10. April 1999
Hundertausende auf der Flucht. Tragisch, zweifellos. Bei anderen grauenhaften Trag�dien, die permanent millionenfach ablaufen, zeigt sich wenig Mitleid, keine t�glichen Nachrichten, keine europaweite Entr�stung, keine Gl�ckskette. Und an dieser Trag�die waren die meisten Fl�chtlinge aus dem Kosovo vorher ihr ganzes Leben als T�ter beteiligt, beim grausamen Sch�chten ihrer Tiere nach moslemischer Tradition - gedankenlos, gewissenlos, denn der moslemische Glaube verlangt einen schonenden Umgang mit Tieren. Die Serben, obwohl christlich, nicht moslemisch, sind nicht besser, nur anders grausam. Die Grausamkeit gegen�ber den Tieren auf dem Balkan ist bekannt.
Tolstoi sagte: "Solange es Schlachth�user gibt, wird es Schlachtfelder geben." Wie recht er leider hat. Brutalit�t gegen�ber nichtmenschlichen S�ugetieren ist nur m�glich, wo eine grundlegende menschliche Eigenschaft schon zerst�rt ist: echtes Mitleid.
Die �ffentliche Mitleidswelle gegen�ber den Kosovo-Fl�chtlingen kann ich nicht ganz ernst nehmen. Da ist wohl mehr Egoismus als echte Ethik im Spiel. Wenn Menschen leiden, f�hlt jeder unbewusst, das k�nnte auch ihm passieren. Wenn Tiere leiden fehlt diese egoistische Mitleidreaktion - wir sind ja keine Tiere. "Menschen sind Menschen und Tiere sind Tiere" hat ein deutscher Richter von sich gegeben, als er mich verurteilte, weil ich in Salzburg an einer Blockadeaktion gegen die grauenhaften Tiertransporte aus der EU in den nahe Osten teilgenommen habe. Gegen den Holocaust der Tiere gibt es kein Notwehrrecht. Tiere sind Tiere. Da kann ich nur anf�gen: und das schlimmste Tier ist der Mensch.
Die Nachrichten aus dem Kosovo sehe ich bedeutend emotionsloser als die seltenen Nachrichten �ber das weltweite Tierlenden - hier leiden wirklich Unschuldige.
Zum Kosovo bleibt f�r mich nur die Frage: wie k�nnte man die paar Vegetarier herausholen? Schwierig, da w�ren pl�tzlich alle angebliche Vegetarier. Derweilen f�ttern die Hilfswerke die Fl�chtlinge in Albanien und Mazedonien mit Fleischmahlzeiten, wie in der Tagesschau zu sehen war.
Die Trag�die geht weiter und wird weiter gehen, wenn eines Tages das Kosovo-Problem dank NATO-Einsatz gel�st ist. Wann bombardiert die NATO endlich die Tiertodestransporte der EU?
Erwin Kessler, Pr�sident VgT
(c) Verein
gegen Tierfabriken Schweiz
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