2. Oktober 2003

Die grüne Zürcher Regierungsrätin Verena Diener hat das grausame betäubungslose Schächten von Schafen, Kälbern und Kühen befürwortete (siehe www.vgt.ch/vn/0301/vn03-1.htm).

Nur ein herzloser Mensch, kann solche Grausamkeiten an Tieren befürworten.

Jetzt hat Verena Diener Brustkrebs. Besteht da vielleicht ein Zusammenhang im seelisch-geistigen Bereich?

 

Rücksichtslosigkeit gegenüber Tieren hat aber auch bekannte Ursachen auf stofflicher Ebene: Fleischkonsum fördert Brustkrebs. VgT-Mitglied Dr med Ernst W Henrich schreibt dazu:

Wichtigster Faktor bei der Entstehung von Brustkrebs ist die Ernährung. Das berichten amerikanische Forscher im Fachmagazin "Cancer" (Bd. 94, S. 272). Die Gesundheitsforscher um William B. Grant verglichen in 35 Ländern verschiedene Risikofaktoren mit der Brustkrebs-Sterblichkeit. Sie fanden heraus, dass Fleischkonsum das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, am stärksten erhöht. Auch Alkohol begünstige Brusttumore, schreiben die Forscher. Eine an Gemüse reiche Kost und ausreichend Sonne, ohne sich jedoch zu verbrennen, senke dagegen die Sterblichkeitsrate. Mit den genannten Faktoren konnten die Wissenschaftler rund 80 Prozent der Unterschiede in der Brustkrebs-Sterblichkeit zwischen den Ländern erklären. Das zeige, dass Frauen mit der Ernährung ihr Brustkrebsrisiko am stärksten beeinflussen können, sagen die Forscher.

Am 5. Oktober 2003 erschien in der WELT am SONNTAG:

Fremde Substanzen in der Nahrung provozieren das Immunsystem

von Rolf H. Latusseck

San Diego  -  Vegetarier haben es schon immer gewusst, zumindest geahnt: Fleisch macht krank. Überraschende Bestätigung erhalten sie jetzt von amerikanischen Forschern. Fleisch, Milch und Milchprodukte enthalten eine Substanz, die dem Körper fremd ist. Gleichwohl baut der Organismus diese Substanz in seine eigenen Organe ein - was die Wissenschaftler durch Selbstversuche erstmals eindeutig beweisen konnten. Damit legt der Körper möglicherweise den Grundstein für unterschiedliche Krankheiten von Gelenkentzündungen bis zu Krebs.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe um Ajit Varki von der University of California in San Diego werfen ein neues Licht auf eine Reihe vorangegangener Untersuchungen. So erschien in der März-Ausgabe der "Annals of Internal Medicine" eine Studie, die Fehlfunktionen der Nieren auf einen erhöhten Fleischkonsum zurückführt. Im Juli veröffentlichte das "Journal of the American National Cancer Institute" eine Untersuchung, wonach junge Frauen, die viel Fleisch und Milchprodukte essen, ein bis zu 33 Prozent höheres Brustkrebsrisiko tragen. Bislang wurden tierische Fette für diese Zusammenhänge verantwortlich gemacht. Die tragende Rolle in dem Geschehen spielt jedoch Zucker. Genauer: chemische Abkömmlinge des Zuckers, die als Sialinsäuren bezeichnet werden.

Aus Pflanzen konnten noch keine Sialinsäuren isoliert werden. In Tieren aber, von Seesternen über Mäuse und Rinder bis zum Menschen, sind inzwischen 50 Variationen der Säure bekannt geworden. Sie sitzen als Glykolipide (Fettzucker) oder Glykoproteine (Eiweißzucker) auf den Oberflächen der Körperzellen. Dort sind sie Bestandteil eines vielfältigen Signal- und Kommunikationssystems, unter anderem haben sie eine Funktion bei der Selbst-Nichtselbst-Erkennung des Immunsystems.

Der Mensch kann drei Sialinsäuretypen selbst synthetisieren, die häufigste trägt das Namenskürzel Neu5Ac (N-Acetylneuraminsäure). Trotzdem findet man auf menschlichen Zellen noch einen vierten Typ, die N-Glykolylneuraminsäure (Neu5Gc). Das Gen zur Herstellung dieser Sialinsäure ist im Laufe der Menschheitsgeschichte irgendwann vor rund drei Millionen Jahren verloren gegangen. Tiere bis hinauf zu den Menschenaffen aber besitzen es noch.

Besonders reichlich kommt Neu5Gc in Rindern und Schweinen vor. Und genau aus dieser Quelle wird es vom Menschen mit der Nahrung aufgenommen, wie Ajit Varki und Mitarbeiter jetzt in Selbstversuchen nachwiesen ("Proceedings of the National Academy of Sciences"). Zwar scheidet der Körper den größten Teil des Neu5Gc wieder aus, aber einen kleinen Prozentsatz bauen die Zellen in ihre körpereigenen Glyko- und Lipoproteine ein. Dennoch erkennt das Immunsystem die fremde Sialinsäure und bildet Antikörper dagegen. Jetzt sind weitere Untersuchungen notwendig, um diese Unverträglichkeit als Ursache für so unterschiedliche Leiden wie Krebs, Gelenkentzündungen, Leberzirrhose, Arterienverkalkung und andere zu bestätigen.


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