26. Juli 2001

Eine judenkritische j�dische Stimme in der Sonntags-Zeitung

Shraga Elam, ein in Z�rich lebender israelischer Journalist kritisiert in der Sonntags-Zeitung das "Ersticken der freien Debatte �ber j�dische Themen". VgT-Pr�sident Erwin Kessler hat ihm dazu folgendes geschrieben:

Sehr geehrter Herr Elam,

Ihre beiden Beitr�ge in der Sonntagszeitung haben mich gefreut. Solch kritische Stimmen sind das wirksamste Mittel gegen Antisemitismus, denn wie jede Form von Rassismus beruht auch Antisemitismus auf einer Verallgemeinerung negativer Erfahrungen oder Vorurteile auf eine ganze Volksgruppe oder Rasse. Solche rassistischen Verallgemeinerung lehne ich als primitiv und verwerflich ab, muss aber zugeben, dass es mir in meinem jahrelangen Kampf gegen das Sch�chten zeitweise nicht leicht gefallen ist. Der Eindruck, alle Juden st�nden hinter dem Sch�chten bzw ihren sch�chtenden Glaubensbr�dern, war sehr stark. Die einzige j�dische Pers�nlichkeit, die mir in dieser ganzen Zeit Unterst�tzung gew�hrte durch klare Ablehnung des Sch�chtens, war der leider inzwischen verstorbene Geiger Yehudi Menuhin.

Vielleicht finden Sie auch Mut und Worte, sich �ffentlich vom tierqu�lerischen Sch�chten zu distanzieren, denn ich bedaure, dass der tiersch�tzerische Kampf gegen das Sch�chten mangels j�discher Unterst�tzung antisemitische Nebenwirkungen hat. Dies zu verhindern ist nach meiner Ansicht Aufgabe aller aufgekl�rten, verantwortungsbewussten Juden. Von mir zu erwarten, j�dische Tierqu�ler zu schonen, um antisemitische Effekte zu vermeiden, ist hingegen unzumutbar - unzumutbar f�r jeden Menschen, der den heutigen Rassismus gegen�ber den Nichtmenschen ablehnt.

Mit freundlichen Gr�ssen
Erwin Kessler


News-Verzeichnis

Startseite VgT

Mail an den Verein gegen Tierfabriken Schweiz
Mail an den Webmaster
http://www.vgt.ch/news/010726.htm