Karfreitag, 14. April
2006 Persönliche Vorbemerkung von Erwin Kessler, Präsident VgT:
Helmut Kaplan über die Diffamierungskampagnen gegen "Universelles Leben": Tierausbeuter am Ziel – dank "Tierrechtler" Aufhauser Können UL-Gegner Tierrechtler sein? (leicht gekürzt) ... wurde ich gebeten, einmal etwas gegen die dauernde Diffamierung des Universellen Lebens (UL) zu schreiben. Genau das wollte ich eigentlich schon seit längerem tun, habe es dann aber doch unterlassen, weil es immer heißt, interne Querelen würden ein verheerendes Bild der Tierrechtsbewegung vermitteln. Das stimmt natürlich. Wahr ist aber auch: Auf Dauer JEDEM Unfug zuzusehen, rächt sich ebenfalls. Also will ich zur ewigen Hetze gegen das UL einmal grundsätzlich Stellung nehmen. Allerdings nicht, ohne vorher noch einmal auf mein Vegetarisch-Veganes Manifest verwiesen zu haben, damit nicht wieder die unsinnige Unterstellung die Runde macht, ich polemisiere gegen den Veganismus. Das Gegenteil ist der Fall: Ich will auf Fehlentwicklungen hinweisen, die dem Veganismus extrem schaden! Das UL leistet – ich wiederhole mich gerne – exzellente Aufklärungsarbeit im Hinblick auf den allgegenwärtigen Terror gegen Tiere und die Notwendigkeit, diesen zu beenden. Ich kenne solche Materialien aus eigener Anschauung und kann nicht erkennen, was daran schlecht oder schlecht gemacht sein soll. Im Gegenteil: Diese Bilder, Texte, Broschüren und Plakate gehören zum Professionellsten, was die Tierrechtsbewegung zu bieten hat. Nun wird dem UL von einigen Veganern vorgeworfen, die Tierrechtsbewegung unterwandern zu wollen. Dieser Vorwurf absurd: Die Tierrechtsaussagen des UL werden ganz überwiegend NICHT mit Glaubensargumenten begründet. Vielmehr lautet das Credo ganz offenkundig: Fakten, Fakten, Fakten. Aber selbst wenn es anders herum wäre, wäre dies völlig legitim. Warum sollte gerade das UL nicht dürfen, was für alle anderen selbstverständlich ist: ihre Tierrechtsposition in Einklang mit ihrer Weltanschauung zu formulieren. Es gibt viele Begründungszusammenhänge, auf die sich Tierrechtler berufen können: Der eine ist Utilitarist, der andere verweist auf inhärente Werte, der dritte auf die Mitleidsethik usw. Auf der (partei)politischen und religiösen Ebene setzt sich diese Unterschiedlichkeit der Perspektiven fort: Sozialdemokraten werden Tierrechte anders begründen als Christdemokraten, Gläubige anders als Atheisten usw. In DIESEM Sinne IST die Tierrechtsbewegung also längst"unterwandert": von Utilitaristen, Schopenhauerianern, diversen christlichen Gruppierungen, Atheisten usw. Hätten wir keine anderen Sorgen, als daß manche Tierrechtler ihre Forderungen in mancher Augen"falsch" begründen – wir (und vor allem die Tiere!) lebten im Paradies! Und zum Vorwurf oder Verdacht, das UL wolle die Tierrechtsbewegung aus missionarischen, finanziellen oder machtpolitischen Gründen unterwandern oder instrumentalisieren, ist zu sagen: Angesichts des desolaten Zustandes, in dem sich die deutsche Tierrechtsbewegung befindet, könnte das UL ebensogut Briefmarkensammler oder Schrebergartenvereine unterwandern! Da kann eine andere These eine ungleich größere Plausibilität für sich reklamieren: Die Fleischindustrie unterwandert mit durchgeknallten Veganern die Tierrechtsbewegung, um ihren potentiell gefährlichsten Gegner durch Spaltung zu schwächen! Zurück den diversen Begründungen für Tierrechte: Mit Tierrechten verhält es sich nicht anders als mit Menschenrechten: Entscheidend ist nicht, wie sie individuell begründet werden, sondern daß sie politisch gefordert und praktisch durchgesetzt werden! Den Tieren, die entweder gefoltert und ermordet werden oder nicht, ist es nämlich völlig egal, welche philosophischen, politischen oder religiösen Überzeugungen ihre Fürsprecher haben! Die einzig vernünftige Frage, die Tierrechtler an andere Tierrechtler stellen können, lautet: Leisten die gute Tierrechtsarbeit? Wem eine andere Frage wichtiger ist, beweist, daß es ihm eben NICHT primär um Tierrechte geht! Und genau das zeigen die UL-Gegner ja auch im Zusammenhang mit dem Veganismus: Im Vordergrund steht nicht dessen möglichst rasche und breite gesellschaftliche Verwirklichung zum Wohle der Tiere, sondern die eigene kleine, heile Veganer-Welt – Raumschiff Veganismus, Sekte Veganismus, reine, feine, Veganer-Märchenwelt: Wir sind Veganer, wir verdammen alle Nicht-Veganer und was in der wirklichen Welt passiert, interessiert uns nicht. Pech für die Tiere: Sie kommen in der autistischen Vegan-Wahn-Welt nur als virtuelle Heiligenschein-Lieferanten für selbstverliebte Spinner vor. |
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