27. Januar 2004

Lebende Kaninchen in artgerechter Gruppen-Haltung im Naturmuseum Frauenfeld im Rahmen der Ausstellung "Mein Name ist Hase"

(EK) Die Ausstellung mit dem Titel "Mein Name ist Hase" dauert vom 1. Februar bis 2. Mai 2004 und ist allen Tierfreunden und Familien, die Kaninchen haben oder anschaffen möchten, sehr zu empfehlen.

Die Kaninchen werden im Rahmen einer Hasen-Ausstellung gezeigt und umgangssprachlich werden Kaninchen oft als "Hasen" bezeichnet. Umso deutlich muss gesagt werden, dass Kaninchen ganz andere Tiere sind als Hasen, insbesondere sind Kaninchen keine Einzelgänger wie Hasen. Die immer noch da und dort anzutreffende Einzelhaltung von Kaninchen in Kästen ist ausserordentlich grausam, auch wenn - wie viele andere Tierquälereien - in der Tierschutzverordnung des Bundsrates immer noch erlaubt, unter klarer Missachtung des Tierschutzgesetzes.

Dass das Naturmuseum Frauenfeld heute Kaninchen in artgerechter Haltung zeigt, symbolisiert den grossen Fortschritt der Kaninchenhaltung und der Sensibilisierung der Öffentlichkeit in Bezug auf die Kaninchenhaltung: Im Frühjahr 1993 - vor 11 Jahren! - fühte das Naturmuseum Frauenfeld eine Ausstellung über Haustiere durch. Im Museumgarten wurden lebende Kaninchen in einem angeblich "tiergerechten Stall" gezeigt. In Tat und Wahrheit handelte es sich um diesen Tierquäler-Kasten:

Weil rechtlich gegen die in der (gesetzwidrigen) Tierschutzverordnung des Bundesrates erlaubte Tierquälerei nichts zu machen war, machte die Tierbefreiungs-Aktion (TBF) von Notrecht Gebrauch: Der Kaninchenkasten wurde demontiert und abtransportiert.

Die Presse berichtete am 14. April 1993 darüber (siehe Pressespiegel):

"Notrechtsmassnahme ergriffen - Frauenfelder Tierbefreiungsfront demontierte Kaninchenkäfig beim Museum", Thurgauer Zeitung
"Frauenfeld: Kaninchenstall aus Museumgarten gestohlen", Regionalzeitung Hinterthurgau Wil
"Leerer Kaninchenstall aus Museumgarten gestohlen", Thurgauer Volkszeitung
"Tierbefreiungsfront greift zu Notrechtsmassnahme", Ostschweizer AZ
"Tierbefreier stahlen Kaninchenstall", Gossauer Zeitung, Der Volksfreund, Wiler Zeitung

Heute, 11 Jahre später, ist im gleichen Museum eine tierfreundliche, mustergültige Gruppenhaltung zu sehen. Danke, liebes Naturmuseum, es ist nie zu spät, gescheiter zu werden!

Heute trifft man immmer häufiger Kaninchen in Freigehege an und immer seltener in tierquälerischer Kastenhaltung. Wo es noch solche hat, interveniert der VgT und prangert bei Uneinsichtigkeit öffentlich an - das einzige Mittel, weil die Tierschutzverordnung des Bundesrates diese Tierquälerei immer noch erlaubt - als Entgegenkommen an die Versuchstierindustrie, welche die Versuchskaninchen aus wirtschaftlichen Gründen auch in so kleinen Käfigen hält. Auch viele Vereins-Züchter bleiben immer noch bei der Kastenhaltung, nicht aus wirtschaftlichen Gründen wie die Tierversuchsindustrie, sondern weil bei artgerechter Gruppenhaltung eine Verschmutzung oder Beschädigung des Felles (bei natürlichen Rangkämpfen) und dadurch Punkteabzüge an den Ausstellung befürchtet wird. In den  Kaninchenzüchter-Vereinen herrscht in Bezug auf Tierschutz noch tiefes Mittelalter.

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