27. April 1998

Kritisches zum "Tag der Milch":
Kse und Butter machen dick - und zuviel Milch kann Knochenschwund begnstigen

Die angeblichen Vorzge der Milch sind am "Tag der Milch" ausfhrlich verkndet worden. Nach kulturellen Themen-Gedenktagen werden jetzt auch schamlos - die Agrolobby hat immer Sonderrechte - rein kommerzielle Gedenktage eingefhrt, und die Medien machen fleissig mit als Gratis-Werbetrger.

Untergegangen bei dieser Kampagne sind die negativen Merkmale von Milch und Milchprodukten. Diese sind buchstblich gewichtig, denn in der Schweiz leidet niemand an Unterernhrung, dafr aber ein Grossteil der Bevlkerung an berernhrung: Nicht nur Fleisch, auch Kse und Butter machen dick. bergewicht ist nicht nur hsslich, sondern auch ein Gesundheitsrisiko, das bei vielen tdlichen Zivilisationskrankheiten massgeblich mitwirkt. Auch mit der stereotyp propagierten angeblichen Kalziumversorgung durch die Milch gegen Osteoporose ist es nicht so weit her. Es kommt nmlich nicht darauf an, ob in der Milch viel Kalzium enthalten ist. Entscheidender ist, ob der Krper dieses auch aufnimmt! Und dazu gehrt eine gesunde, ausgewogene Ernhrung, welche dann sowieso keinen Kalziummangel hat. Gut fr die Kalziumaufnahme ist viel Bewegung, Sonnenlicht und kalziumreiches Gemse (grne Blattgemse, Kohl, Lauch, Soja, Nsse, Mandeln, Kresse, getrocknete Feigen und Aprikosen, Kruter, Keimlinge, Getreide, Hlsenfrchte, Vollkornbrot, Mineralwasser). Vor wenigen Tagen ist im angesehenen Gesundheitsjournal "PulsTip" ein Bericht ber den Stand der Kenntnisse zu diesem Thema erschienen. Fazit: Zuviel Milch kann Osteoporose (Knochenschwund) begnstigen! "Milchprodukte zu propagieren, um Knochenschwund vorzubeugen, ist falsch", sagt Urs Guthauser, Chirurg am Spital La Crita in Locarno. "Milch ist eher ein Luxuslebensmittel, das fr gesunde Knochen nicht notwendig ist." Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass nicht nur Lakto-Vegetarier, sondern auch die ganz strengen Vegetarier (Veganer), welche berhaupt nichts Tierisches essen, berdurchschnittlich gesund sind.

Im PulsTip wird denn auch vermutet, dass fr die Propaganda der Milch weniger die (angebliche) Gesundheit als vielmehr der Umstand verantwortlich ist, dass es im Milchgeschft um viel Geld geht. Allein der Steuerzahler muss jhrlich eine Milliarde Franken an Subventionen fr die berschussverwertung hinblttern, denn obwohl im Durchschnitt viel zu viel Milchprodukte konsumiert werden, erzeugen die 725 000 Schweizer Hochleistungskhe einen gewaltigen berschuss an Milch, Butter und Kse. Und wie diese Khe zum Grossen Teil gehalten werden, ist ein anderer Grund, den Milchkonsum drastisch einzuschrnken und Butter durch (cholesterinfreie!) Pflanzenmargarine zu ersetzen: Die meisten dieser berzchteten Milchmaschinen stehen fast das ganze Leben an der Kette, meistens noch unter einem elektrischen Kuhtrainer, welche die knappe Bewegungsmglichkeit an der Kette noch zustzlich brutal mit Elektroschlgen einschrnkt. Die Auslaufvorschriften der Tierschutzverordnung sind minimal: nur an 90 von 365 Tagen mssen Khe ein bisschen ins Freie kommen (Laufhof gengt). Aber nicht einmal diese Minimalvorschrift wird durchgesetzt: mit Wissen und Duldung durch die Veterinrmter sind viele Khe immer angebunden. So mssen heute - von Ausnahmen abgesehen - Milch, Butter, Kse, Joghurt etc als ungesunde Tierqulerprodukte bezeichnet werden.

Erwin Kessler, VgT

 


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