VON JOSEF RITLER

H�NENBERG ZG - Vor zwei Tagen kastrierte der Schweinez�chter und SVP-Nationalrat Marcel Scherer (48) aus H�nenberg ein Ferkel in sechs Sekunden. Gestern schaffte er es in vier Sekunden. Neuer Rekord.

Und schon kommt das zweite Ferkel dran. Scherer h�lt es an den Hinterbeinen. Setzt einen Schnitt neben den rechten Hoden, einen neben den linken Hoden. Mit der Hand zupft er die Hoden heraus. Das wenige Stunden alte Schweinchen quieckt vor Schmerz. Der Z�chter legt das Tier in eine Wanne und wirft die Hoden in einen Teller. Hund Donald schw�nzelt. Es gibt wieder etwas Gutes zu fressen.
�Ich habe schon 30000 S�uli kastriert�, sagt Scherer. Er hat einen der gr�ssten Schweinebetriebe der Schweiz. Die 150 Mutterschweine werfen pro Jahr 3000 Ferkel. Alle m�ssen kastriert werden, sonst schmecke das Fleisch sp�ter scheusslich. �Das will der Konsument nicht. Er will saftiges Fleisch�, sagt Scherer und zwickt mit der Kastrierzange einen Fingernagel ab. Die Zange hat er in einer Drogerie gekauft. Sie ist eigentlich f�r Finger- und Fussn�gel gedacht.
Die Vorw�rfe der Tiersch�tzer versteht Scherer nicht: �Einmal mehr wird ein Thema aufgegriffen, dass zurzeit in Diskussion ist. �ber das Bundesamt f�r Veterin�rwesen sucht man ja bereits nach einer guten L�sung. Der Tierschutz macht in Publizit�t. Die brauchen Geld.�
Scherer ist Verfechter der Fr�hkastration. Er hat die Methode in D�nemark gesehen und gibt in einer Landwirtschaftlichen Schule Kurse dar�ber.
�In den letzten 20 Jahren haben sich die Methoden stark ver�ndert. Fr�her waren die Tiere viel �lter. Da rannten die Bauern den 5-w�chigen Schweinen hinterher. Das war auch schon ein Stress f�r das Tier.�
Die Tier zu narkotisieren findet Scherer ebenfalls stressig. Zudem h�tte er bei so vielen Tieren gar nicht gen�gend Zeit daf�r. �Ich sehe nicht ein, warum man die Umwelt mit Gas belasten soll, wenn es trotzdem nicht besser ist f�r die Tiere.�