25. August 2011, letztmals ergänzt am 10. September 2011 Der WWF - tierverachtend und verlogen! von Erwin Kessler, Präsiden VgT In den VN 11-3 (Seite 17) kritisierten wir die tierquälerische Käfigkaninchenhaltung an der Jubiläumsausstellung des WWF im Landesmuseum Zürich. Zuvor hatten mehrere Privatpersonen beim WWF Protest eingelegt, wurden aber mit billigen Rechtfertigungen abgespiesen, worauf sich einige davon an den VgT gewandt haben. Der WWF rechtfertigte diese Käfigkaninchenhaltung anfänglich damit, selbstverständlich sei ihm eine artgerechte Haltung der Tiere an der Ausstellung wichtig, deshalb sei diese in Zusammenarbeit mit einem Experten der Organisation "Kleintiere Schweiz" konzipiert worden. "Kleintiere Schweiz" ist die Züchtervereinigung, welche stur und rücksichtslos an der grausamen Käfig- und Einzelhaltung von Kaninchen festhält und Kaninchen lediglich als Ausstellungsobjekte - nicht als Lebewesen mit spezifischen, heute gut erforschten Bedürfnissen - betrachtet. Einziges Ziel dieser Züchter: An Rasseausstellungen punkten. Wahrlich einen feinen Experten hat sich der WWF da ausgesucht, anstatt sich bei Tierschutzorganisationen zu informieren, zum Beispiel beim VgT, der auf Nutztiere spezialisierten grossen, gesamtschweizerischen Organisation, die auch eine ausführliche Dokumentation über Kaninchen veröffentlicht hat: www.vgt.ch/doc/kaninchen Schleierhaft ist, was Kaninchen überhaupt an einer WWF-Ausstellung zu suchen haben, gehören Haustiere doch gar nicht zum Tätigkeitsgebiet des WWF. Wie der WWF selber festhält (siehe unten), beschränkt sich seine Tätigkeit auf Artenschutz und Artenvielfalt - also auf menschliche Interessen. Tierschutz im individuellen Interesse der Tiere betreibt der WWF nicht. Die Ausstellungskaninchen wurden zu blossen Werbezwecken, als Publikumsattraktion, missbraucht. Dagegen wäre ansich nicht viel einzuwenden, wenn eine vorbildliche, artgerechte Kaninchenhaltung gezeigt worden wäre. Statt dessen hat der WWF ohne Beizug einer Tierschutzorganisation eine zwar leider vom Bundesrat immer noch erlaubte, aber nach dem Stand der Tierforschung klar als tierquälerisch bekannte Käfighaltung gewählt - ein gemeiner Rückenschuss gegen die auf die Abschaffung der Käfighaltung gerichteten Bestrebungen der Tierschutzorganisationen. Unter den Tierschutzorganisationen besteht ein landesweiter Konsens, dass die Käfighaltung tierquälerisch ist und dringend verboten werden müsste. Der Bundesrat erlaubt diese aber im Interesse der Tierversuchsindustrie, welche ihre Versuchskaninchen möglichst billig auf engstem Raum halten will, weiterhin. Auszüge aus den ersten Antworten des WWF an empörte Ausstellungsbesucher: Heute habe ich das VgT Heft September 11
erhalten. Darin berichten Sie auf Seite 17 über die Kaninchenhaltung an
der Jubiläumsausstellung des WWF im Landesmuseum Zürich. Ich habe diese
Ausstellung im Mai besucht und mich umgehend an der Kasse des
Landesmuseums über die Tierhaltung, insbesondere Hühnerhaltung,
beschwert. Ohne Erfolg, weshalb ich dem WWF gemailt habe. Die Antwort,
die ich erhalten habe, ärgerte mich nur, ist eines WWF unwürdig.
KAGfreiland hat in dieser Sache dann beim WWF interveniert. Ändern wird
sich leider nichts. Unten habe ich meine Mail und die Antwort darauf
eingefügt. Dummerweise habe ich nicht von Anfang an an den VgT gedacht!
8. Juli 2011
Nach Erscheinen der VgT-Nachrichten VN 11-3, worin der VgT dieses tierverachtende Verhalten des WWF publik machte, übergab der WWF intern die Beantwortung solcher Reklamationen ihrem Medienverantwortlichen, in der berechtigten Hoffnung, dass Medienleute routinierter sind, die Öffentlichkeit zu täuschen. Dieser beantwortete Reklamationen mit der neuen, mit Blick auf die anfänglichen Antworten des WWF offensichtlich gelogenen Ausrede, das Landesmuseum sei für die Tierhaltung an der WWF-Ausstellung verantwortlich, nicht der WWF: Sehr geehrter Herr M
Der WWF hat das Sekretariat des Landesmuseums inzwischen veranlasst, Reklamanten eine gleichlautende Antwort wie die des WWF zu geben. Daraufhin ging beim VgT am 29. August 2011 ein undatiertes Schreiben eines Vorstandsmitgliedes der WWF-Sektion Bodensee/Thurgau, Gretel Seebass, ein, in welchem diese Dame eine weitere Rechtfertigung für diese Käfigkaninchen des WWF erfand, völlig widersprüchlich zur Rechtfertigung des WWF Schweiz: Mit dieser Ausstellung von Kaninchen habe der WWF mit einer "ironischen Inszenierung" zeigen wollen, wie der Schweizer "seine Freizeit verbringt und dabei meint, er tue etwas für die Natur". Eine gar dämliche Rechtfertigung, denn die Besucher verstanden das gar nicht so, sondern vielmehr als Vorbild, wie Kaninchen korrekt zu halten sind. Weiter behauptet diese WWF-Vertreterin, es könne "nicht sein, dass der WWF mit dem Aufstellen eines Hasenstalles diese Art von Tierhaltung propagieren wollte, sondern im Gegenteil: Er wollte damit zeigen, dass diese Art von Kleingärtnerei alles andere als naturschützerisch ist." So, so, wollte der WWF zeigen, der angeblich damit gar nichts zu tun hatte und die Verantwortung auf das Landesmuseum schiebt! Und dann fügt diese dämliche Dame noch heuchlerisch hinzu: "Ich finde es ziemlich seltsam, wenn eine sich als Tierschützer verstehende Organisation, vertreten durch ihren Gründer und "Chefredaktor" ihre Mitglieder dazu auffordert, keine Spenden (mehr) an den WWF zu machen, weil dieser angeblich die Käfighaltung von Kaninchen propagiert und damit angeblich dem VgT in den Rücken schiesst. Bleiben wir doch jeder/jede bei seinem/ihrem Leisten und ziehen uns nicht die falschen Schuhe an." Diese Umkehrung der Tatsachen ist Teil der Verlogenheit des WWF bzw seiner Funktionäre, die ihn öffentlich vertreten. Und weshalb schreibt diese Dame "Chefredaktor" in Anführungszeichen? Arroganz pur - ebenso ihr Gemecker, im Impressum der VgT-Nachrichen habe es keine Email-Adresse. Zur Vermeidung von Spam geben die meisten Medien keine Email-Adresse an, sondern - so wie auch der VgT und übrigens auch der WWF Bodensee selber! - ein Kontaktformular, das man mit einem kurzen Blick auf die Homepage www.vgt.ch sofort sieht. Diese WWF-Dame würde gescheiter ihre Briefe nicht undatiert verschicken, als derart krampfhaft verfehlte Kritik zusammenzukratzen, um diesen Rückenschuss gegen den VgT und andere Tierschutzorganisationen armselig zu rechtfertigen versuchen. Fakt ist, dass der WWF eine reine Naturschutzorganisation ist, die sich nach eigener offizieller Feststellung nicht mit Haustieren befasst. Dennoch hat der WWF an seiner Jubiläumsausstellung als Attraktion lebende Kaninchen ausgestellt, und das mit einer tierquälerischen Käfighaltung - ein fieser Rückenschuss gegen die Tierschutzorganisationen, welche diese Haltungsform seit Jahren vehement bekämpfen. Dann behauptet der WWF nochmals verlogen und im Widerspruch zur vorhergehenden Rechtfertigung, diese Kaninchenhaltung sei als eine "ironische Inszenierung" gemeint gewesen, obwohl die Besucher das gar nicht so verstanden haben und verstehen konnten, sondern als Veranschaulichung, wie Kaninchen korrekt zu halten seien. Ergänzung vom 10. September 2011: Neue Lügen des WWF Trotz den zahlreichen Beschwerden von Ausstellungsbesuchern hat der WWF nichts unternommen, damit die tierquälerische Kastenkaninchenhaltung aus seiner Ausstellung entfernt worden wäre. Statt dessen hat der WWF immer wieder neue Lügen zur Rechtfertigung erfunden. In einer dem VgT am 10. September 2011 zugespielten Antwort vom 26. August 2011 auf eine Beschwerde hin hat der WWF eine neue Ausrede erfunden: "Sie [die Kaninchenkäfige] sind grösser als es gesetzlich vorgeschrieben ist, und die Kaninchen haben auch einen regelmässigen Auslauf. Bezeichnenderweise ist der Auslaufbereich auf dem Foto in den VgT-Nachrichten nicht zu sehen." Tatsache ist, dass es zwar einen Stall mit einem kleinen (!) Auslauf hatte. Der vom VgT kritisierte und mit Fotos dokumentierte Kastenstall hatte jedoch mindestens zum Zeitpunkt, als der VgT diesen untersuchte und fotografierte, keinen Auslauf. Die nun sehr spät plötzlich aufgestellte Behauptung des WWF ist so verlogen wie alles zuvor. Die Lüge enthält suggestiv-irreführende Formulierungen, wie sie unter Kaninchenquälern üblich sind. Was heisst "regelmässigen" Auslauf? Gar nichts! Regelmässig alle Schaltjahre 1 mal? Tierfreundlich wäre einzig und allein ein permanenter Auslauf, den die Tiere nach eigener Wahl selber aufsuchen können. Alls andere ist nach konstanter Erfahrung nichts als Augenwischerei und eine blosse Schutzbehauptung. Kaninchen, die aus den Käfigen eines Kastenstalles abwechslungsweise in einen Auslauf getragen und dort wieder eingefangen werden müssen, geben soviel Arbeit jeden Tag, dass das nie gemacht wird. In allen Fälle, wo zu einer Kastenhaltung solche Schutzbehauptungen aufgestellt wurden, sassen die Kaninchen bei jeder Kontrolle einsam in ihrem kleinen Käfig! Kastenkaninchen sind sich nicht an Gruppenhaltung gewohnt und können nicht zusammen mit fremden Kaninchen in einen kleinen Auslauf ohne Rückzug- und Versteckmöglichkeiten - wie an der WWF-Ausstellung - auch das allein ist schon eine total verfehlte Publikums-Vorführung einer Kaninchenhaltung! - gelassen werden, sondern müssen abwechslungsweise einzeln für kurze Zeit in den Auslauf getragen und dort wieder eingefangen werden. Das gibt soviel unerfreuliche, nervige Arbeit, dass das effektiv nie gemacht wird. Sowas dem Publikum vorzuführen ist selbst dann ein skandalöser Rückenschuss gegen die Bestrebungen der Tierschutzorganisationen, wenn nun neuerdings tatsächlich - was wllerdings wenig glaubhaft ist - die Kastenkaninchen in den kleinen Auslauf kommen. Zudem müssen die dortigen Kaninchen in diser Zeit entsprechend eingesperrt werden - auch das nicht tierfreundlich. Allerdings behauptet der WWF nicht, "alle" Kaninchen hätten nur "regelmässig" Auslauf, sondern nur "die Kaninchen" - wohl eben nur die, im anderen Stall mit dem kleinen Auslauf. Kurz und gut: Anstelle von Einsicht erfindet der WWF immer wieder neue Lügen und zeigt damit sein wahres, rücksichtsloses, arrogantes und engstirnig auf Biodiversität beschränktes Denken, das immer häufiger zu Skandalen Anlass gibt (Käuflichkeit des WWF etc). Jede anständie Organisation hätte sofort nach den ersten Beschwerden bei der Ausstellungsleitung interveniert und verlangt, das sowas sofort aus der Ausstellung, die ihren Namen trägt, entfernt werden - allein schon deshalb, weil Kaninchen rein gar nichts mit dem WWF zu tun haben. Es kann keine Zweifel geben, dass der WWF genug Einfluss auf das Landesmuseum hätte ausüben können. Statt dessen nur Lügen, Lügen und nochmals Lügen! Fazit: |