21. Dezember 2008 Risiken und Nebenwirkungen von Botox. von Manuela Pinza, VgT Was ist Botox? Botox ist das stärkste Nervengift der Welt. Botox ist eigentlich nur der Handelsname für ein Produkt mit dem Inhaltsstoff Botulinumtoxin (auch: Botulinumtoxin Typ A). Vergleichbare Produkte heissen Dysport, Neurobloc, Vistabel oder Xeomin. Für den kosmetischen Anwendungsbereich hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff Botox eingebürgert. Die verschiedenen Botulinumtoxin-Varianten sind nicht austauschbar und der Anwender muss Erfahrungen mit jedem einzelnen Medikament sammeln.
Botox ist ein Leichengift, das bei der Verwesung von Leichenteilen (Fleischwaren) entsteht Botulinumtoxin ist das Gift, das verdorbene Wurstkonserven giftig macht. Die Giftigkeit verdorbener Nahrungsmittel ist seit Jahrhunderten bekannt. Schon aus dem Jahr 1793 kennen wir Berichte aus Süddeutschland über Tote durch verdorbene Blutwürste. Im Jahr 1817 wurde erstmals in der medizinischen Literatur beschrieben, dass ein Bauer durch den Verzehr einer verdorbenen Blutwurst innerhalb von 6 Tagen unter Qualen zu Tode kam. Der würtembergische Arzt Dr. J. C. Kerner erkannte, dass der Tod durch ein Gift in der Wurst verursacht worden war. Doch erst 80 Jahre später gelang es einem belgischen Professor, das berüchtigte, oft tödliche "Wurstgift" zu identifizieren. Dieser Professor van Ermengen prägte auch den Begriff "Botulinumtoxin". Er leitet sich aus dem lateinischen Wort "botulus = Wurst" und "toxin = Gift" her. Quelle: Dr. H. Bresser, München, http://www.drbresser.de/cms/BTX_A.445.0.html
Anwendung zu kosmetischen Zwecken Das Glätten von Falten mit Botulinumtoxin gehört zu den beliebtesten Behandlungsmethoden von mimisch geprägten Falten (z.B. Krähenfüsse, Lach-, Stirn- und Zornesfalten). Falten entstehen unter anderem durch das regelmässige Zusammenziehen von bestimmten Muskeln, etwa beim Lachen oder Sprechen. Mimisch bedingte Falten lassen sich mit Botulinum-Toxin auch ohne chirurgischen Eingriff sichtbar glätten. Quelle: Schweizerische Arbeitsgruppe für Faltenbehandlung, Langnau am Albis , www.rides.ch/index.php?id=167
Anwendung zu medizinischen Zwecken
Als Medikament wird es bei motorischen Störungen und spastischen
Muskelverkrampfungen eingesetzt. Neurologen und Urologen, Hautärzte und
Fachleute für Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen injizierten das Gift
in zuckende Lider, krampfende Stimmritzen, bei stark schwitzenden
Achseln, Händen und Füßen oder bei Blasenproblemen. Etwa 20 Indikationen
seien bislang in verschiedenen Ländern zugelassen, und die Liste wachse
stetig weiter, schreibt der "Focus". Doch das Nervengift kann sich über
die Injektionsstelle hinaus im Körper ausbreiten und etwa zu Atem- und
Schluckbeschwerden führen. Weiter wird es u.A. bei Behandlung des Lidkrampfs, Bewegungsstörungen (Dystonien), Spannungskopfschmerzen, Blasenfunktionsstörungen und gegen einige muskuläre Verspannungen eingesetzt. Quelle: AG STG
Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner,
www.agstg.ch Wie wird Botox angewendet und wie wirkt es? Das Botulinumtoxin wird mit einer feinen Injektionsnadel in die zu behandelnden Muskeln gespritzt, wo es die Impulsübertragung von Nervenzellen auf den Muskel blockt, welche zur Faltenbildung führt. Die Substanz entspannt so die Muskeln und führt zu einer Glättung der Haut. Die Wirkung tritt innerhalb der ersten Woche nach der Behandlung ein und hält ungefähr drei bis vier, im besten Fall sechs Monate an. Danach muss das Prozedere wiederholt werden. Quelle: Schweizerische Arbeitsgruppe für Faltenbehandlung, Langnau am Albis, www.rides.ch/index.php?id=167
Verhängnisvoll könne das Gift vor allem für Schönheitswillige werden, da auch Nichtmediziner Botulinumtoxin gegen Falten und Runzeln spritzen dürfen, wie das Magazin „Focus“ schreibt.. Der Herausgeber des pharmakritischen "arznei-telegramms", Wolfgang Becker-Brüser, warnt in dem Bericht vor Angeboten in Urlaubshotels und bei in- und ausländischen Schönheitsinstituten oder Beauty-Päpsten. Das seien "äußerst riskante Spritz-Touren“! Quelle:
Risiken bei Behandlung der Zornesfalte: Quelle: Dr. H. Bresser, München, http://www.drbresser.de/cms/BTX_A.445.0.html Nach dem Eingriff kann es in Einzelfällen zu leichten Schwellungen, Rötungen und Blutergüssen kommen. Um das erzielte Ergebnis zu halten, muss die Injektion alle vier bis sechs Monate wiederholt werden, wobei sich die Behandlungsintervalle verlängern. Quelle: WANC 20.11.08, unter Hinweise auf pte, EMEA, BfArM, FDA, www.medizinauskunft.de/artikel/aktuell/2008/20_11_botox.php Die Gefahren und Risiken von Botulinumtoxin-Produkten werden immer deutlicher. Dem Deutschen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegen 210 Berichte unerwünschter Nebenwirkungen vor, darunter auch einige Todesfälle. Anfangs 2008 hatte die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA vor Botox-Nebenwirkungen gewarnt, nachdem spastisch gelähmte Kinder an den Folgen der Behandlung gestorben waren. Und auch in der Schweiz werden die ersten Todesfälle in Verbindung mit Botox in der Medizin vermutet.
Quelle: Die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA ermittelte 180 Berichte über Nebenwirkungen. Mindestens 87 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert und 16 Menschen – darunter befanden sich 4 Kinder - verstarben, da sich das Botulinumtoxin in ihrem Körper ausgebreitet hatte. Ob und in welcher Form Nebenwirkungen bei kosmetischem Einsatz entstanden, sagt das FDA nicht. Quelle: WANC 20.11.08, unter Hinweis auf pte, EMEA, BfArM, FDA, Mail online/ www.medizinauskunft.de/artikel/aktuell/2008/20_11_botox.php Die typischen, meist seltenen akuten Risiken und Nebenwirkungen sind dosis- und indikationsabhängig: Hämatome, Injektionsschmerz, Kopfschmerzen, unerwünschte Lähmung benachbarter Muskeln, Übelkeit, Taubheitsgefühl, Sehstörungen, Augentrockenheit, Unwirksamkeit der Anwendung, Augenbrauen- und Augenlidptosis, partielle Ophtalmoplegie, Schluckstörungen, Schwäche der Nackenmuskulatur, Mundtrockenheit, vertikale Diplopie, Keratitis, Schwellungen des Augenlids, Dysphagie, Halsheberschwäche und Änderung der Stimmlage. Bei Injektionen in die Oberlippe kann durch den gehemmten Lippenschluss Phonetik, Saugen, Pfeifen, Blasen und Trinken eingeschränkt sein. Diskreter Speichelfluss und Asymmetrien beim Lachen sind möglich. Bei neurologischen Patienten wurde v.a nach wiederholten Injektionen grösserer Dosen im Abstand von weniger als 4 Wochen die Bildung neutralisierender Antikörperbildung beobachtet. Sie sollen für ca. 30% der therapeutischen Misserfolge verantwortlich sein. In diesen Fällen muss auf Botulinumtoxin B ausgewichen werden. Nach Änderung der Produktionsverfahren von Botox scheint die Antikörperbildung stark rückläufig zu sein. Ein gewisser Wirksamkeitsverlust nach wiederholten Anwendungen wird vereinzelt auch bei technisch einwandfrei durchgeführten, niedrig dosierten ästhetischen Anwendungen beschrieben. Wie bei jeder anderen Einspritzung in die Haut kann es in seltenen Fällen zu einer Hautreizung oder -infektion, einer leichten Schwellung oder einem Bluterguss kommen. Bei ungleichmäßiger Wirkung kann vorübergehend ein unebenmäßiger (asymmetrischer) Gesichtsausdruck entstehen. Patienten müssen eine Erklärung unterschreiben, dass sie mit einem nicht für kosmetische Zwecke zugelassenem Mittel behandelt werden. Ein unkalkulierbares Risiko, denn die Langzeitfolgen beim Menschen sind noch nicht erforscht. Quellen:
Es bestehen auch gewisse nicht-somatische Risiken, die mit den Begriffen
"Botoxjunkies"
und "Botulinophilie" angedeutet werden. Die so charakterisierten
Menschen lassen Tendenzen zu einer sehr häufigen, teils
zwanghaft-neurotischen Nachfrage nach Botulinuminjektionen erkennen.
Auch mit Störungen aus dem Formenkreis der sog. "Dysmorphophobie"
(=Störung der Wahrnehmung des eigenen Körpers) muss gerechnet werden.
Eine psychotherapeutische Behandlung sollte angestrebt werden.
Swissmedic warnt vor dem Griff zur Botox-Spritze: Erstickungstod, Lähmungen, Schluck- und Atemprobleme sind mögliche Nebenwirkungen. Dennoch bagatellisieren laut dem Schweizerischen Heilmittelinstitut immer mehr Ärzte die Anwendung des Nervengifts. Quelle:
Auch wenn Botox zur Faltenbehandlung nur in winzigsten Dosen eingesetzt
wird, könnte es mehr unerwünschte gesundheitliche Folgen nach sich
ziehen, als bisher vermutet. Forscher haben nämlich nachgewiesen, dass
Botulinum Neurotoxin Type A, nicht nur an jenen Körperstellen bleibt, in
die es injiziert wird, sondern sich über das Gewebe ausbreiten kann. Nur
drei Tage nach der Botox-Injektion bei Ratten im Gesicht und im Hirn
konnte das Forscherteam um Matteo Caleo vom Istituto di Neuroscienze in
Pisa feststellen, dass sich das Nervengift im Körper der Tiere verteilt
hatte. Quelle: WANC 20.11.08, unter Hinewis auf pte, EMEA, BfArM, FDA, www.medizinauskunft.de/artikel/aktuell/2008/20_11_botox.php Behandlungen mit dem Bakteriengift Botulinumtoxin (Botox) können nach einem „Focus“-Bericht gefährliche Nebenwirkungen haben. Wie das Nachrichtenmagazin in seiner Ausgabe von Anfang September berichtet, lagen der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA bis August 2007 mehr als 600 Verdachtsberichte zu Nebenwirkungen von Botox-Injektionen vor. In 28 Fällen seien die Behandelten sogar gestorben. In Deutschland habe das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte seit 1994 insgesamt 210 Zwischenfälle gezählt, darunter fünf tödliche. Allerdings stehen die Todesfälle nach der Behandlung mit dem Nervengift Botox in Deutschland nicht im Zusammenhang mit kosmetischen Eingriffen. „In keinem der Fälle wurden die Botulinumtoxin-Präparate zur Faltenglättung verabreicht, sondern als Medikament bei schwerwiegenden Erkrankungen“, sagte Ulrich Havemann vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Allerdings betonte der Arzneimittelexperte, dass gerade im Hals- und Kopfbereich Nerven und Muskeln so nah beieinanderlägen, dass falsche Injektionstechniken gravierende Folgen haben könnten. „Hier sind erfahrene Ärzte gefragt“, sagte Havemann. Quelle: afp/ddp/hil/aerzteblatt.de, 1.9.2008, www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33520 Bei der Anwendung von Botulinumtoxin sowohl zu medizinischen als auch kosmetischen Zwecken wurden zum Teil gravierende Nebenwirkungen gemeldet. Durch Ausbreitung des Giftes an unerwünschter Stelle kam es zu Muskelschwäche oder wochenlang anhaltenden Schluckbeschwerden und dadurch zum Einatmen von Essen. Über 600 Fälle von schweren Störwirkungen sowie 28 Todesfälle wurden international dokumentiert . Im Februar 2008 meldete die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA erneut schwere Nebenwirkungen. Mehrere Kinder mit spastischer Lähmung waren an den Folgen der Giftbehandlung gestorben
Quelle:
Viele Konsumenten von Botulinumtoxin-Produkten beschreiben, dass sie den
gespritzten Bereich kaum mehr richtig bewegen und kontrollieren können.
Die Mimik in diesem Bereich werde eingeschränkt bzw. gehe verloren
(Maskenhafte Starre). Eine Herabsetzung des Muskeltonus
(Spannungszustand des Muskels) in benachbarten Muskelgruppen führe
ebenfalls zu erschwerter Gesichtskontrolle.
Quellen: In Amerika nennt man die Opfer von verunglückten Botoxbehandlungen «Botox-Babes». Und meint damit Frauen, die nicht mehr lachen können, denen der Speichel aus lahm gelegten Mundwinkeln läuft und die aussehen, als hätten sie eine Maske auf.
Quellen: Botulinumtoxin spritzen ist eigentlich nichts anderes als ein bewusst erzeugter, leichter Botulismus (eine lebensbedrohliche, oft tödlich verlaufende Vergiftung). Bei der Behandlung mit Vistabel sind bei 24% der behandelten Personen unerwünschte Wirkungen zu erwarten.
Quellen: Die häufigsten Nebenwirkungen nach einmaliger Anwendung sind Kopfschmerzen (13%), Oberlidlähmung (3-5%), Atemwegsinfektion (4%) und Übelkeit (3%). Schwerwiegende Komplikationen wie allergischer Schock, grüner Star und Hörbeeinträchtigung oder Ohrgeräusche sind beschrieben.
Quellen:
Tierversuchs-Bewilligungen
Nirgendwo auf der Welt wird mehr Botox für die Faltenbehandlung
gespritzt als in der Schweiz. Die Schweizer Gesundheitsbehörden haben
Botulinumtoxin-Produkte offiziell für kosmetische Anwendungen
zugelassen. Die «Drecksarbeit» dürfen jedoch gerne andere übernehmen.
Die Tierversuche «für den Schweizer Markt» werden hauptsächlich in
Irland durchgeführt.
Quellen: Mehr über Botox hier: www.vgt.ch/doc/botox Inhaltsverzeichnis VgT-Dokumentationen zum Tier- und Konsumentenschutz |