VN2003-3

Das vom Volk vor zwanzig Jahren  mit grosser Mehrheit gutgeheissene Tierschutzgesetz wurde in der Tierschutzverordnung des Bundesrates faktisch wieder aufgehoben. Das ist illegal, doch dem herrschenden Politfilz scheissegal. Die Schweine werden unter katastrophalen Bedingungen gehalten, wie in unterentwickelten Länndern, die kein Tierschutzgesetz haben. Die folgenden Beispiele sind keine "schwarzen Schafe", sondern übliche Massentierhaltung in der Schweiz.

 

Schweine-KZ "Wiesental" (nicht "Birkenau") in Aadorf

An der Tuttwilerstr in Aadorf steht folgende Tierfabrik (der Eigentümer wohnt in Eschlikon):

I

Die Mastbuchten (Stallabteile) sind überbelegt. Die gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigung mit Stroh oder ähnlichem fehlt vollständig. Die Tiere erhalten kein artgerechtes Futter wie in Artikel 2 der Tierschutzverordnung vorgeschreiben, sondern immer nur Tierleichen-Abfallsuppe.

Tier an Tier - lebenslänglich, auf einem Betonrostboden direkt über den Güllenkanälen. Solche Zustände sind gemäss Tierschutzverordnung des Bundesrates gesetzeskonform. Ein Hohn auf das vom Volk mit grossem Mehr gutgeheissene Tierschutzgesetz. Der Bundesrat kann mit den vom Volk beschlossenen Gesetzen machen was er will (siehe zB auch die Nichtumsetzung der Alpeninitiative). Es gibt keine rechtliche Möglichkeit, den Bundesrat für solche Gesetzesmissachtungen zur Rechenschaft zu ziehen. Intensiver werden Schweine auch in Ländern ohne Tierschutzgesetz nicht gehalten, sonst gehen sie ein, bevor sie das Schlachtalter erreicht haben.

Als Folge der KZ-artigen Zustände entwicken die Tiere die schwere, Kanibalismus genannte Verhaltensstörung: Sie fresssen einander die Schwänze ab (manchmal auch die Ohren):

Solche Tier-KZs gibt es in der Ostschweiz wie Sand am mehr.  Deshalb empfiehlt der VgT: Essen Sie vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe.

 

 

 

 

Schweine-KZ der Käserei Guntershausen bei Aadorf

Was von aussen recht freundlich aussieht, verbirgt im Inneren ein schreckliches Tierelend. Die Schweine erhalten kein artgerechtes Futter, wie es das Tierschutzgesetz vorschreibt, sondern eine faulige Abfallsuppe, die auch verwesende Teile von toten Tieren enthält (alte Schlachtabfälle). Deshalb verbreitet sich ein ekliger Leichengestank in der Umgebung, dringt in die Schlafzimmer. Die Anwohner müssen deshalb im Hochsommer bei geschlossenen Fenstern schlafen und können nicht mehr im Garten und auf den Terrassen speisen (Brechreiz durch Gestank).

Die Einwohner des Quartieres haben mit einer Eingabe an den Gemeinderat Schutz vor den unerträglichen Immissionen. Parallel dazu hat der VgT eine Strafanzeige wegen starker Vernachlässigung der Tiere (übermässige Verkotung) und diversen weiteren Verstössen gegen die Tierschutzvorschriften gegen Bernhard Näf, der die Käserei und die Schweinefabrik gepachtet hat, eingereicht. Die Tiere haben wegen der einseitigen Suppenfütterung chronischen Durchfall, was den Gestank noch verstärkt. Auf dem mit Durchfall verschmierten Boden müssen sie ihr ganzes Leben verbringen, fressen und schlafen, mit der Schnauze direkt in der Scheisse; darum sind sie über und über mit Kot verschmiert. Für die gesundheitlichen Folgen dieser grauenhaften (Über-)Lebensbedingungen gibt es ja Antibiotika...

Die Aufnahmen entstanden kurz nachdem ein grosser Abtransport von Schweinen stattgefunden hat. Deshalb sieht man zwischen den verbliebenen Schweinen überhaupt noch den Boden und die Sauce aus Kot und Urin, in dem die Tiere dahinvegetieren. Sonst sind die Mastbuchten bodenbedeckend mit Tieren vollgestopft, Tier an Tier, lebenslänglich.

Der VgT hat gegen Käser und Schweinemäster Näf Anzeige erstattet. Eine amtliche Kontrolle hat daraufhin die Missstände bestätigt und das Veterinäramt hat Näf beim Bezirksamt Frauenfeld verzeigt. Zudem ist verfügt worden, dass keine Abfallsuppe mehr verfüttert werden darf, mehr auf Sauberkeit geachtet und weniger Tiere gehalten werden.

Am 25. Juli 2003 brachte TeleTop eine Reportage über den Fall. Dazu ein Schreiben an die Geschäftsleitung von TeleTop:

An die Geschäftsleitung TeleTop

Guten Tag,
für die Sendung "Gestank in Guntershausen" vom 25.7.03 hat der Kameramann alle beteiligten Personen anständig gefilmt, ausser mich. Mir hat er mit Weitwinkel aus zu naher Distanz ein Froschgesicht verpasst. Vermutlich kein Zufall, hat doch dieser famose Kameramann mit seinem enormen Fettbauch (Tierleichenfriedhof) ohne gefragt zu werden geoutet, er finde die Zustände in diesem Tier-KZ nicht schlimm. Ich möchte mit diesem Typ NIE MEHR etwas zu tun haben und bitte um Kenntnisnahme.
Mit freundlichen Grüssen

Erwin Kessler, Präsident Verein gegen Tierfabriken VgT


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