9. September 2006, aktualisiert am 22. August 2007

Erzwungenes Lernen bei den Kaninchenquälern:
Aus den Sitzungen der Schweizerischen Gesellschaft für Kleintierzucht (SGK), die sich neuerdings "Kleintiere Schweiz" nennt

Unter den Schweizer Tierschutzorganisationen besteht ein Konsens, dass die Kasten- und Käfighaltung von Kaninchen mit dem Tierschutzgesetz unvereinbar ist und in der Tierschutzverordnung des Bundesrates endlich verboten werden sollte (www.vgt.ch/news2006/Eingabe_an_BR_Deiss.pdf). Da die Tierschutzverordnung nichts taugt, kämpft der VgT mit Öffentlichkeitsarbeit gegen die grausame Kasten- und hat dabei sehr viel Erfolg. In grosser Zahl werden Kastenställe nach Intervention des VgT stillgelegt (www.vgt.ch/erfolge). Die Kastenkaninchenhalter, welche auch nach Aufklärung über artgerechte Kaninchenhaltung (www.vgt.ch/doc/kaninchen) nicht einsichtig sind,  werden in einem laufend aktualisierten Verzeichnis veröffentlicht (www.vgt.ch/kan-q.htm).

Nun ist die "Schweizerischen Gesellschaft für Kleintierzucht" (SGK), welche die Kaninchenzüchter vertritt, endlich gezwungen, sich mit den Tierschutzaspekten ihrer antiquiierten und grausamen Zucht in Kastenställe zu befassen:

Sitzung vom 25.6.2005:
"Rechtsanwalt Bischof hat ein Grobkonzept erarbeitet, wie wir uns inskünftig juristisch gegen extreme Tierschützer wehren können. Der Vorstand hat beschlossen, Bischof zu beauftragen, ein detailliertes Gutachten zu erstellen, damit wir bei weiteren Attacken einen Musterprozess anstreben können."

Sitzung der "Tierwelt"-Kommission vom 13.8.2005:
"Erotik-Inserate können auch weiterhin entgegen genommen werden, sofern sie in Text und Bild unseren Richtlinien entsprechen. Der Entscheid liegt beim Büro der Tierweltkommission."
Anmerkung: Aus dem Protokoll ergibt sich nicht schlüssig, ob hier von Kaninchen-Zucht oder Zweibeiner-Lust die Rede ist.
Da kommt dem News-Redaktor der folgende Nebelspalter-Witz in den Sinn: Welche grammatikalische Zeit ist: "Du hättest nicht geboren werden sollen?" Präservativ defekt.

Vorstandssitzung vom 24.9.2005:
"Der Vorstand nahm Kenntnis vom Gutachten von Dr. Bischoff zur Strategie gegen extreme Tierschützer, das 55 Seiten umfasst. Geschäftsführer Heinz Wyss und Gion Gross er
halten die Kompetenz einen Präzedenzfall anzustreben, wenn Aussicht auf Erfolg besteht."

Vorstandssitzung vom 15.10.2005:
"Die Anschuldigungen von Extremtierschützern gegen Kaninchenzüchter wegen tierquälerischer Haltung häufen sich. Die SGK bietet den Betroffenen Hilfe an, sofern ihre Stallungen den gesetzlichen Normen und Vorschriften entsprechen und die Tierhaltung einwandfrei ist. Zudem soll ein Interview mit dem SGK-Präsidenten in der Tierwelt veröffentlicht werden. Wichtig ist, dass sich die Betroffenen nicht verunsichern lassen und Anschuldigungen mit sämtlichen Unterlagen sofort der Geschäftsstelle melden."

Klausurtagung vom 5./6.11.2005:
"Bei der Begrüssung stellte der Präsident fest, dass wir momentan neben den üblichen Tagesgeschäften an sehr vielen Projekten arbeiten: ... An einem Musterprozess gegen Extremtierschützer"

Vorstandssitzung vom 18.2.2006:
"Heinz Wyss hat mehrere Dossiers von Kaninchenzüchtern, die von Extremtierschützern belästigt werden zusammengestellt und mit unserem Anwalt besprochen. Leider sind die Erfolgsaussichten für eine erfolgreiche Klage bei keinem grösser als 50%."

Vorstandssitzung vom 1.4.2006:
"Die Abklärungen über die Kosten bei einem allfälligen Prozess gegen Extremtierschützer hat ergeben, dass wir mit Kosten bis zu Fr. 100'000 rechnen müssten, und dass wir bei einer „Niederlage“ einen grossen Imageverlust erleiden würden. Der Vorstand beschliesst deshalb, auf einen Prozess zu verzichten und angegriffene Züchter wenn möglich vor Ort zu unterstützen."

Vorstandssitzung vom 12.08.2006:
"In der neusten Ausgabe der VGT-Nachrichten werden wiederum SRKV-Mitglieder ihrer Tierhaltung wegen denunziert, obwohl diese in allen Teilen dem Gesetz entspricht."

Frage an Radio Eriwan:
Wäre eine artgerechte Kaninchenhaltung nicht die bessere Lösung als Rechthaberei und unbezahlbare Gerichtsverfahren?
Antwort von Radio Eriwan:
Nein, die antiquierte Rassenzucht ist mit artgerechter Tierhaltung nicht vereinbar sonder erfordert Einzelhaltung von unkastrierten Rasse-Zuchtböcken und Kastenhaltung, damit die "Ausstellungsobjekte" keine schmutzigen Pfötchen bekommen.

Frage an Radio Eriwan:
Müsste, wenn das so ist, nicht diese antiquiierte Rassezucht endlich aufgegeben werden?
Anwort von Radio Eriwan:
Das ist zutreffend und selbsterfüllend, da die Rassezüchter selber eine aussterbende Rasse darstellen. Gemäss ihren Protokollen leiden sie unter akutem Nachwuchsmangel, was durch die Aktivitäten gewisser Extremtierschützer erheblich beschleunigt worden sein soll.

SGK-Sitzung vom 15.05.2007:
-
Ein Rechtsfall ist nun abgeschlossen. Kosten für die SGK: mehr als Fr. 20'000.00. Im Moment ist kein weiterer Rechtsfall hängig.
- Damit wir uns gegen Extremtierschützer besser wehren können, werden ein Flugblatt erstellt sowie eine Website aufgeschaltet.

SGK-Delegiertenversammlung vom 17.06.2007:
Verschiedenes:
Paul Maurer, Taubenobmann AG fragt an, was der SGK-Vorstand gegen extreme Tierschützer zu unternehmen gedenke. Der Präsident Gion P. Gross zeit auf, was bisher von der SGK unternommen wurde und was als nächst Schritte vobereitet wird (Flugblatt, Website). Paul Maurer macht den Vorschlag, es sei zu überlegen, ob die SGK den betroffenen Züchtern nicht eine Seite in der Tierwelt zur Verfügung stellen kann.
Bernard Raymann, Präsident OV Eschenbach rügt die unterschiedlich Hotelqualität, zumal alle Delegiertenkarten den gleichen Preis hatten. Einzelne Hotelzimmer waren nicht zumutbar und verdienten eigentlich eine Kostenreduktion. Er wünscht sich, dass in Zukunft auf die Hotelzimmer mehr geachtet wird..

Anmerkung des VgT: Ob die Kaninchen ihre kleinen Gefängniszellen als zumutbar betrachten, ist nie ein Thema an den Delegiertenversammlung dieser kleinkarierten, herzlos-sturen Böcke.

"Email-Provokationen"

SGK-Sitzung vom 18.08.2007:

  • Inserateleiter Jörg Kilchenmann orientierte ausführlich über die Entwicklung des Werbemarktes in der Tierwelt. Der Inserateverkauf ist nach wie vor rückläufig.
  • Kurt Lipp, Verlagsleiter der Tierwelt, musste von einem weiteren Rückgang der Abonnenten von Kleintiere Schweiz berichten.
  • Unsere Redaktorinnen und Redaktoren werden inskünftig über keine Ausstellungen mehr berichten, wenn diese nicht per Inserat in der Tierwelt publiziert wurden.
  • Heidi Spitzli orientierte über den Tierweltertrag bis Ende 1. Semester. Es ist abzusehen, dass dieser Ende Jahr wesentlich tiefer sein wird als Jahr 2006.
  • Auf die Herstellung eines Flyers gegen Extremtierschützer wird nun definitiv verzichtet. Wir wollen diesen nicht noch eine neue Plattform bieten.
 

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