30. Mai 2004
Freilandkaninchen in Freienstein
Wie man Kaninchen artgerecht in einem Freigehege
halten kann, anstatt tierquälerisch in einem Kasten, macht Erwin
Hollenstein in Freienstein/ZH vor:
Von ihrem Unterschlupf im Schopf finden die
Kaninchen durch eine Öffnung und über zwei Stufen zu einer Betonröhre,
die ins Freie führt. In den vier voneinander getrennten Ausläufen mit
einer Gesamtfläche von rund 150 Quadratmeter tummeln sich im Sommer
manchmal bis zu 20 Kaninchen. Sie bewegen sich Tag und Nacht frei im
Stall und in der Aussenanlage. Die Ausläufe sind mit Drahtgitter
umschlossen und mit einem elektrischen Viehhütedraht gegen Raubtiere
gesichert.
Die Anlage ist für drei Gruppen konzipiert. Im
Alter von etwa zwölf Wochen werden die Tiere nach Geschlecht getrennt
und als Gruppe aus verschiedenen Würfen zusammen in einem Abteil
gehalten. Eines der vier Gehege wird für eine gewisse Zeit lang brach
liegen gelassen, damit sich der Boden erholen kann. Die Freilandhaltung
wird von vielen Kaninchenzüchtern aus Angst vor Krankheiten abgelehnt.
Diese Art der Haltung sei in der Tat einiges anspruchsvoller als die
Haltung in Käfigen, sagt Hollenstein. Bisher hat er aber nur gute
Erfahrungen gemacht. Es sei wichtig, dass die Tiere einen trockenen und
sauberen Unterschlupf hätten.
Auch die Gruppenhaltung der männlichen Tiere ist
nicht unproblematisch, kommt es doch oft zu Beissereien und Kämpfen
unter den Rammlern (= männliche Kaninchen). Hier hatte Hollenstein bei
der Wahl der Rasse Glück: Die Roten Neuseeländer bilden diesbezüglich
eine Ausnahme. Überhaupt sei diese Rasse robust und für die
Freilandhaltung gut geeignet.
Neben dem Grünfutter im Auslauf erhalten die Tiere
Zweige, Brot und Heu. Kraftfutter setzt Hollenstein nur in geringen
Mengen ein und wenn, dann verwendet er Produkte aus biologischem Anbau.
Hollenstein wünscht sich, dass auch andere
Kaninchenzüchter vermehrt auf Freilandhaltung setzen.
Kontakt: Erwin Hollenstein,
erwin.hollenstein@bluewin.ch
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