29. November 2001

Kein Ende in Sicht fuer Tierversuche in der Kosmetik
Tierschuetzer kritisieren EU-Abstimmung

Als "Schlag ins Gesicht" der Buerger Europas bezeichnet
der "Bundesverband der Tierversuchsgegner - Menschen fuer
Tierrechte e.V." die Abstimmung im EU-Ministerrat am
vergangenen Montag. Bruessel habe somit die beste Chance
fuer das laengst ueberfaellige Ende der Tierversuche in
der Kosmetik vertan.

Noch im April diesen Jahres hatten sich die Mitglieder
das EU-Parlaments mehrheitlich fuer ein Verbot sowohl von
Tierversuchen fuer Kosmetika als auch fuer ein Vermarkt-
ungsverbot tierversuchsgetesteter Schoenheitsprodukte
ausgesprochen und damit dem EU-Ministerrat ein klares
Signal gegeben. Nur beides zusammen, Tierversuchs- und
Vermarktungsverbot, bringe einen wirklichen Fortschritt
fuer den Tierschutz. Dadurch werde auch fuer die Firmen
eine Verlagerung ihrer Tierversuche in Drittlaender
ausserhalb der EU unattraktiv. Nicht nur das EU-Parlament,
sondern auch die ueberwiegende Mehrheit der europaeischen
Bevoelkerung spricht sich fuer ein generelles Vermarkt-
ungsverbot fuer im Tierversuch getestete Kosmetika aus.

Verbraucherschutzministerin Kuenast setzte sich fuer die
tierfreundliche Alternative ein, wurde aber von anderen
Mitgliedern des Rates ueberstimmt. So lehnt der Rat ein
generelles Verbot von Tierversuchen fuer Kosmetika ab.
Zudem soll das Vermarktungsverbot, das nach bisheriger
Rechtslage ab dem 01. Juli 2002 wirksam wird, nach Willen
des Rates nur gelten, wenn anerkannte tierversuchsfreie
Testmethoden vorhanden sind. Diese Voraussetzung ist
allerdings schon laengst in der EU Gesetz. Da sich jedoch
die behoerdliche Anerkennung solcher Reagenzglastests
ueber Jahre hinzieht, sollten Fristen bewirken, dass
diese tierversuchsfreien Verfahren schneller entwickelt
werden und zum Einsatz kommen.

"Das endgueltige Aus der Kosmetik-Tierversuche wird von
der EU seit Jahren wieder und wieder hinausgeschoben"
so Dr. Corina Gericke, Fachreferentin beim "Bundesverband
der Tierversuchsgegner - Menschen fuer Tierrechte",
"Die Minister haben jetzt die beste Gelegenheit vertan,
endlich Schluss zu machen mit der Tierqual fuer die Eitelkeit.
Den Maeusen, Meerschweinchen, Kaninchen und anderen Tieren,
die fuer Lippenstift und Faltencreme leiden und sterben
muessen, ist damit wieder nicht geholfen."

Das EU-Parlament muss nun in zweiter Lesung im naechsten
Jahr ueber den Vorschlag des Ministerrates entscheiden.
Der "Bundesverband der Tierversuchsgegner - Menschen fuer
Tierrechte e.V." wird alles daran setzen, dass die
Parlamentarier ihrer klaren Linie treu bleiben und wieder
im Sinne der Tiere stimmen.

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der infodienst:
Bundesverband der Tierversuchsgegner - Menschen fuer Tierrechte e.V.
eMail: infodienst@tierrechte.de Internet: http://tierrechte.de/
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