8. November 2013, mit Urteil ergänzt am 23. März 2014

Manipulierte Sendung über Tierversuche im Staatsradio (SRF1)

(EK) Die Radio-Sendung «Treffpunkt» vom 25. August 2013 auf SRF1 war ganz dem Thema Tierversuche gewidmet. Über alles wurde informiert und interviewt, nur nicht über die zentrale Frage, ob Tierversuche überhaupt auf Menschen übertragbar bzw wissenschaftlich aussagekräftig sind. Dass der Nutzen von Tierversuchen für die Humanmedizin, insbesondere auch für neue Medikamente, in breiten Fachkreisen grundsätzlich verneint oder zumindest ernsthaft in Frage gestellt wird, wurde nicht erwähnt. Im Gegenteil wurden gezielt nur Fachleute interviewt, welche den Nutzen von Tierversuchen nicht grundsätzlich in Frage stellen.

Die Sendung war eine einzige grosse Propaganda für Tierversuche und deren angeblich unverzichtbar grossen Nutzen für den Fortschritt der Medizin. Moderator Dani Fohrler  behauptet sogar selber, als ob er Experte wäre: «Man kann dafür oder dagegen sein, man kann aber nicht wegdiskutieren, dass viele grosse medizinische Fortschritte zumindest ohne Tierversuche nicht möglich gewesen wären.» Diese falsche Behauptung wiederholte er so oder ähnlich immer wieder durch die ganze Sendung hindurch. Die Sprecherin von Novartis erhielt ausführlich Gelegenheit, diese von der Pharmalobby ständig auf allen möglichen Wegen subtil und gehirnwäscheartig verbreitete These erneut zu bekräftigen.

Zwar brachte der eingeladene Experte Franz Gruber, ein ehemaliger Tierexperimentator und Vertreter des 3R-Prinzips (Tierversuche verbessern, aber nicht grundsätzlich in Frage stellen), ansatzweise, zögerlich und widersprüchlich leise Zweifel an der Aussagekraft von Tierversuchen bei Psychopharmaka vor, was aber schon rein sprachlich kaum verständlich war und vom Moderator sofort wieder mit einer eigenen Behauptung (er weiss es offensichtlich im vornherein besser als kritische Experten) laut und klar überdeckt wurde: «Impfstoffe sind natürlich eine grosse Errungenschaft - auch von Tierversuchen (...) Ich denke Insulin, Antibiotika, verschiedenste wichtige Impfstoffe, Tollwut wurde angesprochen - nichts von alldem würde es in unserer Gesellschaft so selbstverständlich geben, wie es sie heute gibt, ohne Tierversuche.» Dabei ist es bekannt, dass gerade zB die Antibiotika nicht in Tierversuchen entdeckt wurden. So ging es durch die ganze Sendung hindurch weiter. Dennoch wies die «Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen» (UBI) eine Beschwerde des VgT ab; sie wollte keine Verletzung des Sachgerechtigkeitsgebotes sehen - die Macht der Pharma-Mafio erlaubt das nicht.

Beschwerde des VgT
Beilagen zur Beschwerde:

- Gutachten 1 von Dr med Alexander Walz
- Gutachten 2 von Dr med Alexander Walz

Entscheid der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI)  (nicht anfechtbar)

Kommentar:

Einleitend hält die UBI die Beurteilungsgrundsätze fest: "Die UBI prüft im Zusammenhang mit dem Sachgerechtigkeitsgebot von Art. 4 Abs. 2 RTVG, ob dem Publikum aufgrund der in der Sendung oder im Beitrag angeführten Fakten und Ansichten ein möglichst zuverlässiges Bild über einen Sachverhalt oder ein Thema vermittelt wird, so dass dieses sich darüber frei eine eigene Meinung bilden kann. Umstrittene Aussagen sollen als solche erkennbar sein."

Die UBI gibt diese Grundsätze zwar wieder, hält sich dann aber nicht daran. Der Moderator der Sendung hat ständig gehirnwäscheartig wiederholt und als feststehende, unumstrittene Tatsache behauptet, auf Tierversuche könne nicht verzichtet werden. Die Zuhörer erfuhren nicht, dass diese Aussage umstritten ist, einzig bezüglich psychischer Krankheiten kam kurz eine kritische Stimme zu Wort. Der Nutzen von Tierversuchen für die Humanmedizin wird von immer mehr Fachleuten in Frage gestellt, wie in den Gutachten von Dr med Alexander Walz ausführlich dargelegt und begründet ist. Diesen Kernpunkt der Beschwerde hat die UBI zielstrebig übergangen.

Die UBI sollte eine unabhängige Instanz sein, wird aber derart krass von Vorurteilen und Interessen seiner Mitglieder beherrscht, dass der damit in Widerspruch stehende Kernpunkt einer Beschwerde kurzerhand übergangen wird, um innere (Gewissens-)Konflikte zu vermeiden. Geld ist Macht. Dementsprechend grossen Einfluss hat die von rücksichtslosen Abzockern gesteuerte Pharma-Mafia - bis in "unabhängige" Entscheid-Instanzen hinein.




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