13. Dezember 2000
Warum stinkt die Thur?
Der Fluss, welcher dem Thurgau den Namen gegeben hat, stinkt zeitweise wie ein Abwasserkanal. Das Amt f�r Umweltschutz erh�lt aber offenbar nie Reklamationen und hat sich wohl deshalb auch noch nie Gedanken dar�ber gemacht. Die heutige Generation ist mit verschmutzten Gew�ssern aufgewachsen. Dass Fl�sse und B�che stinken und die Bach- und Flussbette gr�n sind vom �berm�ssigen Algenwachstum scheint als naturgegeben hingenommen zu werden. Man kennt nichts anderes. In der Schweiz, auch im Thurgau, sind die Siedlungsgebiete an Abwasserreinigungsanlagen angeschlossen. Warum dennoch diese Gew�sserverschmutzung? Wir haben das Amt f�r Umweltschutz des Kantons Thurgau wiederholt nach den Ursachen gefragt. Man weiss es nicht, denkt offenbar auch nicht dar�ber nach, will vermutlich im Agrar-Kanton Thurgau nicht die S�nden der "Tierproduktion" aufdecken.
Im Kanton Luzern gibt es mehr Schweine als Menschen, im Kanton Thurgau nicht viel weniger. Darum hat der Kanton Luzern g�llen-tote Seen und der Thurgau eine stinkende Thur. Der Sempachersee und der Baldeggersee werden permanent k�nstlich bel�ftet. Nur so kann verhindert werden, dass diese Seen in eine leblose Kloake umkippen. Symptombek�mpfung: Der Patient wird k�nstlich beatmet, anstatt dass seine Krankheitsursache beseitigt wird. Aber die Fleischlobby ist so m�chtig, dass sie nicht nur den Vollzug des Tierschutzgesetzes, sondern auch des Umweltschutzgesetzes verhindern kann. F�r die Landwirtschaft gibt es immer Ausnahmen und Sonderrechte.
Die Thur ist nicht g�llen-tot. Anders als ein stehendes Gew�sser wird sie immer wieder von Hochwassern durchgesp�lt, wie ein WC. Den Dreck haben dann die weiter unten, letztlich die Rheinanwohner. Dass ein Fluss schon so weit oben, im Alpenvorland, stinkt, ist ein Skandal. Aber �ber die wahren Skandale spricht man nicht in der Schweiz. Die Schweiz ist schliesslich ein sauberes Land, durch und durch, der Humanit�t verpflichtet, Heimat des Roten-Kreuzes, eine Musterdemokratie. Was nicht sein darf, kann nicht sein - staatlich geduldetes und subventioniertes Massenelend in (Tier-)Konzentrationslagern ebensowenig wie tote Seen. Den Schein wahren, heisst das politische Kredo: G�llenseen werden bel�ftet, damit sie gesund aussehen, und unbequeme Kritiker, die das offiziell nicht existierende Massentierelend aufdecken, werden mit politischer Justiz verfolgt und ins Gef�ngnis geworfen, und ihre Zeitung wird von der Staatspost zensuriert. Pardon, das ist nicht "politisch korrekt" formuliert: In der Schweiz gibt es offiziell keine politisch Verfolgte und auch keine Zensur. Wie sagte doch der deutsche Dichter Kurt Tucholsky so treffend: In der Schweiz gibt es keine Zensur, aber sie funktioniert.
Anstatt eine vom Steuerzahler zwangsweise mit 150 Millionen Franken finanzierte Leerlauf-Volksz�hlung und eine ebenfalls vom Steuerzahler zwangsfinanzierte Landesausstellung zur Wahrung des Scheins durchzuf�hren, w�rden unsere Politiker gescheiter einmal �ber unsaubere Gew�sser und Gewissen nachdenken.
Erwin Kessler - ein in der Schweiz politisch Verfolgter, weil Pr�sident des Vereins gegen Tierfabriken Schweiz VgT
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