5. Oktober 2005

Kaninchen-Weibchen müssen sich von den Jungen zurückziehen können

Unter natürlichen Bedingungen besucht ein Kaninchen-Weibchen (Zibbe), die Nesthöhle mit den Jungen nur einmal täglich ca 5 Minunten, um die Jungen zu säugen. Beim Verlassen der Neshöhle verschliesst sie diese. Bei der Kastenhaltung lebt die Kaninchenmutter in nächster Nähe zu den Jungen. Eine am Kastenstall angehängte Nestbox, trennt Mutter und Junge nicht genügend. Das Muttertier versucht ständig, Tag und Nacht, die Nestbox zu verschliessen, wodurch die Jungen in Unruhe versetzt und in ihrem Wohlbefinden stark beeinträchtigt werden. Der dauernde Nestgeruch und die Unmöglichkeit, sich vom Nest zu enfernen, überfordert das Muttertier. Das sind die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung (Baumann/Oester/Stauffacher: Effects of temporary nest box removal on maternal behavior und pup survival in caged rabbits, Applied Animal Behavior Science 91, 2005; und von den gleichen Autoren: The use of cat-flap at the nest entrance to mimic natural conditions in the breeding of fattening rabbist, Animal Welfare 14, 2005).

Diese Forschungsergebnisse liefern eine Erklärung für die Erfahrungstatsache, dass es immer wieder vorkommt, dass Zibben in Kastenhaltung ihre Jungen töten (psychische Überforderung, die zu neurotischem Verhalten führt).


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