23. Dezember 2013, ergänzt am 11. Mai 2014
ERFOLG:
Der für dieses Kaninchen-KZ verantwortliche Kaninchen- und Geflügelzüchterverein Zürich musste per Ende Mai 2014 den Platz räumen. Die Stadt Zürich verlangte von der neuen Trägerschaft des städtischen Hofes "Höckli" eine vorbildliche Tierhaltung und Bewirtschaftung nach Bio-Vorschriften. Die Kaninchen leben nun in Gruppen in Gehegen, wo sie herumhoppeln, spielen und ihre sozialen Bedürfnisse ausleben können.
Die Gehege sind gut strukturiert und mehrstöckig, was den Kaninchen Platz bietet.
Zudem werden den Kaninchen viele Versteckmöglichkeiten geboten, was den neugierigen und verspielten Tieren sehr gefällt.
Kaninchen sind äusserst soziale Tiere und mögen es, zusammen auszuruhen, sich gegenseitig zu putzen und zu liebkosen. Dies wird den Tieren im Tierhof Höckli nun ermöglicht.
Wir würden uns wünschen, dass die Kaninchen zusätzlich zu den Innengehegen freien Zugang zu einem sicheren Aussengehege erhalten würden, welches gegen Füchse, Marder und Greifvögel geschützt ist und es den Tieren damit ermöglicht, selbst zu wählen, ob sie sich drinnen oder draussen aufhalten möchten. Momentan werden sie ab und zu nach draussen getragen, wo sie einige Stunden im Freien verbringen dürfen. Aber ansonsten freuen wir uns sehr darüber, dass die Stadt Zürich die Bereitschaft gezeigt hat, die Lebensbedingungen der Kaninchen zu verbessern. Kindern und Familien wird dadurch ein gutes Vorbild gegeben, wie man Kaninchen richtig hält. Bravo und Dankeschön Zürich!
Wie alles begann:
Am 10. November 2013 wurde in der TV-Sendung Tierisch auf diversen Regionalsendern ein Beitrag über den Tierhof Höckli in Zürich Höngg gezeigt. Kinder, welche zu Hause keine Haustiere halten dürfen, können auf dem Tierhof ein Kaninchen mieten. Im Beitrag wurde gesagt, dass Kinder auf diese Weise den richtigen Umgang mit den Tieren erlernen. Ist dies ein richtiger Umgang, Kaninchen in kleine Käfige zu sperren?
Unschuldig lebenslänglich in einer engen Gefängniszelle, aus der die Kaninchen nur dann hinaus dürfen, wenn das Kind, welches eine Patenschaft für sie übernommen hat, zum Misten vorbei kommt.
Kaninchen sind sozial lebende, neugiere und bewegungsfreudige Tiere, die auch gerne Höhlen graben. Wer sie in solche kleine Kästen sperrt ist gefühllos und hat kein Herz - auch wenn diese Tierquälerei in der Tierschutzverordnung des Bundesrates leider immer noch erlaubt ist - im Interesse der Tierversuchsindustrie, welche ihre Versuchskaninchen zur Profitmaximierung möglichst billig auf engstem Raum halten will.
Unter den schweizerischen Tierschutzorganisationen besteht ein Konsens darüber, dass die Käfig- und Kastenhaltung von Kaninchen eine Tierquälerei ist, die dringend verboten werden müsste.
Sichtlich gelangweilte Tiere in ihren Käfigen:
Hinaus, hinaus, zum Spielen und herum rennen, aber das ist den Tieren nur selten gegönnt:
Im Beitrag wird erwähnt, dass den Kindern durch die Patenschaft eines Kaninchens die Möglichkeit gegeben wird, Verantwortung zu übernehmen, Beziehungen zum Tier aufzubauen und Tiere zu erziehen. Im Film werden Kinder gezeigt, die die Kanichen herum tragen, sie auf den Rücken von Ponys setzen und Kaninchen Hop üben. Manche Kaninchen werden von den Kindern an Leinen herum geführt. Kaninchen sind keine Spielzeuge, sondern empfindsame Lebewesen! Statt in den Kindern Verantwortungsbewusstsein zu wecken, wird auf dem Tierhof Höckli Früherziehung zur Tierquälerei betrieben.
Auch die Hühner werden nicht tierfreundlich gehalten. Sie erhalten den ganzen Winter keinen Auslauf!
Adresse:
Tierhof Höckli
Regensdorferstrasse 189
8049 Zürich-Höngg
Der Tierhof Höckli wird vom Allgemeinen Kaninchen- und
Geflügelzüchterverein Zürich geführt.
Verantwortlicher: Clemens Klingler, Natel Nr. 078 801 75 20
- ein
sturer und verlogener Kaninchenzüchter der berüchtigten alten Sorte.
"Wenn man züchtet geht es nicht anders als mit Käfighaltung". Er
behauptet, das Veterinäramt habe diese Kaninchenhaltung als "absolut
vorbildlich" beurteilt. Nachforschungen des VgT dazu ergaben: Die
Wahrheit sieht anders aus. Nicht nur hat das Veterinäramt keine solche
Beurteilung abgegeben sondern vielmehr Massnahmen angeordnet zur
Durchsetzung der gesetzlichen Mindestanforderungen (welche bekanntlich
noch lange keine artgerechte Tierhaltung sicherstellen, sondern im
Gegenteil oft auch klare Tierquälerei erlauben)
Das Areal des Tierhof Höckli gehört der Stadt Zürich und wird von Grün Stadt Zürich verwaltet. Weil sich Vertreter dieser Amtsstelle kritisch zur Tierhaltung geäussert haben, bezeichnet Klingler sie als "dummi Sieche".
Der VgT erachtet es als gegen das öffentliche Interesse, dass die Stadt diesen Kaninchenquälern städtisches Land zur Verfügung stellt, und hat in diesem Sinne bei "Gründ Stadt Zürich" interveniert.