26. Dezember 2000

Dubiose BSE-Entscheide des Bundesamtes f�r Landwirtschaft:
Tierischer D�nger verboten - Futtersuppe aus Schlachtabf�llen erlaubt

von Erwin Kessler

Ab dem 1. Januar 2001 d�rfen keine D�nger aus Schlachtabf�llen mehr verwendet werden. Grund: Es ist nicht v�llig ausgeschlossen, dass auf diesem Weg BSE-Prionen in das Futter von Rindvieh gelangt.

Ausdr�cklich erlaubt bleibt das Verf�ttern von Schlachtabf�llen an Schweine. Deren G�lle wird direkt auf Viehweiden ausgebracht - ein direkterer Weg f�r eine m�gliche Infektion von Rindvieh, als D�nger, der auf �cker ausgebracht wird.

Eine an den Direktor des Bundesamtes f�r Landwirtschaft gerichtete Anfrage, nach was f�r undurchsichtigen, willk�rlichen Massst�ben derart widerspr�chliche Entscheide getroffen werden, wurde nicht beantwortet. Man m�chte dar�ber offenbar lieber schweigen, denn bisher war diese Verf�tterung von Schlachtabfall-Suppe an Schweine kein �ffentliches Thema - und darum war es auch nicht n�tig, diese zu verbieten. Die monatelange �ffentliche Diskussion drehte sich immer nur um Tiermehl. Darum wurde Tiermehl verboten; das hatte den gr�ssten Beruhigungseffekt auf die Fleischkonsumenten.

Die Sache hat grosse Analogie mit dem Verbot der K�fighaltung von H�hnern: Nach langen �ffentlichen Diskussionen �ber die Grausamkeit dieser Haltungsform, wurde diese damals verboten, w�hrend die noch grausamere K�fighaltung von Wachteln, welche kein �ffentliches Thema war, erlaubt blieb - bis heute.

So wie alle Tierschutzmassnahmen des Bundes seit Jahrzehnten nicht darauf gerichtet sind, gem�ss dem gesetzlichen Auftrag f�r das Wohlbefinden der Tiere zu sorgen, sondern nur die Fleischkonsumenten zu beruhigen, so sind heute die BSE-Massnahmen offensichtlich nicht darauf gerichtet, gesundheitliche Risiken auszuschliessen, sondern die Fleischkonsumenten zu beruhigen.

Die Deutsche Regierung war in der BSE-Aff�re von Anfang an konsequenter und ehrlicher. Vor ein paar Jahren wurde ein VgT-Mitglied wegen "unlauterem Wettbewerb" verurteilt wegen einem Flugblatt (www.vgt.ch/news/001116.htm), auf dem vor BSE gewarnt wurde, mit Aussagen, die damals auch die deutsche Regierung �ffentlich verbreitete. Da es in Deutschland lange �berhaupt keine BSE-F�lle gab, stand die deutsche Regierung weniger unter dem Druck der Fleisch-Mafia, die Risiken zu verharmlosen. Deutschland hat die Verf�tterung von Schlachtabf�llen, einschliesslich der in der Schweiz weiterhin erlaubten Schlachtabfallverf�tterung in fl�ssiger Form, konsequent verboten.

Es gibt noch eine weitere Form der Schlachtabfallverf�tterung, von der die �ffentlichkeit nichts weiss und die deshalb nicht verboten wurde: Mastk�lber werden oft nicht mit Milch, sondern mit einer "Milchersatz" genannten Fl�ssigkeit gem�stet. Diese k�nstliche Mixtur enth�lt unter anderem auch Schlachtfette.

Einmal mehr ist die bestm�gliche Empfehlung an die Konsumenten: Essen Sie vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!

 

Anmerkung:

Die gute Seite der BSE-Krise ist es, das so manches endlich ans Licht kommt, so neulich die Tatsache, dass im Bio-Landbau - offiziell erlaubt - D�nger eingesetzt wird, der aus Tierfabrikabf�llen hergestellt wird, die alles andere als "biologisch" sind. Die Bio-Knospen Vereinigung (VSBLO) rechtfertigte dies auf unsere Anfrage hin mit N�tzlichkeits-Argumenten.


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