16. Januar 2008

Einfach krank: Religiöse Heuchler

 

 

26                                                                                          Grundkurs - Lehrbriefe 23

wird, begegnet uns eine Auffassung, der zufolge das Gewissen eine objektive Instanz über dem Menschen ist, die ihm gegenüber die Wahrheit seines Tuns be­zeugt, welche jedoch endgültig erst im Urteil Gottes offenbar wird. Somit sieht Paulus sehr deutlich,dass Glaubenserkenntnis, Verantwortungsbewusstsein (vor Gott und Gewissen) auf das engste miteinander verbunden sind.

Das wird bei jener Kontroverse deutlich, die sich in der Gemeinde von Korinth in Bezug auf das umstrittene Essen von Götzenopferfleisch entfaltete (vgl. 1 Kor 8,1-13 und 10,14-33). Es handelte sich hierbei um Fleisch von einem Tier, bei des­sen Schlachtung ein heidnischer Opferritus vollzogen wurde. Solches Fleisch konn­te in Markthallen innerhalb des Tempelbezirks auch käuflich erworben werden.

- Die Antwort des Paulus fiel eindeutig aus. Aus seiner Sicht sprach nichts dagegen, dass Christen in ihren Privathäusern und auf öffentlichen Festen solches Fleisch verzehren; denn für sie, die in der festen Glaubenserkenntnis leben, gibt es weder Götter noch Dämonen und folglich auch kein Götzenopferfleisch. Der Glaube an das Evangelium macht die Christen frei vom Zwang der Werke und allen rituellen und kultischen Speisevorschriften, die das Leben in der Antike auf welche Weise auch immer reglementierten.

- Andererseits kann diese Frage im praktischen Zusammenleben aber doch zum Problem werden. Offenbar gab es in Korinth eine Gruppe von „Schwa­chen", die der Überzeugung war, auch als Christen Einschränkungen im Fleischgenuss zu unterliegen. Die Gruppe der„Starken" hingegen hegte solche Zweifel nicht, sondern war überzeugt, dass der Christ diesbezüglich auf die Freiheit des Evangeliums vertrauen und alles essen darf.


 

 

Zur Lösung dieses Konflikts gibt Paulus einen Rat, der versucht, die Gewissens­überzeugung beider Seiten, der„Starken" und der„Schwachen", in gleicher Weise zu respektieren.

- Die „Starken" sollen mit Rücksicht auf die„Schwachen" darauf verzichten, an öffentlichen Mahlfeiern in Götzentempeln teilzunehmen, weil das deren Gewissensentscheidung nicht ernstnehmen würde und sie in ihrer noch nicht genügend gefestigten Glaubensüberzeugung verunsichern könnte.

- Die „Schwachen" aber sollen sich in kleinen Schritten in die Freiheit des Evangeliums einüben, indem sie bei privaten Einladungen darauf verzichten, nachzufragen, woher das Fleisch stammt. So vermeiden sie es, ihr schwaches, noch von Skrupeln geplagtes Gewissen einem Druck auszusetzen, dem sie vielleicht noch nicht gewachsen sind.

 

 

 

Kommentar:

Mit herz- und geistlosen Phrasen wird hier der Anschein von Gelehrsamkeit erweckt - krankhafte geistige Selbstbefriedigung hinter religiöser Fassade.

Das grausame Resultat dieser Geisteskrankheit: www.vgt.ch/doc/elisabeth


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