VN 97-6

Wie Migros die Konsumenten tuscht, 6. Teil:

Parmaschinken und Salami aus italienischen Tierquler-Schlachthfen

Recherchen des VgT vor Ort in Italien haben ein ganz anderes, schreckliches Bild ergeben als die Migros-Werbung

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Nicht einmal die Dorfbevlkerung wusste, dass dieser Industriekomplex ein Schweineschlacht- und Verarbeitungshaus ist. Wir fanden es nach langem Suchen trotzdem. Tausende von Tieren werden tglich entladen - von der ffentlichkeit nicht einsehbar. Whrend das Entladen noch korrekt vor sich geht, beginnt im Innern die Hlle: Siehe VN 99-2

Durch das Kanalrohr wird Tag und Nacht Glle in den Bach gepumpt. Alles kontrollierte und garantiere Migros-Qualitt:

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Ganz anders die Migrso-Werbung: Mit einem herzerweichend nostalgischen Bericht ber die gute alte Tradition der Salamiherstellung heuchelte die Migros im Brckenbauer vom 7. Dezember 1994 eine heile Welt ihrer Produzenten:

Die italienische Firma Beretta beliefert die Migros mit Salamispezialitten... Die Firma Beretta wird heute in der dritten Generation von sechs Geschwistern und einem Onkel gefhrt... Unsere Mitarbeiter identifizieren sich mit unseren Produkten... Wir verstehen die Salamiherstellung als Tradition... Grossen Wert legt das Haus Beretta auf die Hygiene- und Qualittskontrollen seiner Produkte...

Die Vorstellung eines familiren Kleinbetriebes, welche da geweckt wird, ist grndlich falsch: In Tat und Wahrheit verbirgt sich hinter der Firma Beretta eine riesige Industrie, die an verschiedenen Orten in Oberitalien in grossen, vollcomputerisierten Industriekomplexen produziert, 20 000 Tonnen Salami, Mortadella und Parma-Schinken jhrlich, davon zehn Prozent fr die Migros bestimmt, und zwar - wie die Migros immer wieder versichert - kontrolliert und garantiert nach den Tierschutzethischen Richtlinien der Migros produziert, die laut Migros ausdrcklich auch fr auslndische Produzenten gelten. Vor Bezirksgericht Blach erklrte Migrosdirektor Hans Heinzelmann als Zeuge, unter Ermahnung zur Wahrheit und Strafandrohung fr Falschaussagen, Migros habe auch die auslndische Produktion im Griff und unter Kontrolle. Jedes einzelne Tier sei erfasst und kontrolliert bis zurck zum einzelnen Mster.

In den Schlachthfen, wo angeblich alles kontrolliert und berwacht nach den Tierschutzethischen Grundstzen von Migros tierfreundlich zu und her gehen soll, haben wir dokumentiert, wie ber das Wochenende (!) rund 1000 Schweine in einer riesigen Halle in prallvollen Vollspaltenbuchten ohne Trnke, Futter und Beschftigung "zwischengelagert" sind, bis am Montag der Betrieb wieder aufgenommen wird. Wir haben ein halbtotes Tier gefilmt, das bei Betriebsschluss am Wochenende einfach in den Stallgang hinausgelegt wurde - zum langsamen Verrecken.

Das Gesetz ber den unlauteren Wettbewerb (UWG) bleibt - wie das Tierschutzgesetz - toter Buchstabe: Das Bundesgericht hat entschieden, dass das Verbandsklagerecht gemss UWG fr den VgT nicht gilt - nur fr brave Konsumentenorganisationen, die davon keinen Gebrauch machen.


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