17. Mai 2002 / VN2002-3

Endloses Umverteilen der Krankenkosten statt Ursachenbek�mpfung

Seit Jahren explodieren die Krankenkosten und seit Jahren wird dadurch "gespart", dass �ber die Umverteilungen der Kosten auf Staat, Steuerzahler, Versicherte, Arbeitgeber etc debattiert wird. Der neuste Vorschlag aus linken Kreisen: Pr�mienfreiheit f�r Kinder. Ist das gespart? Irgendwer muss ja die Kosten tragen, wenn die Pr�mien f�r gewisse Bev�lkerungsgruppen reduziert oder ganz erlassen werden!

Die wirklichen Ursachen der Krankenkostenexplosion anzugehen, wagt offenbar kein Politiker, weil er damit sofort in Konflikt mit Interessenkreisen kommt. Es ist zB bekannt, dass ein grosser Teil der Bev�lkerung an �bergewicht leidet, nicht zuletzt wegen dem ungesund hohen Konsum von tierischem Fett und Eiweiss (Fleisch, Wurstwaren, Eier und Ei-Zutaten sowie Milchprodukte) konsumiert. Wissenschaftliche Studien haben mehrfach best�tigt, dass Vegetarier weit ges�nder sind als der Bev�lkerungsdurchschnitt. Gewisse Zivilisationskrankheiten, auch Krebsarten, treten bei Vegetarier viel seltener oder praktisch gar nicht auf. Unter ehrlicher Beachtung von Ursache und Wirkung m�sste die L�sung der Krankenkostenkrise bei mehr Eigenverantwortung gesucht werden, zB wie bei der Autoversicherung mit einem Bonus-Malus-System als finanzieller Anreiz f�r eine ges�ndere Lebensweise. Das wagt aber kein Politiker vorzuschlagen, weil er damit ins Kreuzfeuer der Fleischlobby, der Tierversuchs- und Pharmaindustrie liefe und auch die Mehrheit der W�hler, die nicht auf den Fleischgenuss und andere ungesunden Gewohnheiten verzichten wollen, gegen sich h�tte.

Der Bund macht zwar Kampagnen gegen das Rauchen, subventioniert aber gleichzeitig den Tabakanbau. Ein �hnliches Gegeneinanderarbeiten der eidgen�ssischen Departemente ist bei Gesundheitsfragen auch sonst �blich: So wird die Fleischproduktion massiv subventioniert, w�hrend die Krebsliga, die Herzstiftung, die Schweizerische Vereinigung f�r Ern�hrung und viel andere zu einer m�glichst weitgehenden Reduktion des Fleischkonsums aufrufen.

Die f�r die Krankenkassen zust�ndige Bundesr�tin Dreifuss - selber stark �bergewichtig - fordert eine Pr�miensenkung durch h�here Beitr�ge des Staates, dh zulasten der Steuerzahler - ein klassisches Beispiel daf�r, wie unter dem Deckmantel "Sparen" Kosten bloss umverteilt werden.  Jede Privatfirma, deren Abteilungen derart gegeneinander arbeiten, w�re innert k�rzester Zeit konkurs. Nicht so der Staat, der einfach die Steuern erh�hen kann.

Darum werden wir weiterhin immer h�here Krankenkassenpr�mien und immer h�here Steuern zahlen m�ssen und endlos dar�ber debattieren, ob die Krankenkassenmitglieder oder die Steuerzahler mehr oder weniger der immer h�heren Kosten tragen sollen - w�hrend die Bev�lkerung trotzdem immer kr�nker wird.

Erwin Kessler, Pr�sident Verein gegen Tierfabriken


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