18.Dezember 1997
Tierversuche an Hunden am Kantonsspital Basel


Trotz dem Ableugnen durch die Verantwortlichen des Kantonsspitals Basel steht fest, dass dort an der chirurgischen Abteilung qualvolle, jeweils mehrere Monate dauernde Versuche an wachen Hunden durchgefhrt wurden. Mehrere Verffentlichungen des Kantonsspitals in wissenschaftlichen Zeitschriften belegen dies. Der VgT wird diesen Skandal ber das Internet und in einer erneuten Streusendung der "VgT-Nachrichten" in Basel publik machen. Die Basler Steuerzahler sollen wissen, zu welch bestialischen Zwecken ihr Geld verlocht wird, damit einige skrupellose rzte am Unispital ihre wissenschaftliche Neugier befriedigen knnen.

Im vergangenen Herbst hat der VgT das Kantonsspital Basel hflich aufgefordert, zu einem Artikel in der Tierschutz-Zeitschrift ORIZZONTI Stellung zu nehmen, in welchem ber qualvolle Versuche an nichtnarkotisierten (wachen) Hunden berichtet wurde. Das Kantonsspital hat nicht geantwortet. Daraufhin haben wir in den "VgT-Nachrichten", die anfangs November in ganz Basel in alle Briefksten verteilt wurden, ber diese Versuche berichtet. Das veranlasste die Direktion des Kantonsspitals nun zu einer vorher nicht fr ntig gehaltenen Stellungnahme: In einem Schreiben vom 20. November 97 an den VgT wird behauptet, das Kantonsspital habe nie eine Anfrage erhalten. Zwischen den Zeilen dieses Briefes kann der Eingeweihte jedoch lesen, dass die Anfrage des VgT den Verantwortlichen durchaus bekannt war. Es heisst nmlich, es liege keine Anfrage vor, "die den blichen Gepflogenheiten in der Geschftswelt entsprechen wrde". Damit wird verschleiert eine Schutzbehauptung aufgestellt, um gegebenenfalls spter eine Rechtfertigung fr diese Lge bereit zu halten. In Tat und Wahrheit war rein gar nichts in der Anfrage des VgT "gegen die blichen Gepflogenheiten". Der Brief war weder unhflich noch unklar abgefasst und hatte folgenden Wortlaut:

"Sehr geehrte Damen und Herren, wir bitten Sie hflich um Ihre Stellungnahme zu den in Orizzonti vom Mrz 1997 (Beilage) gegen Sie erhobenen Vorwrfe ber "schreckliche Versuche" an Hunden. Mit bestem Dank und freundlichen Grssen. Erwin Kessler, VgT."

Dass diese Anfrage gegen" die blichen Gepflogenheiten in der Geschftswelt" verstossen soll, ist offensichtlich erlogen. Lgenhaftigkeit ist halt eine hnlich miese Charaktereigenschaft wie Tierqulerei; beide gehen oft Hand in Hand.

Der Schweizerische Nationalfonds (NF) untersttzt aus Steuergeldern qualvolle Tierversuche des hchsten Belastungsgrades 3. Bundesrtin Dreifuss, welcher der NF untersteht, hat ein Ersuchen des VgT abgelehnt, knftig Tierversuche des Belastungsgrades 3 nicht mehr zu untersttzen; der Bruder von Bundesrtin Dreifuss ist Tierexperimentator, was nicht ohne Einfluss sein drfte. Bei den sich sonst gerne im Bereich kologie und Humanitt profilierenden sozialdemokratischen Genossen hrt der Tierschutz dort schlagartig auf, wo ihre eigene Bundesrtin fr Tierqulereien verantwortlich ist. Deshalb wird der VgT immer mehr aus der "linken" Ecke bekmpft.

Bei den ebenfalls teilweise vom Nationalfonds untersttzten Versuchen an Hunden am Kantonsspital Basel handelt es sich um qualvolle Versuche: den Hunden wurde in Narkose der Unterleib geffnet und Darm- und Pankreasfisteln angelegt sowie Kanlen und Katheter in verschiedene Organe und Blutgefsse eingefhrt. Nach der Operation wurden die derart mit Schluchen und Sonden instrumentierten Hunde bei vollem Bewusstsein in monatelangen Versuchen qualvoll am Leben gehalten.

Dass die Hunde whrend diesen monatelangen Versuchen bei Bewusstsein waren, wird in den wissenschaftlichen Publikationen des Kantonsspitals Basel ausdrcklich betont. Schon im Titel dieser in Englisch abgefassten Verffentlichungen wird hervorgehoben, dass es um Versuche an wachen, nicht narkotisierten Hunden geht: "conscious dogs". Die letzte uns vorliegende Verffentlichung erschien im Juni 1966 im Journal of Pharmaceutical Sciences und trgt den Titel: "Comparison of Cyclosporin A Absorption from LCT and MCT Solutions following Intrajejunal Administration in Conscious Dogs." Darin wird auf die Beschreibung der Versuchsmethode in einer frheren Verffentlichung in der Zeitschrift fr Ernhrungswissenschaft verwiesen, wo es in der Zusammenfassung heisst:

"Ein neues chronisches Hundemodell zur Resorptionsmessung am wachen Tier wird beschrieben. Ein portalvenser sowie ein arterieller Katheter, eine Katheterjejunostomie und ein portalvenser eleketromagnetischer Strmungsaufnehmer werden implantiert. Whrend intrajejunaler Infusion kann damit die Resorption beliebiger Substrate beim nicht sedierten Tier ... bestimmt werden..."

Weiter wird erwhnt, dass die implantierte Instrumentierung "ber mehrere Monate funktionstchtig bleiben." Vorgngig aller Versuche wurden die Hunde jeweils whrend 18 Stunden ohne Ftterung festgebunden. Die Versuche wurden in Intervallen von 72 Stunden durchgefhrt. Fr die Versuche selbst wurden die Tiere in eine Art Rstung eingeschirrt (Pavlov harness). Diese erzwungene Bewegungslosigkeit, die Operationswunden und die implantierten Schluche und Messsonden stellten fr diese Versuchstiere eine monatelange, leidvolle Zeit dar. Einige Versuchshunde erlitten Thrombosen, verursacht durch die implantierten Sonden - qualvolle, skrupellos einkalkulierte Zwischenflle.

Das Kantonsspital behauptet, seit 1993 wrden keine solchen Versuche mehr durchgefhrt. Doch muss damit gerechnet werden, dass dies ebenso gelogen ist, wie alles andere.

Zum Glck ist es jedermann mglich, mit vegetarischer Vollwerternhrung das Krankheitsrisiko und damit das Risiko, eines Tages zum menschlichen Versuchskaninchen derart verrohter rzte zu werden, drastisch zu senken.


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