29. August 2015

Der Verein gegen Tierfabriken gibt den Tieren an der beef 15 eine Stimme

(S) Vom 28.-30.8.2015 wurde in Schaffhausen die Landwirtschaftsausstellung beef 15 durchgeführt. Eine Veranstaltung, die zwiespältiger wohl nicht sein könnte. Einerseits werden als Publikumsmagnete Mutterkühe mit ihren Kälbchen ausgestellt und gleichzeitig werden ihre bereits ermordeten Artgenossen nebenan gegrillt.

beef 15 warb hierzu auf ihrer Homepage: "Schauen Sie vorbei und erleben Sie Mutterkühe mit ihren Kälbern auf eine Art, die Sie verzaubern wird." Und dann unter Gastronomie: "Die Vorfreude steigt! Im Rahmen der beef 15 in Schaffhausen werden Gourmets und Gourmandes wie jedes Jahr wieder von den beef-Gastronomen mit Qualitätsfleisch verwöhnt."

Wir vom VgT wollten diese Gourmets und Gourmandes ein wenig aufklären und den Tieren eine Stimme geben, in der Hoffnung, dass den Leuten der Appetit auf Kalb- und Rindfleisch dadurch vergeht und flyerten am Samstag Nachmittag rund um die Ausstellung.

Besammlung und Besprechung mit den Aktivisten

Die beef 15 ist eine sehr herzlose Veranstaltung. Rinder sind da keine Wesen mit Gefühlen und Bedürfnissen, sondern einfach nur Fleischlieferanten. Wir sahen sehr viel Trauriges. Schauen Sie selbst:

Warum starren mich nur alle so an?

3 Tage lang bei ohrenbetäubendem Lautsprecher-Lärm bestaunt werden, eingesperrt in einem kleinen Gatter. Immerhin: So viel Stroh wie an dieser Ausstellung sehen die Tiere sonst nie. Trotzdem: Überall traurige Rinderaugen.


Die Tiere werden nicht als fühlende Lebewesen, sondern nur als Fleisch betrachtet.

Oben: Im Hintergrund sieht man ein winzig kleines Kälbchen im Stroh liegen. Gleich vor dem Gatter die Tafel mit dem Spruch: "Fleisch aus Gras".
Der süsse kleine Knopf unten auf dem Foto war eine richtige Zuschauerattraktion. Jöööö, wie herzig! In wenigen Monaten wird er nicht mehr am Leben, sondern auf einem Teller sein. Ob wohl jemand von den begeisterten "Streichlern" daran denkt?

Neben den ausgestellten Rindern die Grillmeisterschaft, wo die bereits geschlachteten Artgenossen gegrillt werden. Erst streicheln, dann fressen.

Während der Kuhvorführung müssen die Tiere bei brutaler Hitze im Kreis herum laufen, um dem Publikum präsentiert zu werden. Mit einem Mikrofon wird berichtet, wie viel Fleisch die diversen Rassen "produzieren". Die Kühe sind sichtlich überhitzt und speicheln. Wenn Wiederkäuern zu warm ist, atmen sie sehr schnell in dem Versuch, Wärme loszuwerden. Dadurch wird übermässiger Speichel produziert, der dann aus dem Mund tropft.

Diese Kuh mag nicht laufen....

.... und deshalb wird ihr halt einfach ab und zu in den Hintern und in den Schwanz geklemmt, um sie anzutreiben, wie auf dem Foto zu sehen ist. Diese arme Kuh ist ein hochgezüchtetes Knochengestell, nur dazu da, um Nachkommen auf die Welt zu bringen, die dann zu Rindfleisch verarbeitet werden.

Doch nicht nur die Rinder litten unter der Hitze. Hier hechelnde Gänse, die auf ihren nächsten Auftritt als Zuschauerattraktion warten.

Wenn Sie auf diesen Youtube Link klicken, sehen Sie schnell atmende Kühe und Schafe, die versuchen, auf diese Weise ihren Hitzestau zu bekämpfen, und wie der oben erwähnte Bauer seine erschöpfte Kuh immer wieder klemmt, um sie zum Laufen zu bewegen. https://www.youtube.com/watch?v=N7RZ7UarxSE

Der Schweizerische Tierschutz war auch mit einem Stand vertreten. Grad gegenüber der schwer atmenden Schafe, denen es sichtlich nicht gut ging. Aber statt Tiere schützen, machte der STS an der beef 15 lieber Werbung für Labelfleisch.

Ach ja stimmt, gemäss dem STS ist im Ausland ja alles so viel schlimmer als in der schönen kleinen heilen Welt Schweiz. Hier bei uns gibt es ja kein verstecktes Tierleid. Schon mal die VgT Nachrichten gelesen?
Deshalb macht man am besten gleich Werbung für Label Fleisch, obwohl der VgT seit Jahrzehnten immer wieder aufdeckt, wie wenig diese Labels den Tieren nützen und wie die Konsumenten damit immer wieder getäuscht und betrogen werden.

Während der Schweizer Tierschutz für Fleisch warb, ermunterten wir die Bevölkerung mit untenstehendem Flugblatt zu einer veganen Ernährung, die zu keinem Tierleid führt.

Viele Leute kamen zu uns hin gelaufen, bedankten sich für unseren Einsatz und dass wir den armen Rindern an der beef 15 eine Stimme gaben. Viele äusserten sich entrüstet und fanden es wie wir völlig daneben, wie die Tiere präsentiert wurden. Wir waren überrascht, wie viele Leute uns sagten, dass sie bereits Vegetarier oder Veganer sind. Der Trend zu fleischlos hin steigt. War es diese Tatsache oder vielleicht das schlechte Gewissen, welches dazu führte, dass diverse Aussteller, wenn sie uns mit unseren grünen VgT-T-Shirts in der Nähe sahen, sofort ganz nervös und aggressiv wurden und die Polizei anriefen, damit diese uns weg schicken sollte? Dies, obwohl wir uns völlig korrekt verhielten und nur an den uns zugewiesenen Orten freundlich lächelnd Flyer verteilten.
Aufgrund der extremen Hitze machten wir zwischendurch eine kleine Pause beim littl' shop of ethics, welcher uns erfrischende Getränke spendierte. Ein grosses Dankeschön an Christof, für die kühlen Limonaden und die motivierenden Gespräche!
Die beef 15 ist für dieses Jahr vorbei, doch sie wird 2016 in einer anderen Stadt erneut durchgeführt werden. Auch der VgT wird wieder kommen und für die einstehen, die keine Stimme haben!

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