26. April 1999

Schulhausfest in Embrach:
Skandal�ses Verhalten des Schulpr�sidenten
 

Die Verpflegung am Schulhausfest im Schulhaus Hungerb�hl vom 29. April sollen "Hamburger" sein. Tierleichen, Folteropfer als Festmahlzeit - mit Steuergeldern finanziert! Angeblich von einer Mehrheit der Sch�ler so gewollt. Ein paar Sch�ler wollten mit Flugbl�ttern �ber die ethischen und gesundheitlichen Hintergr�nde des Fleischkonsums aufkl�ren. Auf ein schriftliches Gesuch der Sch�ler reagierte Schulpr�sident J�rg Altenburger mit einem radikalen Verbot: Im Schulhaus H�ngerb�hl in Embrach sei es verboten, Flugbl�tter zu verteilen.  

In dieser Situation schaltete ich mich als Pr�sident des VgT ein mit dem Hinweis, dass die durch die Menschenrechtskonvention garantierte Meinungs�usserungsfreiheit auch in einem �ffentlichen Schulhaus gelte. In einer schriftlichen Eingabe ersuchte ich Schulpr�sident Altenburger, die Gr�nde f�r das Flugblattverbot bekannt zu geben. Es kam zu einem l�ngeren Telefongespr�ch. Altenburger wusste keine Begr�ndung f�r sein Flugblattverbot. Er wolle das einfach nicht. Das Schulhaus Hungerb�hl sei schliesslich ein "ordentliches Schulhaus". Die Frage, ob er es "unordentlich" finde, wenn Sch�ler Flugbl�tter verteilen, bejahte Altenburger. Haarstr�ubend: In der schweizerischen Demokratie treiben Schulpfleger ihr Unwesen, welche die Aus�bung elementarer demokratischer Rechte wie das Verteilen von Flugbl�ttern "unordentlich" finden und deshalb verbieten. Aber es kam noch dicker: Ein paar Tage sp�ter wollte Altenburger anl�sslich einer Aussprache im Lehrerzimmer seine Gr�nde f�r das Flugblatt-Verbot bekannt geben. Was er aber nach Tagen angestrengten Nachdenkens herausgefunden hatte, kann wohl nicht als eine akzeptable sachliche Begr�ndung betrachtet werden: "Man muss die Sch�ler vor Flugbl�tter sch�tzen, genauso wie vor Drogen. In einer Kaserne d�rfen Sie auch keine Flugbl�tter verteilen, sonst kommen Sie in die Kiste." Altenburger ist offenbar aus Versehen Schulpr�sident statt Feldweibel geworden und erwartet von den Sch�lern unbedingten Gehorsam gegen�ber sinnlosen Befehlen.  

Als Alternative zu Flugbl�ttern wurde den tiersch�tzerisch engagierten Sch�lern ein Aushang am Anschlagbrett offeriert. Ein kaum beachtetes Anschlagbrett ist aber eine schwache Alternative zum Verteilen von Flugbl�ttern. Zudem war die Ben�tzung des Anschlagbrettes an die Bedingung gekn�pft, dass die Drucksachen zuerst zur Zensur eingereicht w�rden. 

Es ist bedenklich, wie da in Embrach mit Sch�lern verfahren wird, die sich f�r eine gute Sache engagieren und etwas Sinnvolles tun m�chten. Die Unterdr�ckung von Engagement und demokratischen Grundrechten in einem Schulhaus ist erzieherisch verfehlt, ebenso vorsorgliches Verbieten aus Bequemlichkeit. Das veraltete, autorit�re Erziehungsprinzip "Ruhe und Ordnung" f�hrt nicht zu einer kreativen Lebensbew�ltigung sondern zu Abstumpfung, Scheinordnung, zu seelischer Totenruhe. Ist das Schulhaus Hungerb�hl ein psychischer Friedhof? Die Flucht in Drogen ist eines der Ph�nomene, welche auf dem N�hrboden einer derart lebensfeindlichen, autorit�ren Erwachsenenwelt entstanden sind. Ich glaube nicht, dass man die Sch�ler vor der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen - und vor Flugbl�ttern als Mittel dazu - sch�tzen muss, viel eher vor Schulpflegern vom Schlage eines Altenburgers mit seiner milit�risch-diktatorischen Einstellung zu den Jugendlichen. 

Erwin Kessler, Pr�sident VgT


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