1. August 1999
Wie lange noch, Herr Regierungsrat, lassen Sie den unf�higen Kantonstierarzt N�geli im Amt? Steckt hinter diesem Chefbeamten die politische Absicht, im "Agrar"-Kanton Thurgau das Tierschutzgesetz toter Buchstabe bleiben zu lassen? Kurzfristig und kurzsichtig mag das den Interessen der Agro-Lobby entgegenkommen. L�ngerfristig aber machen Sie sich zum Totengr�ber der einheimischen Landwirtschaft, denn Tierqu�lerprodukte k�nnen billiger aus dem Ausland importiert werden. Mit Tierqu�lern und Umweltvergiftern hat die Schweizer Landwirtschaft keine Zukunft. Schon jetzt zeigen Umfragen, dass die nichtlandwirtschaftliche Bev�lkerung immer weniger Fleisch isst und die landwirtschaftliche Bev�lkerung immer mehr. Wenn Sie und Ihr Kantonstierarzt noch lange im Amt bleiben, werden die Bauern ihre Tierqu�lerprodukte - dazu geh�ren im Kanton Thurgau leider auch Milchprodukte - eines Tages selber essen k�nnen. Zum Beispiel l�sst Ihr Kantonstierarzt den ber�chtigten Tierqu�ler in Mammern, der zynischerweise "Engel" heisst, obwohl er seit Jahren die Auslaufvorschrift f�r Rindvieh missachtet, weiter gew�hren, wie unsere Dauerbeobachtung zeigt. N�geli hat ihm sogar schriftlich bewilligt, den K�hen w�hrend der Obstzeit keinen Auslauf zu gew�hren, weil er keine Zeit habe, den K�hen die T�r zum Laufhof zu �ffnen!
Schweine gibt es im Kanton Thurgau mehr als Menschen, aber man sieht sie nicht. Sie vegetieren in Tierfabriken dahin, in denen diese bedauernswerten Tiere nichts davon merken, dass das Schweizervolk schon vor 30 Jahren mit �berw�ltigendem Mehr ein eidgen�ssisches Tierschutzgesetz gutgeheissen hat, welches vorschreibt, dass Tiere ihren Bed�rfnissen gem�ss zu halten sind.
Vielleicht, Herr Lei, erinnern Sie sich noch an unseren letzten Bericht �ber den Thurgau in den VgT-Nachrichten vom Januar 1999, die in alle Thurgauer Haushaltungen verteilt wurden (im Internet unter www.vgt.ch/vn/9901/vn99-1.htm). Was haben Sie sich bei den gr�sslichen Bildern aus Thurgauer Schweinefabriken eigentlich gedacht? Egal, es sind ja nur Tiere? Mit dieser Einstellung politisieren Sie an der zunehmend f�r Tierschutz sensiblisierten Bev�lkerung vorbei. Wir werden n�chstes Jahr mit einem aktuellen Bericht den Kanton Thurgau dar�ber informieren, dass die Missst�nde unver�ndert andauern - dank Lei und N�geli.
Eine Antwort auf diesen offenen Brief erwarte ich �brigens nicht, ich erwarte Taten.
Erwin Kessler, VgT
(c) Verein
gegen Tierfabriken Schweiz
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