21. September 2004

ORIZZONTI macht Werbung für Tierquäler-Fleischprodukte

In der "Informations-Zeitschrift für die Rechte der Tiere" ORIZZONTI erscheint immer wieder ein halbseitiges Inserat, in welchem mit scheinheiligen Versprechen Hunde- und Katzenfutter aus Tier-KZ-Fleisch angepriesen wird.

Texte aus dem Inserat:

"Sensationelle Neuheit auf dem Schweizer Markt"
"natürlich ... natürlich ... natürlich",
"Die beste, artgerechte Tiernahrung für Ihren Hund und Ihre Katze."
"Fleischanteil über 60% unter ausschliesslicher Verwendung von Fleisch, das für die menschliche Ernährung zugelassen wurde."
"Dass Ihre Lieblinge gesund und fit sind und dies auch bleiben, ist unser grösstes Anliegen."

Der erstaunte Leser sucht vergebens nach einem Hinweis, dass es sich wenigstens um Bio-Fleisch oder Fleisch aus Freilandhaltung handle. Das "grösste Anliegen" der namenlosen Firma, welche dieses Inserat regelmässig in ORIZZONTI erscheinen lässt, sind der Profit und die "Lieblinge". Kein Anliegen sind offensichtlich die KZ-Opfer, die für "Lieblinge" leiden müssen.

Was an diesem Tierfutter sensationell neu sein soll bleibt schleierhaft; ebenso, was daran natürlich und artgerecht sein soll. Ist es "natürlich" und "artgerecht", dass Hunde und Katzen Kühe, Kälber und Schweine fressen? Und was soll an Fleisch aus Tierfabriken gesund sein? Etwa die Medizinal-Rückstände?

Vermutlich glauben die Kunden dieser dubiosen, namenlosen Firma, es handle sich bei diesem Tierfutter um ein besonderes, tierfreundliches, gesundes und ethisch unproblematisches, weil in einer Tierrechtszeitung dafür Werbung gemacht wird. Gerade deshalb finden wir das Verhalten von ORIZZONTI besonders verwerflich.

Wir haben ORIZZONTI unser Befremden über dieses verfehlte Inserat schon vor längerer Zeit mitgeteilt - leider erfolglos, so dass wir uns nun gezwungen sehen, mit unserer Kritik an die Öffentlichkeit zu gelangen und davor zu warnen, auf dieses Inserat hereinzufallen.

Die Möglichkeit der vegetarischen Ernährung von Hunden und Katzen wird in ORIZZONTI zugunsten von Werbung für Tierquäler-Fleischprodukte unterdrückt.

Anmerkung:
Das oft gehört Argument, Tierfutter werde aus Fleischabfällen hergestellt, ist etwa gleich doof wie jenes, man kaufe nur Fleisch, das sowieso schon im Laden sei, man lasse aber keine Tiere für sich schlachten. In solchen Fragen ist allein entscheidend, ob das Tierquälergewerbe durch den Verkauf von Produkten ein Wertschöpfung erzielt. Auch die Vermarktung von Abfall- und Nebenprodukten wie Leder, Tierfutter aus Fleischresten, Gelatine etc trägt zum Gewinn der Agro- und Fleischmafia bei und fördert damit die "tierische Produktion" insgesamt zumindest indirekt.

*

Auf diese Veröffentlichung haben wir von ORRIZONTI  sogleich folgende Stellungnahme erhalten:

We don't want no more relationships with Anifit [das scheint die Firma zu sein, welche ihren Namen im fraglichen Tierfutterinserat nicht angegeben hat. Anm VgT], but the problem is that the people ask what kind of products is possible buying (in switzerland) in alternative of iams, eukanuba, ecc.... and many many people don't understand the question of vegetarianism for cats and dogs. we speak good only about AMI, but is diffucult at the telephone to explain! we have a contract with anifit until the end of 2004 and ONLY for the german version of orizzonti but we go to stop it.
i don't have problems with you, i'm a member of your group and i appreciate your work (see orizzonti juni 2003!) but.....next time speak directely with the people that works for the animals before write accusations!
max molteni

In dieser Antwort wird der falsche Eindruck erweckt, ich sei direkt in die Öffentlichkeit gegangen, ohne ORRIZONTI  vorher direkt zu kontaktieren. Das ist unzutreffend (siehe oben).
Erwin Kessler


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