10. November 2008, VN 09-2, aktualisiert am 8. Juli 2009                               web-code: 100-017

Nachtrag:

ERFOLG: Nach jahrelanger Untätigkeit des Kantonstierarztes und der Verantwortlichen der Rhätischen Bahn: Dank Intervention des VgT ist dieses Kaninchen-KZ jetzt abgebrochen. Der Besitzer - ein Mieter und Angestellter der RhB - hat keine Kaninchen mehr.

Der Tierquäler erhielt eine lächerliche Busse von 400 Franken - typisch für die tierverachtende Einstellung der Bündner Behörden zum Tierschutz. Das Leiden der Tiere zählt fast gar nichts.

 

Kaninchen-KZ auf dem Gelände der Rhätischen Bahn beim Bahnhof Zizers

Aufnahmen vom September 2008:

Dass Kastenkaninchenhaltung eine Tierquälerei ist, weiss heute jeder, der hie und da mal eine gute Zeitung liest und nicht ein verschlossenes Herz aus Stein hat. Unter den schweizerischen Tierschutzorganisationen besteht ein Konsens darüber, dass Kastenhaltung (Käfighaltung) von Kaninchen eine Tierquälerei ist, die dringend verboten werden sollte.

Infos über tiergerechte Kaninchenhaltung: www.vgt.ch/doc/kaninchen

Die Käfighaltung von Hühner ist verboten. Die Käfighaltung von Kaninchen erlaubt der Bundesrat dagegen, weil die Tierversuchsindustrie ein Interesse daran hat, ihre Versuchskaninchen auf möglichst kleinem Raum zu halten. Das nützen skrupellose Hobby-Tierhalter aus, um ihre "Lieblinge" ebenso tierquälerisch zu halten.

Aufnahmen vom 10. April 2009:

Insgesamt werden die Kaninchen grob tierquälerisch gehalten, in dunklen, dreckigen Verschlägen, ohne Einstreu und ohne die vorgeschriebenen Nagehölzer, ohne frisches, sauberes Wasser und Futter.

Die RhB stellt ihrem Angestellten Ferreira das Gelände für dieses Kaninchen-KZ zur Verfügung. Die Missstände sind bei der RhB schon lange bekannt. Getan wurde nichts. Getan wurde nichts. Später behauptete die RhB, der Kaninchenstall sei nicht wegen dem VgT abgebrochen worden, man habe das sowieso vorgehabt....

Am 11. April 2009 reichte der VgT bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige ein und informierte gleichzeitig den Kantonstierarzt.

Am 12. Juni 2009 erliess die Staatsanwaltschaft eine Einstellungsverfügung mit der Begründung, das "Amt ¨für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit" (Kantonstierarzt Rolf Hanimann) habe zwar einige Mängel festgestellt, jedoch liege keine Tierquälerei vor. Die Staatsanwaltschaft überwies die Sache der Verwaltung zur Erledigung.

Das ist der übliche Umgang der Bündner Behörden mit Tierschutzmissständen und Tierquälerei. Für Tierquälerei und Tierschutzmissstände interessiert sich der Bündner Politfilz nicht, so die langjähre Erfahrung des VgT. Aber nach aussen hin tritt das Bündnerland als „Bio”-Land und heile Bergwelt auf, um vom Tourismus und von Bundessubventionen profitieren zu können.

Nachdem der VgT die Medien über den Fall informierte, brachte das Bünder Tagblatt einen Bericht darüber (Bündner Tagblatt vom 19.6.09). Danach soll sich der VgT grundlos beschwert haben, die  Verantwortlichen des Veterinäramtes und der Rhätischen Bahn (Eigentümerin des Grundstücks) hätten die nötigen Massnahmen ergriffen und hätten das auch ohne den VgT getan.

Aha, auch ohne den VgT.....  Diese KZ-artigen Zustände waren den Behörden und der Rhätischen Bahn schon seit Jahren bekannt. Aktiv wurden sie erst aufgrund der Intervention des VgT. Aber für das regimehörige Bündner Tagblatt ist im vornherein wahr, was Beamte sagen, das braucht nicht hinterfragt zu werden. Und wenn sich die Darstellungen des VgT und der für Missstände verantwortlichen Beamten widersprechen, dann haben automatisch die Beamten recht.

Am 7.7.09 wiederholte das Bündner Tagblatt seine unwahre Behauptung, die Verantwortlichen hätten sofort gehandelt, die gegenteilige Behauptung des VgT sei nicht wahr: Bündner Tagblatt 7.7.09. Immerhin veröffentlicht es dann aber richtigstellende Leserbriefe:

Bündner Tagblatt 11.7.09
Bündner Tagblatt 16.7.09
Bündner Tagblatt 22.7.09

Im Kanton Graubünden besteht ein zäher Filz aus Politik, Regierung, Verwaltung (Kantonstierarzt), Justiz und Medien, der Missstände mit Willkür und Desinformationen verschleiert. Auch die Landwirtschaftsschule stehen im Dienst der Agro-Mafia. Man höre sich nur mal an, was der Direktor der Landwirtschaftsschule Plantahof, Peter Küchler, in Radio Grischa öffentlich von sich gab.

Gut, gibt es den VgT.

www.vgt.ch - was andere Medien einfach totschweigen.

 

Nachtrag vom 27. Juni 2009: ERFOLG: Kaninchen-KZ abgerissen!

Aufnahme vom ehemaligen KZ-Gelände:

Ferreira - Mieter und Angestellter der Rhätischen Bahn - hat jetzt keine Kaninchen mehr.

Leserzuschrift:

Sehr geehrter Herr Kessler, ich musste lachen, Sie haben den Beamten in Chur schön Beine gemacht! Die Chüngeliställe auf dem RhB Gelände sind seit heute weg.
Mit freundlichen Grüssen
RS

Anfangs Juni, vor Redaktionsschluss der Juli-Ausgabe der VN, fragten wir die Rhätische Bahn (RhB) an, was nun konkret veranlasst worden sei. Die Zuständigen der RhB verweigerten arrogant eine Antwort. Der Abriss dieses Kaninchen-KZs Ende Juni überschnitt sich deshalb mit dem Druck der VN. Die RhB hat es sich selber zuzuschreiben, dass dieser Bericht in den VN nicht mehr angepasst werden konnte.


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