3. März 2014
(cz) Kürzlich erreichte der VgT eine E-Mail von jemanden, der in Winkel/ZH spazieren ging. Diese Person schaute nicht einfach weg (wie das die meisten tun), sondern hatte den Mut Fotos zu machen von Gottfried Islers Schweine-Fabrik in Winkel. Mit Entsetzen wurde uns Folgendes mitgeteilt:
"Heute machte ich einen Spaziergang zwischen Kloten und Winkel / ZH. Am Waldrand in Winkel lief ich an einem (optisch relativ neuem) Gebäude vorbei und ich hörte es von drinnen quieken. Da das Gebäude eine Fensterfront hatte, schaute ich hinein. Eine Schweinezucht - oder viel eher, eine Folterkammer für Schweine! Der Boden ohne Stroh, die Mutter liegend, eingepfercht auf engstem Raum mit etwa 6 Jungen - es ist der blanke Horror wie diese Schweine leben müssen! Das Leben muss die Hölle sein für diese intelligenten und liebevollen Tiere. Auf dem Gitterrost müssen diese armen Tiere aufwachsen! Kann man da nichts dagegen machen? Tierquälerei ist doch strafbar und was ich heute gesehen habe ist Tierquälerei!"
Ja, das ist Tierquälerei, aber solche Schweinehaltungen gibt es in der
Schweiz wie Sand am Meer.
Die meisten Schweine in der Schweiz merken nichts davon, dass seit über
30 Jahren ein Tierschutzgesetz besteht, welches das Wohlbefinden
der Tiere schützen sollte:
Artikel 1:
"Dieses Gesetz ordnet das Verhalten gegenüber dem Tier; es dient dessen
Schutz und Wohlbefinden."
Artikel 2:
"Tiere sind so zu behandeln, dass ihren Bedürfnissen in bestmöglicher
Weise Rechnung getragen wird. Wer mit Tieren umgeht, hat, soweit es der
Verwendungszweck zulässt, für deren Wohlbefinden zu sorgen."
Die folgenden Aufnahmen zeigen, dass hier nicht für das Wohlbefinden der Tiere gesorgt wird und auch bei Isler Tierschutzvorschriften missachtet werden.
Das Muttertier muss ihre Ferkel auf dem nackten, einstreulosen Boden
säugen, obwohl Stroh vom Gesetz her vorgeschrieben ist.
In der Enge und extremen Eintönigkeit der Tierfabriken ist diese
Vorschrift von grosser Bedeutung für das Wohlbefinden der Muttertiere
beim Gebären und beim Säugen der Jungen. Aber selbst das wird ihnen
meistens versagt - so auch bei Isler.
Den anderen Schweinen in der Gruppe geht es auch nicht besser. Diese können von grünen Wiesen nur träumen:
Eng zusammengepfercht können die Schweine nichts anderes tun, als dahinvegetieren, bis sie "schlachtreif" sind:
In diesem länglichen Gebäude werden diese sensible und empfindungsfähige
Lebewesen - die intelligenzmässig
dem Hund keinesweg nachstehen - hermetisch abgeriegelt von der
Aussenwelt, gehalten. Würde man Hunde so halten,
gäbe es ein Aufschrei durch das ganze Land - nicht so bei Schweinen.
Den Himmel ausserhalb des KZs werden sie vielleicht einmal sehen: auf
dem Weg in den Schlachthof:
Gottfried Isler selbst wohnt mit seiner Familie wesentlich grosszügiger und schöner, als seine armen Schweine-Opfer:
Adresse:
Gottfried Isler (-Brunner)
Landwirt
Wilenhof 2
8185 Winkel/ZH
Telefon: 044 886 33 10 oder 044 886 33 11
Seit bald 25 Jahren zeigt der VgT solche Missstände beim Veterinäramt an. Diese Anzeigen verlaufen aber meist im Sand und die Missstände werden mit der im Tierschutz üblichen Beamtenwillkür gedeckt, was leicht möglich ist, weil Tierschutzorganisationen kein Klage- und Beschwerderecht haben.
Der Tierschutz wird von den Behörden rechtswidrig systematisch und demokratiefeindlich torpediert. So sind Tierschutzorganisationen in der Schweiz ohnmächtig, weil sie weder rechtliche noch demokratische Mittel haben, gegen fundiert belegte Missstände etwas Wirksames zu unternehmen.
Und weil das so ist und die Tierausbeutungsindustrie alles unternimmt, damit es auch so bleibt, kann den Tieren nur noch geholfen werden, indem sich immer mehr Menschen vegan ernähren und gänzlich auf tierische Produkte verzichten.
Allein der Konsument hat es in der Hand, denn weniger Nachfrage reduziert zwangsläufig die Produktion und bedeutet weniger Tierleid.