30. Januar 1998
Neue Tierschutz-Richtlinie des Bundesamtes f�r Veterin�rwesen �ber
"Gentechnisch ver�nderte Wirbeltiere"
: untauglich!


Soeben hat das Bundesamt f�r Veterin�rwesen (BVet) Tierschutz-Richtlinien f�r die "Herstellung, Zucht, Haltung und Verwendung gentechnisch ver�nderter Wirbeltiere zu Versuchszwecken" ver�ffentlicht. Einleitend wird darin festgehalten: "Da bei der Herstellung gentechnisch ver�nderter Tiere das Ergebnis nicht immer voraussehbar ist, k�nnen unerwartet Tiere entstehen, deren Wohlbefinden stark beeintr�chtigt ist." Die 9 Seiten, die dann folgen, sind nicht geeignet, dieses drohende Leiden gentechnisch erzeugter Monster unter Kontrolle zu halten, aus folgenden Gr�nden:

Von den gewerbsm�ssigen Tierqu�lern werden immer wieder objektive Beweise f�r das Leiden der Tiere verlangt. Grunds�tzlich ist Leiden weder bei Menschen noch bei Tieren direkt und exakt-wissenschaftlich beweisbar, da es sich dabei um ein seelisches Ph�nomen handelt. Trotzdem hat es die Nutztierverhaltenswissenschaft (Ethologie) in den letzten ca 15 Jahren geschafft, wenigstens objektive Indizien f�r das Leiden von Tieren zu entwickeln. Dabei wird entscheidend auf das angeborene Normalverhalten der Tiere abgestellt. Dieses Normalverhalten von Haustieren wird in naturnaher Umgebung, wo die Tiere eine grosse Auswahl an Verhaltensm�glichkeiten haben, erforscht. Als tiergerecht gilt heute ein Haltungssystem, wenn sich gesunde Tiere darin normal verhalten k�nnen, keine Verhaltensabnormit�ten auftreten und keine wesentlichen Verhaltensweisen ganz fehlen.

Bei nat�rlichen Tieren hat sich im Laufe der Evolution ein f�r die Tiere optimales Verhaltensmuster entwickelt. Konventionelle Qualz�chtungen (�berz�chtungen) werden aufgrund der Anatomie und dem Verhalten der nat�rlichen Vorfahren beurteilt. Bei gentechnologisch erm�glichten artfremden Kreuzungen ist das nicht mehr m�glich. Der in jahrzehntelanger Forschung aufgebaute wissenschaftliche Tierschutz ist nutzlos. Die neuen Richtlinien des BVet ignorieren diese Tatsachen vollst�ndig. Man hat wieder einmal den zwingenden Eindruck, dass dieses Amt mit wohlklingenden Vorschriften den Anschein eines wirksamen Tierschutzes zu erwecken habe - "zuf�llig" vor der Abstimmung �ber die Genschutzinitiative. Das funktioniert damit einmal mehr als Propaganda-B�ro der Tier-Industrie.

Die gleichen Vorbehalte gelten auch gegen�ber dem Gegenvorschlag des Bundesrates zur Genschutzinitiative, der wegen seiner Untauglichkeit keine wirkliche Alternative darstellt.


*** [Newsverzeichnis] ***

[Startseite] [Uber uns...] [Unsere Arbeit] [Erfolge] [Dia- und Videoverleih] [Literatur] [Links...]


(c) Verein gegen Tierfabriken Schweiz, Ver�ffentlichung nur mit Quellenangabe und Zusendung eines entsprechenden Exemplares
Diese Seite wurde erstellt am 1.Februrar 1998, Mail an den
Webmaster
URL: http.//www.vgt.ch/news/980130.htm