8. April 2008

Tierverachtende Bio-Suisse

Im BEOBCHTER vom 4. April 2008 wurde aufgedeckt, wie die für die Zertifizierung und Kontrolle der Bio-Knospen-Produzenten verantwortliche Firma Bio-Inspecta über Mängel hinweg sieht und Missachtungen von Bio-Vorschriften deckt. Bauern kontrollieren Bauern und letztlich geht es ums Geld. Dieser Bericht deckt sich mit unserer Erfahrung.

Das Grundproblem bei der Bio-Suisse ist die tierverachtende Grundeinstellung. Diese brachte Bio-Suisse sehr deutlich zum Ausdruck mit ihrer Befürwortung des Schlachtens von Kühen, Kälbern und Schafen ohne vorherige Betäubung (www.vgt.ch/id/200-025).

Aber auch das gemäss Bio-Suisse-Vorschriften erlaubte Enthornen der Kühe zeugt von einer technokratischen Tierverachtung: diese Verstümmelung der Tiere dient dazu, Laufställe etwas enger machen zu können und mit den Tieren gedankenloser und rücksichtsloser umgehen zu können. Nur bei Demeter-Bio werden die Kühe nicht enthornt, ohne dass es zu mehr Unfällen käme.

Typisch ist auch, dass eine Missachtung der Auslaufvorschrift nicht zu einer Aberkennung des Knospen-Labels führen kann. Entlarvend die Rechtfertigung, die Milch von Kühen, welche fast das ganze Leben an der Kette verbringen müssen, sei "deswegen nicht schlechter".

Bio-Suisse investiert lieber in teure Werbung zur Manipulation der Konsumenten, als in eine ethisch verantwortbare Tierhaltung.

Erwin Kessler, Verein gegen Tierfabriken Schweiz VgT


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