6. Januar 2016
(S) Ist es Überforderung oder Unwissenheit, welches Frau Judith Amrein dazu veranlasst, die ihr anvertrauten Kaninchen und Meerschweinchen unter absolut unwürdigen Umständen zu halten? Letzteres ist wohl kaum möglich, denn Judith Amrein ist diplomierte tiermedizinische Praxisassistentin und sollte somit wissen, was diese Tiere brauchen, um glücklich zu sein. Judith Amrein führt eine private Tierhilfe und wirbt auf ihrer Homepage damit, dass sie Tiere kompetent und seriös betreue. Durch ihre Arbeit gerate sie immer wieder an Tiere, die ein gutes Zuhause suchen. Auf ihrer Homepage findet man dann auch herzige und idyllische Fotos von Hunden, Katzen und Kaninchen. Die Realität für die Kaninchen und Meerschweinchen sieht aber leider ganz anders aus. Sie werden von Judith Amrein in diesem dunklen Schuppen beherbergt:
Tageslicht kommt nur wenig durch die Ritzen hindurch und die Tiere vegetieren in Dunkelheit und kleinen Käfigen dahin. Auf ihrer Homepage schreibt Frau Amrein, dass zur Zeit keine Kaninchen und Meerschweinchen zu vermitteln seien. Das bedeutet, dass die armen Tiere, die aktuell bei Judith Amrein sind, wohl längere Zeit oder vielleicht ihr ganzes Leben in ihrem dunklen und schmutzigen Verliess bleiben müssen.
Das Foto oben wurde mit Blitzlicht gemacht. Im Schuppen ist es sehr viel dunkler, wie man auf der Aufnahme unten, die ohne Blitzlicht gemacht wurde, erkennen kann. Sonnenlicht sehen die Tiere nie. Sie sind einfach abgestellt zwischen all dem Gerümpel, der sich sonst noch im Schuppen befindet.
Mit der Sauberkeit nimmt es Judith Amrein auch nicht so genau. Überall Dreck, Unordnung und Spinnweben. Die Einstreu ist feucht.
Gerade Kaninchen sind sehr säuberliche Tiere, die ihr Geschäft normalerweise abseits von ihren Ruhestätten machen. Doch in diesen Kästen müssen sie in ihrem eigenen Schmutz sitzen. Der Blick nach Draussen durch Spinnweben verdeckt.
In den kleinen Käfigen können die Tiere ihre angeborenen Bedürfnisse wie Rennen, Spielen, Buddeln usw. niemals ausleben.
Man würde meinen, dass heutzutage jeder weiss,
dass diese Haltungsform von Kaninchen und Meerschweinchen alles andere als artgerecht
ist und gerade von einer Tierhilfe würde man doch so viel mehr als nur
das gesetzliche Minimum erwarten.
Unter den
schweizerischen Tierschutzorganisationen besteht ein
Konsens
darüber, dass die Käfig- und Kastenhaltung von Kaninchen eine
Tierquälerei ist, die dringend verboten werden sollte.
Das meiste davon
wird ihnen bei Judith Amrein nicht ermöglicht. Die Nager führen ein
monotones und trauriges Leben in Schmutz und Dunkelheit, zum Teil
sogar in grausamer Einzelhaltung. Judith Amrein betreibt
zumindest im Falle der Kaninchen und Meerschweinchen ganz klar keine
Tierhilfe sondern Tierquälerei. Sie nützt schamlos aus, dass
die tierquälerische Käfighaltung in der Tierschutzverordnung leider
immer noch erlaubt ist. Wir haben ihr vor der
Veröffentlichung dieses Berichtes die Möglichkeit zu einer Stellungnahme
gegeben und ihr Infomaterial über die artgerechte Haltung von Kaninchen
zukommen lassen.
Die Antwort von Frau Judith Amrein kam am 29.12.15 prompt per
eingeschriebenem Brief, in dem sie uns damit drohte, Strafanzeige zu
erstatten und Schadenersatzansprüche zu fordern, sollten wir diesen
Bericht veröffentlichen. Sie übe ihren Beruf seit mehr als 20 Jahren aus
und werde ab und zu durch das Veterinäramt kontrolliert, immer ohne
Beanstandung. Die 7 Kaninchen und 4 Meerschweinchen seien
Liebhaber-Tiere, sie betreibe keine Nutztierhaltung, was der VgT ja vor
allem im Auge habe.
Frau Amrein, auch Tiere die nicht genutzt werden, möchten ein schönes
Leben führen und nicht einfach in einem dunklen Schuppen im Schmutz
dahin vegetieren.
Weil Frau Amrein behauptet, das Veterinäramt hätte sie mehrmals
kontrolliert und an ihrer Tierhaltung nichts zu beanstanden, haben wir
diesen Bericht dem zuständigen Veterinärdienst Luzern zur Stellungnahme
zugeschickt. Am 5. Januar 2016 antwortete uns Herr Hans-Urs Vogel vom
Veterinärdienst Luzern, sie hätten aufgrund einer weiterer Meldung
bei Frau Amrein unangemeldete Kontrollbesuche durchgeführt und
Massnahmen zur Behebung der Mängel angeordnet. Dies bestätigt, dass Frau
Amrein bei ihrer Kaninchen- und Meerschweinchenhaltung nicht einmal die
im Hinblick auf die Bedürfnisse der Tiere sowieso schon völlig
ungenügenden Mindestvorschriften erfüllt hatte.
Eine Tierhilfe sollte ein gutes Vorbild geben. Kaninchen und
Meerschweinchen gehören in ein Freilaufgehege und nicht in Käfige!
Judith Amrein
Private Tierhilfe Amrein
Eulogi
6122 Menznau LU
Tel 079 934 12 12
email: amrein.judith@bluemail.ch
http://tierhilfe-amrein.jimdo.com