10. Juni 2012

Ein Besuch in veganen und vegetarischen Restaurants in Bern

Erfreulicherweise gibt es auch in der Schweiz je länger je mehr vegetarische und - noch erfreulicher - vegane Restaurants. Dazu kommt die Eidgenössische Ernährungskommission zum Schluss, dass "Leute mit einer vegetarischen Ernährung gegenüber Fleischessern klare gesundheitliche Vorteile haben."

von Manuela Pinza, VgT

Eines Morgens machten mein Begleiter und ich uns auf, die Vegi-Restaurants in Bern zu testen. Ohne Frühstück im Magen kamen wir nach längerer Zugfahrt in Bern an und machten uns auf den Weg zum „Hier und Jetzt“ am Bubenbergplatz 10, in der Nähe des Bahnhofs. Der Eingang ist etwas versteckt, zwischen der Apotheke und der Rolltreppe zur Migros. Ein zweiter Eingang befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite an der Bogenschützen-Strasse. Das Lokal ist hell und freundlich mit einfacher aber zweickmässiger Einrichtung.


Das Angebot, welches man auch „zum Mitnäh“ haben kann, reicht von diversen Sandwiches, Birchermüesli, Muffins über Suppen, Pasta (auch Dinkel), Salate. Das Spezial-Menü war am heutigen Tag gebratener Tofu mit Ratatouille, Reis und Salat. Die Bedienung war freundlich und hatte immer ein Lächeln für die Kundschaft bereit. Dem Spruch an der Schaufensterscheibe „Beginne den Tag mit einem Lachen“ wird also nachgelebt. Die Auslagen in der Vitrine sind alle deklariert und ich stellte erfreut fest, dass vieles vegan ist! Ich entschied mich für das vegane „Huus-Birchermüesli“ während mein Begleiter einem veganen Sellerie-Kürbis-Cashew-Sandwich plus Muffin mit Latte Macchiato nicht widerstehen konnte.

Alles war frisch und schmeckte uns sehr gut! Die leise Hintergrundmusik störte das angeregte Gespräch der zwei Frauen am Nachbartisch in keiner Weise. Die Musik ist eher meditativ und lässt einen den Rummel und Lärm draussen vergessen. Wer Lust hat, bedient sich in einer kleinen Sofa-Lese-Ecke mit Lesestoff oder durchstöbert das Angebot von Blechdosen, CD's, Kärtli etc.

Frisch gestärkt, führte uns unser Weg an die Museumsstrasse 10 (Ecke Helvetiastrasse). „Die Quelle – Ort der Begegnung“ ist ein grosses, helles Restaurant, welches beim Eingang gleich einen Einblick in die offene Küche gibt.

Obwohl draussen aufgetischt war, entschieden wir uns, wegen des unsteten Wetters, drinnen zu sitzen. „Die Quelle“ bietet ein breites Angebot „über die Gasse“ an, wovon viele Kunden Gebrauch machen. Es gibt hausgemachte Backwaren und kleine, vollwertige, biologisch-vegetarische Gerichte. Die Backwaren sind alle deklariert.

Nicht so das Angebot auf der Menü-Karte. Wer also vegan essen möchte, muss sich genau erkundigen. Schade, dass zB auch die Fenchel-Safran-Suppe nicht vegan war. Bei Suppen wäre es einfach, die Milch/den Rahm durch Getreide-Rahm zu ersetzen. Mein gemischter Salat mit einem frischen Dinkelbrötchen schmeckte knackig und frisch. Bei unserer Frage, ob denn die Teigwaren eifrei seien, herrschte zuerst Unklarheit. Wenig später erfuhren wir dann, dass keine Eierteigwaren verwendet werden. Das Lokal ist sehr empfehlenswert für Vegetarier – Veganer müssen aufpassen, was sie bestellen und nachfragen.
Zugehörig zum alkoholfreien Restaurant ist ein Shop und eine Bibliothek sowie ein Saal mit Therapieräumen.

Inzwischen schon recht gesättigt erreichten wir nach längerem Fussmarsch das dritte Lokal, den „ässegge“, am Viktoriarain 12. Hier verköstigt man sich über Mittag von 11-14 Uhr am Buffet (auch Take-Away), wo es Müesli, Salate sowie warme Gerichte (vieles vegan) gibt.

Das kleine, modern eingerichtete Lokal bietet nur wenige Sitzplätze. Für die wärmere Jahreszeit sind Tische draussen geplant.

Es duftet verlockend, und obwohl mein Begleiter geschworen hatte, nichts mehr zu essen, lag schon ein Stück Gemüsequiche auf seinem Teller! Ich entschied mich für die Arabische Linsencrèmesuppe (vegan). Während wir uns zufrieden die köstlichen Mahlzeiten schmecken liessen, kamen wir ins Gespräch mit der sympathischen Inhaberin des Lokals. Von der Computerbranche her kommend, hatte sie im Herbst 2010 ihren Wunsch nach einer Änderung erfüllen können und den „ässegge“ eröffnet. Das Geschäft läuft gut, sie hat bereits Stammkundschaft, und nicht nur Geschäftsleute aus der Umgebung wissen ihre ausgezeichneten Kochkünste zu schätzen. Sie legt Wert auf frische, biologische Zutaten, woraus sie immer wieder neue, überraschende Gaumenfreuden zaubert.

Das vierte Restaurant „3dosha ayurveda“ an der Moserstrasse 25 erreichten wir leider zu spät – es war bereits geschlossen.

Wir warfen einen Blick durch die Schaufensterscheibe und waren überzeugt, dass wir auch hier wieder etwas gegessen hätten! Jeden Mittag kann man sich am frisch zubereiteten Buffet bedienen und abends mit einer indischen Reistafel verwöhnen lassen (auch Take-Away). Ausserdem gibt's Kochkurse und einen Party-Service.


Zufrieden stellten wir fest, dass man sich in Bern vegetarisch/vegan nicht nur lecker und gesund sondern auch preisgünstig verköstigen kann.

Bern und Umgebung bietet weitere Vegi-Restaurants: Am Berner Hauptbahnhof ist es das tibits, in Thun das „Madhura“ und in Steffisburg die „Naturkostbar“.

Links zu den vegetarischen/veganen Restaurants in der Schweiz:
www.vgt.ch/doc/vegi-restaurants/index.htm

Essen Sie heute vegan –

Ihrer Gesundheit, den Tieren und der Umwelt zuliebe!

The future is vegan!

 


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