7. November 2019
Wir erhalten immer wieder Abo-Kündigungen für unsere Zeitschrift, weil sie in eine dünne Folie verschweisst versendet wird (unverpackter Versand ist in unserem Fall nicht möglich). Eine solche Abo-Kündigung erreichte uns per Post in einem Couvert mit Plastk-Fenster.
Wir verwenden kostengünstig dünnes Papier für unsere 40-seitige Zeitschrift. Sie hat deshalb keine genügende Eigensteifigkeit für einen unverpackten adressierten Postversand. Die Mehrkosten für eine Papierverpackung anstelle der Plastikfolie betragen 7000 Franken je Ausgabe.
Aus den folgenden Gründen sind wir der Ansicht, dass der geringe umweltschützerische Nutzen diese hohen Kosten nicht rechtfertigt: Wir verwenden eine dünne Folie aus reinem Polyäthylen ohne giftige Zusatzstoffe (z.B. Weichmacher).
Ein Vergleich des CO2-Fussbadruckes von Polyäthylen und von Benzin ergibt:
Die für eine Ausgabe der VgT-Nachrichten benötigte Menge Polyäthylen hat den gleichen ökologischen CO2-Fussbadruck wie ein paar wenige Benzintankfüllungen eines Personenwagens. Zudem setzen Benzinmotoren zusätzlich auch giftige Abgase frei, das Verbrennen von Polyäthylen jedoch nicht (verbrennt ungiftig zu H2O und CO2). Wenn Sie Polyäthylen-Folien zusammen mit den Haushaltkunststoffen rezyklieren, ist der ökologische Fussabdruck noch kleiner.
Der Hauptbeitrag zur Klimaerwärmung liefert global die landwirtschaftliche Produktion von Fleisch, Milch und Eier. Dann folgen der Autoverkehr, Flugverkehr, Heizungen etc. Die Plastikverschmutzung der Meere stammt zu 46 % aus der Hochseefischerei. Und in der Schweiz wird der Müll nicht ins Meer oder in Flüsse gekippt. Unsere Plastikfolie berührt die Problematik der Meeresverschmutzung deshalb nicht.
Der Kampf gegen die Klimakatastrophe muss scheitern, wenn irrational dort grosser Aufwand getrieben wird, wo der Nutzen klein ist. Wir sind deshalb der Auffassung, dass es nicht angemessen ist und eine Verschwendung von Spendengeldern darstellen würde, wenn wir 5 mal im Jahr 7000 Franken ausgäben, um ein paar wenige Benzintankfüllungen zu sparen.
Dazu kommt ganz wichtig:
Mit 7000 Franken können wir die Streuauflage unserer Zeitschrift um 28 000. Exemplare erhöhen (Kosten für Druck und Verteilung). Wenn wir damit auch nur 1 Person dazu bewegen können, sich künftig vegan zu erwähnen, ist damit für den Klimaschutz sehr viel mehr gewonnen als mit dem Ersatz der Plastikfolie durch Papier.