VN04-3,
9. Juni 2004
Die hässliche Miss
Die hässliche Miss «Kuh Ronja ist die Schönste»
meinte die Agrotechnokraten-Jury der Braunviehzuchtgenossenschaft
Schönholzerswilen, und wählte diese verstümmelte, enthornte Kuh zur
«Miss Schönholzerswilen».
Schönholzerswilen ist kein Einzelfall. Immer
wieder werden im ganzen Land auf diese Weise hässlich verstümmelte Kühe
zur schönsten Miss gekürt. Dabei ist Miss nicht etwa eine Abkürzung für
Missgeburt; diese verstümmelten Kühe sind nicht so auf die Welt
gekommen, sondern von völlig naturentfremdeten, technokratischen Bauern,
die angeblich ihre Tiere «lieben», verstümmelt worden. Bei einer derart
tierverachtenden Einstellung gilt die Liebe wohl nicht wirklich dem Tier
als Lebewesen, sondern der Milchleistung und dem lieben Geld.
Bei der Wahl der «Miss Tobel» wurde kürzlich, wie
es hiess, «die Kuh als Ganzes» beurteilt. Trotz dieser angeblich
ganzheitlichen Beurteilung erhielt eine hässlich verstümmelte, enthornte
Kuh den ersten Preis als die schönste Miss Tobel:
Miss Tobel Ohnehorn
Daneben wurde auch eine «Miss Schöneuter» gekürt,
bei der es nur auf die Schönheit des Euters ankam. Eine Miss Schönhorn
stand dagegen nicht zur Wahl. Von schönen Hörnern hält die Mehrheit der
Schweizer Bauern nichts. Die Kühe geben mit Hörnern nicht mehr Milch -
also Horn ab! Das technokratische, einseitig profitorientierte,
tierverachtende Denken hat sich bei dieser misslichen Miss-Wahl wieder
einmal unverhüllt gezeigt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben längst
ergeben, dass bei sachgerechter Kuhhaltung die Hörner keine Gefahr
darstellen. Das Problem sind ungeeignete Stallungen und ungeeignete,
neurotische Bauern, die mit ihrem nervösen Charakter die ganze Herde
nervös machen. Hörner sind durchblutete Organe, die zum Wesen der Kuh
gehören. Dass es auf Hornlosigkeit gezüchtete Rassen gibt, ändert daran
nichts; man kann Tiere bekanntlich auch genetisch verstümmeln und
manipulieren. Es ist eindrücklich zu sehen, wie Kühe mit ihren sensiblen
Hornspitzen sehr fein umgehen können und zB beim Fressen in der Nähe der
Augen einer Nachbarin herumfummeln, ohne dass etwas passiert. Die Kühe
wissen genau, wo ihre Hornspitzen sind. Sie können sich damit gezielt
kratzen. Bei enthornten Kühen kommt es bei Rangauseinandersetzungen
vermehrt zu Kopfstössen und unsichtbaren subkutanen Blutergüssen. Auf
der Website des VgT (www.vgt.ch/doc/Enthornen)
findet man eine Fülle von Informationen: von der Bedeutung der Hörner,
über das Verhalten der Kühe bis hin zu Betrieben, welche problemlos
behornte Kühe halten - für diejenigen, die das interessiert. Und die
anderen brauchen mich nicht anzurufen, denn ich kenne die famosen Gründe
und Bauernregeln, weshalb Kühe enthornt werden «müssen» bereits bis zum
Überdruss.
Ebenso tierverachtend und sehr tierquälerisch ist
der vom Bundesrat in der Tierschutzverordnung immer noch und weiterhin
erlaubte elektrische Kuhtrainer, der die Kühe mit Elektroschocks
zum Strammstehen zwingt. Diese Foltereinrichtung ist in fast jedem
Kuhstall zu finden. (Mehr dazu unter www.vgt.ch/doc/kuhtrainer.) Darum
empfehlen wir: Pflanzenmargarine statt Butter. Damit tun Sie auch
noch etwas für Ihre Gesundheit, denn Pflanzenmargarine ist
cholesterinfrei.
Erwin Kessler, Verein gegen Tierfabriken VgT
Gruusig
In 11 von 30 Restaurants fand der K-Tipp Schlagrahmproben mit zum
Teil mehr Bakterien als erlaubt - darunter in Restaurants mit so
wohlklingenden Namen wie Starbucks in Basel, Dählhölzli in Bern und
Dolder auf dem Zürichberg. Zu einem nicht weniger unappetitlichen Befund
kam das Aargauer Kantonslabor: 54 Prozent der Rahmproben aus Restaurants
wiesen zu viele Bakterien auf.
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