3. Mai 2004
Zur Abstimmung vom 16. Mai:
Bund veruntreut Milliarden
Der Bund schenkt dem Weinhandel für jede exportierte
Flasche Wein zehn Franken. Mit der einen Hand gibt der Bund Geld aus für
Kampagnen gegen das Rauchen, mit der anderen Hand subventioniert er den
Tabakanbau. Die Liste der sinnlos verschleuderten, veruntreuten
Steuermillionen ist lang.
Ich habe die Bundesräte Merz (Finanzminister) und
Deiss (Volkswirtschaft) angefragt, warum der Bund die Aufzucht von
Schlacht- und Reitpferden mit jährlich 30 Millionen
Franken subventioniere, inwiefern dies einem dringenden öffentlichen
Bedürfnis entspreche, das diese Ausgaben trotz Milliarden-Defizi
rechtfertige. Antwort von Bundesrat Merz:
hiefür sei nicht er, sondern Volkswirtschaftsminister Deiss zuständig.
Merkwürdig, dass die sinnlose Verschleuderung von Steuergeldern den
Finanzminister nichts angehen.
Von Bundesrat Deiss erhielt ich eine etwas längere,
aber nicht weniger nichts sagende Antwort. Meine Frage konnte er nicht
beantworten. Statt dessen meinte er, es gäbe "keine stichhaltigen
Gründe", den Pferdzüchtern die Subventionen nicht zu geben. Interessant,
finden Sie nicht auch? Es braucht also keine stichhaltigen Gründe für
die Ausrichtung von Subventionen, sondern stichhaltige Gründe, dies
nicht zu tun.
Und ein Milliardendefizit ist natürlich kein
stichhaltiger Grund, sinnlose Subventionen zu verschenken. Viel
einfacher, als sich mit der im Parlament mächtig übervertretenen
Subventions-Klientel anzulegen, ist es, die AHV abzubauen. Es ist
(leider) kein Aufstand der Rentner zu befürchten. Die Armee, die immer
mehr auf innenpolitische Bewachungsaufgaben umfunktioniert wird, wäre es
ein Leichtes, einen Anstrum von Stöcke-schwingenden AHV-Bezügern gegen
das Bundeshaus abzuwehren. Und gegen Strafverfahren wegen Veruntreuung
von Steuergeldern ist der Bundesrat immun.
Das einzige, was der Steuerzahler tun kann, um ein
bisschen Sand in das Getriebe der eidgenössischen
Geldverschleuderungsmaschineri zu streuen: Am 16. Mai NEIN zum AHV-Abbau
und JA zum Steuer(spar)paket.
Übrigens: Der Bund subventioniert auch die zahlreichen
gewerbsmässigen Tierquäler unter den Pferdzüchternund damit die
Missachtung des vom Volk mit grossem Mehr gutgeheissene
Tierschutzgesetz. So funktioniert die reale schweizerische Demokratie.
Der Tell ist leider nur eine Sage. Wenn es ihn gäbe, hätte er heute viel
zu tun mit seiner Armbrust!
Erwin Kessler, Verein gegen Tierfabriken
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