8. Mai 1999

An die Leserbriefredaktion "TR7"

Zur Kolumne von Erich Gysling �ber Nato-Zensur:
Selbst besser machen ist schwieriger

Sehr geehrter Herr Gysling.

Sie moralisieren gegen die Nato-Angriffe gegen Serbien. Wie alle Friedensengel, die gegen die Nato protestieren, wissen Sie jedoch offenbar keine bessere Alternative. Oder besteht Ihre Alternative einfach darin, nichts zu tun? H�tten Sie die Angriffe der Alliierten gegen Hitler-Deutschland auch mit v�lkerrechtlichen Bedenken und wegen den unvermeidlichen Kollateralsch�den als eine "Schande" bezeichnet? Was ich Ihnen aber vorallem zu bedenken geben m�chte, ist, dass man mit Moral bei sich selbst anfangen sollte, und da sehe ich bei Ihnen eklatante L�cken: In Ihrer Sendung "Tierreport" haben Sie wiederholt mit Unwahrheiten die Tierhaltung in der Schweiz besser und im Ausland schlechter gemacht. Irrt�mer? Warum haben Sie diese nicht richtiggestellt, nachdem ich darauf aufmerksam gemacht habe? Hier f�ngt meines Erachtens Ihr moralischer Nachholbedarf an. Unehrlich finde ich �brigens auch die von Ihnen und Ihrem Koproduzenten Mark Rissi vertretene Auffassung, dass Sie in Ihren Sendungen nur Zust�nde aus Schweizer Tierfabriken zeigen, die "legal", das kann ja wohl nur heissen auf Einladung des Tierfabrikbesitzers, gefilmt wurden. Bei der (politisch ungef�hrlichen) Anprangerung von Tiermisshandlungen ist dann Rissi mit seinen versteckten Aufnahmen weniger zimperlich, w�hrend Sie sich f�r unser Aufnahmen von gr�sslichen Zust�nden in der Schweiz nie interessierten. Auch das eine Frage von Ehrlichkeit und Moral.

Mit freundlichen Gr�ssen
Erwin Kessler, Pr�sident Verein gegen Tierfabriken Schweiz VgT


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