3. Juni 2001
Die heutige Sonntags-Zeitung berichtet:
Der Rinderwahnsinn (BSE) kann m�glicherweise auch H�hner befallen. Denn die
Struktur des Prionproteins, das als Ausl�ser f�r BSE gilt, ist beim Huhn sehr �hnlich
wie beim Rindvieh. Das hat ETH-Professor Kurt W�thrich herausgefunden. Damit ger�t
Pouletfleisch, das im Zusammenhang mit BSE f�r viele als sichere Alternative zu
Rindfleisch galt, jetzt selber in BSE-Verdacht.
Tiermehl - das aus Schlachtabf�llen von Rindern gefertigte, eiweisshaltige Futter - gilt
nach derzeitigem Wissensstand als Haupt�bertragungsquelle von BSE. F�r K�he und Rinder
ist die Tiermehlf�tterung in der Schweiz deshalb seit 1990 verboten. Tiermehl f�r die
Schweine- und H�hnerf�tterung dagegen durfte bis Mai 1996 noch Gehirn- und R�ckenmark
von K�hen enthalten, obwohl diese Teile als besonders infektionsgef�hrlich gelten.
Vollst�ndig verboten wurde das Tiermehl als Schweine- und H�hnerfutter erst Ende letzten
Jahres. Zwar seien bisher keine F�lle bekannt, bei denen sich BSE auf H�hner �bertragen
h�tte, sagt Kurt W�thrich. �Bis das Gegenteil bewiesen ist, sollte aber jedes Tier, das
ein �hnliches Prionprotein wie das Rind hat, als potenziell infektionsgef�hrdeter
Organismus betrachtet werden.� Deshalb, so fordert W�thrich, m�sse das
Tiermehlf�tterungsverbot f�r Schweine und H�hner �aufrechterhalten werden, bis
bewiesen ist, dass keine �bertragungsgefahr f�r diese Tiere besteht�. Damit l�sst sich
allerdings nur das Risiko beim inl�ndisch produzierten Poulet minimieren. Gegen 60 Prozent des in der Schweiz konsumierten Gefl�gels stammt aus dem
Ausland, zum Teil aus so weit entfernten L�ndern wie Brasilien oder China. Viele
der dort gez�chteten Tiere d�rften auch heute noch mit Tiermehl gef�ttert werden.
Als N�chstes will der Biophysiker der ETH Z�rich nun die Prionproteine von Fischen, Crevetten und Krebsen untersuchen. Falls diese ein �hnlich geformtes Prionprotein aufweisen sollten wie Mensch, Rind und Huhn, so w�re dies brisant. Denn auf Crevetten- und Fischfarmen wird potenziell BSE-verseuchtes Rinder-Tiermehl ebenfalls im grossen Stil als Futter eingesetzt. Bisher waren �hnliche Prionproteine wie beim Rind nur bei anderen S�ugetieren bekannt. Eine praktisch identische dreidimensionale Struktur ist erst f�r Mensch, Rind, Maus und Hamster nachgewiesen. Mit dem Huhn wurde nun erstmals bei einem Nicht-S�ugetier eine sehr �hnliche Prionprotein-Struktur nachgewiesen.
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