28. Juni 2007, ergänzt am 6. April 2010

Früh übt sich, wer ein richtiger Tierquäler werden will:

Fischquäler am Wiler Stadtweiher

In den Wiler Nachrichten brüstete sich ein 12-jähriger Knabe, wie er in einem halbstündigen "Drill" einen ca 1 m langen Hecht gefangen hat.

Was die Fischer als "Drill" bezeichnen, ist der grausam lange Todeskampf eines hilf- und wehrlos an einem Stahlhaken im Schlund zappelnden Fisch. Eine halbe Stunde Todesangst, eine Ewigkeit - das muss man sich einmal vorstellen, bevor man die widerlichen Verharmlosungen der Fischer liest, mit der sie ihr perverses Freizeitvergnügen rechtfertigen.

Er habe Tiere sehr gern und er könnte nie ein Tier leiden lassen, schreibt der Knabe, der diesen Hecht eine halbe Stunde lang an seiner Angel hat zappeln lassen und dies als "Riesenerlebnis" genoss. Grobe Tierquälerei zum Vergnügen, als "Riesenerlebnis". Dass dieser Knabe schon derart seelisch abgestumpft und verlogen heuchlerisch ist, erstaunt nicht, wenn man die ebensolche Rechtfertigung seiner Eltern liest. Und Fischereiaufseher Guido Bundi betitelt seine Attacke auf Menschen, die noch zu Mitleid, zum Mitleiden mit gequälten Geschöpfen, fähig sind, als "Fachliche Richtigstellung". Nur weil er besser weiss, wie man einen Stahlhaken an der Angelschnur befestigt und wann und wo man die Opfer am besten aufspürt, masst er sich an, Experte über die Leidensfrage zu sein.

Fische sind Wirbeltiere wie wir. Dass sie leidensfähig sind, ist heute wissenschaftlich erwiesen (www.vgt.ch/dokumentationen/familienfischen/Gutachten_Niggli_Fische.pdf) und wird höchstens noch von Fischern bestritten, die so ihr Gewissen zu beruhigen versuchen. Wie könnten sie noch fröhlich ihrem barbarischen Vergnügen nachgehen, ohne die Wahrheit zu verdrängen. Der Fisch ist für Guido Bundi ein Automat, der sich "instinktiv wehrt", dabei aber weder körperliche noch seelische Empfindungen habe. Todesangst könnten nur Menschen haben, schreibt er. Es gab mal vor Jahrhunderten eine düstere Zeit, wo das viele glaubten. Guido Bundi hat offenbar die Aufklärung verpasst und die wissenschaftlichen und humanistischen Fortschritte seither.

Leider erlaubt der Bundesrat in der Tierschutzverordnung aus politischen Gründen fast alle herkömmlichen Tierquälereien, so dass die Tierschutzorganisationen dem Treiben solcher Unmenschen tatenlos zusehen müssen. Wer etwas dagegen tun könnte, wäre die Stadtregierung Wil: diesen schönen, historischen Weiher für Fischer sperren.

Erwin Kessler, Verein gegen Tierfabriken Schweiz VgT


6. April 2010

Tierquälerei als Senioren-Hobby?

Fischereiaufseher Guido Bundi bietet jetzt laut Wiler Nachrichten am Wiler Stadtweiher auch noch Sportfischerkurse für Senioren an. Sowas Perverses. Im Alter sollte man weise werden, nicht Hobby-Tierquäler.
Die Wiler Nachrichten meinten im Nachhinein dazu, das sei nur ein April-Scherz gewesen. Auf die Rückfrage, wo der Scherz versteckt sei, wusste die Redaktion keine Antwort.

Guido Bundi mit einem seiner Opfer (kein April-Scherz)


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