ihrem Artikel nicht stimmt, ist der Ausdruck "der prozessierfreudige Erwin Kessler". Soviel wir wissen, wurden die Prozesse dem Tierschützer aufgezwungen, weil er sich kompromisslos für eine bessere Tierhaltung und gegen aktive Misshandlung von Tieren einsetzt. Der zweite "fact", der nicht stimmt, ist Ihre Behauptung, dass Dr. Kessler Links zu einem "vorbestraften Holocaust-Leugner" offeriert. Verurteilt wurde Jürgen Graf leider wirklich, doch in einem Willkürprozess, der seinesgleichen sucht. Wir haben das Buch von Jürgen Graf gelesen und auch einen Bericht über den Prozess. Jürgen Graf hat in seinem Buch selbst geschrieben, dass er KEIN Auschwitz-Leugner ist. Also wozu der Lärm? Dass nun Dr. Kesslers Kritik am jüdischen Schächten (er kritisiert auch das moslemische Schächten) ihm den Vorwurf des Rassismus, oder des Antisemitismus einbringt, ist uns unbegreiflich, denn so, wie wir ihn kennengelernt haben, ist er durchaus kein Antisemit, sondern: ein engagierter Tierschützer, der vor  keiner Tierquälerei klein beigibt, auch nicht vor dem Schächten, welches eine besonders grausame Art des Tötens ist. Es ist leider nicht so, wie manche Schächtbefürworter behaupten, dass nach dem Durchschneiden der Halsschlagader die Tiere gleich das Bewusstsein verlieren und dann "schmerzlos ausbluten". Schon die Vorbereitungen, das Aufhängen der Kühe an den Hinterbeinen, das Strecken des Halses (der Kopf wird durch eine mechanische Vorrichtung nach hinten gezogen) sind äusserst grausam. Mchten Sie, lieber Leser, liebe Leserin, auch nur für kurze Zeit an den Füssen aufgehängt werden? Da bei dem Durchschneiden der Halsschlagader auch die Luftröhre durchtrennt wird, fliesst das Blut in diese hinein und das gemarterte Tier verliert nicht still und leise das Bewusstsein, sondern es erstickt in seinem eigenen Blut. Zu diesen Qualen kommt noch die Todesangst. Dies ist eine Todesart, die ich mir für mich auf keinen Fall wünschen würde! Dabei wäre es so einfach, die Tiere vorgängig mit Bolzenschuss zu betäuben, wie es  in der Schweiz für Säugetiere Vorschrift ist und wie es EINIGE moslemische Schlachter auch machen. Das Ausbluten wrde dadurch überhaupt nicht beeintrchtigt. Ich habe deswegen an Herrn Feigel, Ehrenprsident der Israelitischen Cultusgemeinde, geschrieben. Er hat mir sogar auf meinen Brief geantwortet: Ich solle "wissenschaftliche Bcher" ber das Schchten lesen... Ich aber habe Fotografien und Videoaufnahmen vom Schächten gesehen, und das Entsetzen in den Augen der Tiere. Ich kann nicht verstehen, dass unsere jüdischen Mitbürger, die kein Schächtfleisch essen (und es soll die Mehrheit sein!), sich nicht von dieser Tiequälerei distanzieren. Die ganze "Antisemitismus"-Kampagne gegen Dr. Kessler könnte damit abgeblasen werden, und der Präsident des Vereins gegen Tierfabriken könnte sich wieder ausschliesslich der auch in unserem Land sehr nötigen Tierschutzarbeit widmen. Das Rassismusgesetz wird leider nicht so angewendet, wie es dem Schweizervolk vor der Abstimmung gesagt wurde - "Nur gegen Neonazis". Es ist ein "Maulkorbgesetz" geworden, welches es niemandem erlaubt, auch gesetzeswidrige jüdische "Bräuche" zu kritisieren, die ohnehin nur von einer Minderheit der Juden praktiziert werden. Das Ganze artet zu einem Machtkampf aus - die Komödie wird zum Trauerspiel, oder umgekehrt. Viel Sympathie wird dies den Verfechtern dieses Gesetzes wohl kaum einbringen! Ich wünschte mir nur, das TIERSCHUTZ-Gesetz würde von unsern Behörden mit dem gleichen Eifer verfochten, aber: Gesetz ist wohl nicht mehr gleich Gesetz! Zum Schluss noch unsere Frage an Sie: Was ist wohl daran "eigenüntzig", wenn man seine eigene Homepage vor unberechtigter Zensur zu schützen sucht? Noch dazu können andere Zensur-Opfer von solchen Tipps profitieren - wäre doch gut!  Denn Zensur war noch nie etwas, das dem Volk und der Freiheit dient. Wir finden daher die Anleitungen zur Umgehung dieser gefährlichen Zensurversuche sehr hilfreich und werden gleich heute unsere erste Spende an die Vereinigung "Internet ohne Zensur" einzahlen - zur Verteidigung der Presse- und der Meinungsfreiheit in der Schweiz.

Elisabeth Simon, Märstetten


22. März 2000

Zum Bericht "Schafe zu Abrahams Ehren" im Tages-Anzeiger vom 17.3.00:

Der TA-Journalistin Astrid Frefel ist ein bedeutender Fehler unterlaufen. Der nur so nach Blut lechzende Bericht beinhaltet das Wort "geschlachtet". Bei den Moslems wie bei Juden ist es allerdings üblich, dass geschächtet (betäubungslos geschlachtet) wird. Auf den (Un-)Sinn eines solchen "Opferfestes" mag ich schon gar nicht eingehen. Leider hat die Journalistin es unterlassen, aufzuzeigen wie lange der Todeskampf ge(sch)ächteter Tiere geht. Hierzulande wird in Schlachthöfen (ich nehme es jedenfalls an!) korrekt geschlachtet, d.h. mit vorheriger Anwendung des Bolzenschuss-Apparates, der von orthodoxen Juden und Moslems jedoch verweigert wird. Das ist Tierquälerei, ein barbarisches Gemetzel, ein schmerzhaftes Massaker, das es in unserem Zeitalter nicht mehr geben dürfte. Ich glaube n i c h t, dass unser aller Herrgott sich an den Qualen geopferter Tiere ergötzen wollte und will und vor allem leben wir im Jahr 2000 und nicht im Zeitalter des Alten Testamentes!
Roland Fäsch, Glattfelden


22. März 2000

Zu "Radikale Methoden" im Facts:

Erst wer sich einmal intensiv mit aktivem Tierschutz befasst hat merkt, wie unglaublich schwierig dies ist, und wie viele Steine einem dabei in den Weg gelegt werden. Erst dann kann man nachvollziehen, warum Herr Dr. Kessler  so "radikal" kämpfen lernen musste. Herrn Kesslers Aufklärungsarbeit gegen Tierfabrik-Tierhaltung und gegen das Schächten nehmen manche Leute als Angriff gegen ihre Person oder ihren Glauben, statt als Kampf gegen die Tatsache der Tierqual. Es sind wohl subjektive Annahmen, die in Herrn Kesslers Kampf andere Absichten sehen wollen, wie z.B. persönlicher Ruhm oder Antisemitismus, und so wird oft bewusst oder unbewusst von der unbequemen Sache abgelenkt: STOPP MIT DER AUSBEUTUNG UND DEM QUÄLEN VON TIEREN!
Wir finden es auch immer wieder unglaublich, wie die Betreiber von Tierfabriken trotz Missachtung des schweizerischen Tierschutzgesetzes ungeschoren davonkommen, und auch das qualvolle Schächten wird von gewissen Leuten weiterhin verteidigt und sogar ausgeführt, obschon dies für Säugetiere durch das CH-Tierschutzgesetz verboten ist. Warum nicht auch für Geflügel? Und warum Schächtfleisch weiterhin frei importiert werden kann, ist uns auch unverständlich, denn Schächten IST schlimm, und sollte von den nicht-fundamentalistischen, aufgeschlossenen Juden, z.B. durch Aufklärung (oder gar Aufruf zum Fleischverzicht - denn ETWAS Blut klebt doch an jeder Art von Fleisch!) auch bekämpft werden.
Menschen, welche sich für den Tierschutz engagieren, machen immer wieder schlechte Erfahrungen durch mangelnde Meinungs- und Redefreiheit. Aus dieser Sicht ist es völlig verständlich, dass Dr. Kessler den Kampf gegen das willkürliche Sperren von Websites aufnimmt und auch darüber nachdenkt, dass seine eigenen Internetseiten gesperrt werden könnten. Die Verhältnismässigkeit, wie die einen Gesetze (Tierschutz) konstant missachten dürfen, während anderen Leuten bei blossem VERDACHT einer Gesetzesüberschreitung stets Prozesse gemacht werden, wenn sie heikle Themen aufgreifen und Missstände ans Licht bringen, stimmt für uns einfach nicht.
Susan Simon und M. Pova, Frauenfeld


23. März 2000

An die Generaldirektion der Post, Bern
Betr: Sperrung von Kessler, Tierscühtzer, durch die Post Ich möchte Sie fragen, welche Voraussetzungen es braucht, dass man von der schweizerischen Post gesperrt wird. Muss man da die grausame Tierhaltung beanstanden?
Mit freundlichem Gruss
Kurt Hübscher, Fahrwangen


25. März 2000

Coop-Naturaplan-Schweine (siehe www.vgt.ch/vn/0002/coop.htm)

Es ist wahrscheinlich in letzter Zeit fast jedem Konsumenten zu Ohren gekommen,wie es um die Coop-Naturaplan-Schweinehaltung steht. Nicht zuletzt wegen den Kassensturzsendungen. Es ist offensichtlich, dass sich die Konsumenten etwas anderes unter diesem Namen vorstellen. Die Realität sieht auch anders aus. Die Tatsache, dass die Schweine in Ställen gehalten werden, die nicht im geringsten etwas mit "natura" zu tun haben, sondern viel mehr mit Beton und Eisenstangen, ist für mich keine Überaschung. Schweine werden in der Regel nicht artgerecht gehalten, auch das nichts neues. Skandalös ist jedoch, dass die Konsumenten getäuscht und hinters Licht geführt werden, zumal auch noch das "Bio-Label" nicht weit entfernt aufzufinden ist. Wenn Konsumenten, die Coop-Naturaplanfleisch kaufen, gefragt werden, wie sie sich die Haltung der Schweine vorstellen, bekommt man die Antworten: Freiland, Wiesen und Auslauf. Falsch! Es sieht anders aus. Auslauf auf verkotetem Betonboden, rundherum eingemauert, grosse Mengen Schweine in einer Bucht eingepfercht. Nichts von "Wald und Wiesen"! Und es kommt noch besser. Die eine Vorschrift von Naturaplan schreibt Einstreu vor. Die sollte dem Schwein dazu dienen, das natürliche Verhalten, nmlich ein Nest zu bauen, ausleben zu können. Und selbst das wird in den wenigsten Fällen eingehalten. Was, wenn überhaupt, vorgefunden wird, sind ein paar zerdrückte "Pseudo-Halme", die niemals für den Nestbau genutzt werden können, geschweige denn die Kälte des Betons im Winter isolieren! Nicht einmal bodendeckend. Von Beschäftigungsmöglichkeiten ganz abgesehen. Zudem erschreckend und skandalös ist die Art und Weise, wie die tierschutzbeauftragten Kontrolleure diese Ställe kontrollieren (ca. einmal im Jahr!). Es ist ihre Pflicht, offensichtliche Mängel, wie zum Beispiel das Fehlen von Einsreu zu beanstanden. Anstatt das zu tun (wie im Kassensturz zu sehen war) wird dieser Zustand "schöngeredet" und als Ausnahmesituation dargestellt. Und das sind ganz klar keine Ausnahmesituationen, und diese Zustände sind zu bemängeln! Ich werde den Gedanken nicht los, dass die Kontrolleure zu viel Respekt vor diesen Schweinemästern oder der ganzen Fleischloby haben und lieber nicht zu viel oder gar nichts sagen, "dem Frieden zu liebe". Aber: Tierschutz heisst für mich, dem Wohle des Tieres zu liebe, nicht dem Frieden! Solche Kontrollen sind nichts wert, wenn die Vorschriften nicht eingehalten und so ausgelegt werden öknnen, wie es einem gerade passt. Schweine werden so oder so schon katastrophal gehalten und wenn schon ein Label mit Bedingungen aufgestellt wird, dann hätte man sich daran zu halten! Schliesslich geht es nicht um irgendwelche Dinge, sondern um Lebewesen! Auch sie haben ein Recht auf ein (mindestens) erträgliches Leben, denn sie sind so schon im Nachteil und haben keine Wahl, ob sie geschlachtet und gegessen werden möchten oder nicht. Htten sie da nicht wenigstens ein Recht, ihr angeborenes und natürliches Verhalten etwas auszuleben? Ist es wirklich zu viel verlangt, diesen intelligenten Wesen ein wenig Stroh und Beschäftigung zu gewähren? Lieber Leser, bitte denken sie beim nächsten Einkauf auch einmal daran und überlegen Sie sich diese wenigen Punkte für ein paar Minuten, hören sie auf ihr Herz... Unsere Empfehlung: Essen sie heute vegetarisch,ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe! Denn: Nur mit weniger Fleischkonsum gibt es auch weniger Tierelend!
Corinne Odermatt


27. März 2000

Im Artikel der Thurgauer Zeituing "Jubiläumsbonus für Tierhalter" habe ich gelesen, dass an der Tagung der freiwilligen Schweine-Assekuranz der Tierarzt Dr. Stefan Siegmann für Stressminderung bei Tiertransporten (z. B. Schweine) referierte und dabei den Tierhaltern Stressminderung, viel Wärme und Flüssigkeit für ihre Zucht- und Mastschweine sowie eine tiergerechte Behandlung  empfohlen hat. Wir finden dies den richtigen Weg, auf die Notwendigkeit besserer Tierhaltung und stressfreier Transporte aufmerksam zu machen. Dies ergibt gewiss auch gesünderes Fleisch, und die Fleischkonsumenten können ein besseres Gewissen haben!

Die Nachricht "Fragwürdiger Kassensturz" (Thurgauer Zeitung vom 24.03.00) kritisiert die Ausstrahlung der Fernsehsendung über das Kastrieren der männlichen Ferkel und die "Nicht-Fachleute, welche solche Sendungen machen, sehen darin eine fragwürdige Aktion gegen den Fleischkonsum". Als Tierfreunde finden wir diese Einstellung sonderbar, denn man braucht keine "Fachleute" (und wer sind hier "Fachleute"?) um zu sehen, ob die betäubungslose Kastration den jungen Schweinchen Schmerzen bereitet. Ein gesunder Menschenverstand und etwas scheinbar sehr altmodisches, nämlich ein mitfühlendes Herz, würden gengen. Die Schreie der kleinen Tiere sagen genug! Im Ausland gibt es die Ebermast, und dies klappt - man müsste es nur machen!

Der Artikel "Weniger Fleisch verzehrt", die am 24. März in den Zeitungen erschien, zeigt auf, dass der Fleischkonsum in unserenm Land trotz durchaus erschwinglichen Preisen langsam aber beständig zurückgeht. (Z.B. Schweinefleisch l,7 %). Warum wohl? Die Menschen, mit denen wir darüber gesprochen haben, sind nicht so gefühllos, wie leider immer noch ein allzugrosser Teil der Tierhalter zu glauben scheint. Viele Leute essen aus diesem Grund kein Fleisch mehr, andere wieder essen weniger Fleisch. Auch die Angst vor Krankheiten wie BSE oder Schweine- und Geflügelpest, und nun auch neuerdings der Glsserschen Krankheit (Stress-Krankheit), welche alle aus nicht tiergerechter Ftterung und Haltung resultieren, hält viele Menschen vom Fleischverzehr ab. Darum fragen wir uns: Ist es wirklich fragwürdig, auch einmal etwas gegen den Konsum von Fleisch aus Qual-Tierhaltung
öffentlich zu sagen? Wäre es nicht besser, fehlbare Tierhalter aufzuklären und eben grausame Methoden zu hinterfragen, wie es Tierärzte auch empfehlen?

Wir Tierfreunde sind gar nicht so sehr in der Minderheit, wir protestieren gegen jegliche Tierqual. Das Tierschutzgesetz wurde immerhin mit über 80 %  Ja-Stimmen angenommen, und dem sollte Rechnung getragen werden! Dass es auch gute Nutztierhalter, verantwortungsvolle Metzger und tierfreundliche Chauffeure gibt, sei hier lobend erwähnt und gibt uns Hoffnung für eine bessere Behandlung der "Nutz-Tiere". Dann würden auch die oben erwähnten "Aktionen gegen den Fleischkonsum" nicht mehr notwendig sein!

E Simon, Märstetten


27. März 2000

Brief aus den USA zur Postzensur:

Lieber Dr Kessler! Eine gute Freundin aus der Schweiz sandte mir verschiedene Artikel über Ihre Arbeit zum Schutze der Tiere und die Reaktion und Zensur durch die Eidgenössische Postverwaltung. Die Einstellung dieser Behörde gegen Sie und Ihre Aktionen und Zeitschrift hat mich sehr beunruhigt. Ihre VgT-Nachrichten werden mir von Zeit zu Zeit zugestellt und ich freue mich immer, wenn ein Mensch sich für die unschuldigen Tiere, die so sehr auf unsere Hilfe angewiesen sind, in dieser Weise einsetzt. Dass eine solche Zensur in einem Land wie der Schweiz, meinem Vaterland, existieren kann, ist mir unbegreiflich, und wenn das eine Voranzeige für kommende Zustäne ist, scheint unsere Demokratie wahrlich in Frage gestellt zu sein. Der Schlüssel zu einer Verbesserung der Tierhaltung ist Aufklärung, mit der Hoffnung, dass sich die Schicksale der Tiere mit der Zeit erleichtern werden und etliche Menschengruppen einsehen, wie viel Schmerz sie unseren Mit-Kreaturen verursachen. Wenn diese Aufklärung, die auf dokumentierten Misstnäden beruht, verweigert wird, ist von Pressefreiheit nicht zu reden. Auch in diesem Land vergehen sich die Menschen so oft an den Tieren - in vielen Fällen ist es durch Mangel an Information oder "man hat das schon seit Generationen so gemacht", sei es mit den unmenschlichen Transporten von Pferden und Hunden, den Legehennenfabriken oder der oft scheusslichen Behandlung der Zirkustiere. Wenn wir so weitermachen und alle diese Zustände von der Öffentlichkeit fernzuhalten versuchen, werden unsere Nachkommen in einer völlig sterilisierten Welt leben müssen, wo nur noch "politisch korrekte" Aussagen gemacht werden dürfen. Ich bin Ihnen dankbar für Ihr mutiges Eintreten für die leidenden Tiere und hoffe, dass ein Weg gefunden werden kann, unsere Mitmenschen weiterhin auf die oft furchtbaren Zustände der Tierhaltung aufmerksam machen zu können, nicht nur in der Schweiz, auch im Ausland.
Erika Griffin, 23 Hickory Drive, Greenwich, CT 06831, USA


30. März 2000

Tierquäler-Daunen (Lebendrupfen von Gänsen und Enten)

Ich und mein Vater schauten uns im Wahrenhaus bei den Kissen ohne tierische Füllungen um. Neben uns suchte eine Frau in den Regalen mit Daunen-Kissen. Mein Vater schaute kurz dort hinüber. Da sagte ich laut: "Vater, ich will keine Daunen aus Tierquälerproduktion." Die Frau schaute sich um und nahm dann schnell ein "sauberes" Kissen und ging damit zur Kasse.
Matthias H aus E


30. März 2000

Tiertransporte und die bilateralen Verträge mit der EU

Mit Bedauern habe ich festgestellt, dass Sie die Nein-Parole zu den bilateralen Verträgen beschlossen haben. Als ob eine Ablehnung der bilateralen Verträge an den Tiertransporten quer durch Europa irgendetwas ändern würde! Diese werden nämlich weitergehen wie bisher

DARUM SIND WIR GEGEN DIE EU!

und werden auch weiterhin durch die Schweiz hindurch möglich sein.

DIE BILATERALEN VERTRÄGE ERLEICHTERN DIESE TODESTRANSPORTE DURCH DIE SCHWEIZ HINDURCH.

Falls Sie diesbezüglich irgendetwas ändern wollten, müsste dies schon europaweit angegangen werden.

JA, MACHEN SIE DAS EINMAL VOR. WENN SIE ES DANN GESCHAFFT HABEN, KÖNNEN VON UNS AUS DIESE BILATERALEN VERTRÄGE ABGESCHLOSSEN WERDEN. ÖSTERREICH MUSSTE NACH DEM BEITRITT ZUR EU SEIN FORTSCHRITTLICHES TIERTRANSPORTGESETZ AUSSER KRAFT SETZEN. DER SCHWEIZ WIRD ES GLEICH GEHEN. WIE KANN MAN NUR SO NAIV SEIN UND GLAUBEN, DIE EU, DIESES UNMENSCHLICHE MONSTER, DAS JETZT GEGENÜBER ÖSTERREICH EINE AUS POLITISCHEN GRÜNDEN EINE "WERTE-GEMEINSCHAFT" HEUCHELT, DURCH DIE "MITSPRACHE" DER KLEINEN SCHWEIZ HUMANER MACHEN ZU KÖNNEN!

Mit einem Nein zu den bilateralen Verträgen erleidet hingegen die Schweizerische Wirtschaft einen immensen Schaden.

BISHER HAT WIR DIESE VERTRÄGE AUCH NICHT - UND KEINEN "IMMENSEN SCHADEN", SONDERN WENIGER ARBEITSLOSE UND WENIGER STEUERN ALS IN DER EU!

Ihr bedauernswerter Beschluss ist für mich Grund genug, Ihre Vereinigung niemals zu unterstützen.

DIESEN SPRUCH KENNEN WIR. SIE HABEN HABEN UNS AUCH VOR DIESER NEIN-PAROLE NIE UNTERTÜTZT!

Mit freundlichen Grüssen
Dimitri Hauri

EBENFALLS FREUNDLICHE GRÜSSE
VgT


31. März 2000

Aus der Zuschrift einer Kundin an Coop (von welcher wir eine Kopie erhalten haben) betreffend COOP NATURAplan-Schweine

Seit es in Ihrem Angebot erhältlich ist, habe ich - selbst Vegetarierin - für meinen Haushalt, ja selbst für den Hund, Naturaplan-Fleisch eingekauft, im Glauben, dass der wesentlich höhere Preis auf eine besonders tierfreundliche Haltung zurückzuführen sei. Mit grosser Entrüstung habe ich die kürzliche Fernsehsendung über katastrophale Zustände bei Ihren Vertragsbauern mitverfolgt. Wie können Sie Ihre Kunden derart hinters Licht führen? Zumindest Ihren Kontrolleuren hätten die skandalösen Zustände auffallen müssen! Wenn sich schon gewisse Bauern um die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Tiere drücken, weil sie offensichtlich nicht die geringste Beziehung zu ihrer ,,Ware" haben, läge es an Ihnen, durchzugreifen. Ist es denn so viel verlangt, den Schweinen ausreichend Stroh einzustreuen? Auslauf nennen Sie die völlig verdreckten, glitschigen Betonbden, wo sich die
schweren Tiere nur mit grösster Vorsicht wegen ständiger Sturzgefahr bewegen können! Hier heisst offenbar die Devise: möglichst wenig tun bei grösstmöglichem Verdienst. Ich kann Ihre geschönten Bilder einer heilen Tierwelt nicht mehr sehen. Es scheint mir, als hätten Sie die Böcke zu Gärtnern, resp. zu Kontrolleuren gemacht. Für mich kommen Sie als Fleischlieferant erst wieder in Frage, wenn der VgT und nicht der STS Ihren Vertragsbauern eine tierfreundliche Haltung attestiert!
Mit freundlichem Gruss Pia Hegner, Thusis


31. März 2000

Herzlichen Dank für die neue Ausgabe der VN. Ich bin so froh, dass es den VgT gibt. Ich bewundere Ihren Einsatz und Mut, all diese Greuel aufzudecken.
Marlis Scheuber, Basel


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