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Rinderwahnsinn in der Schweiz: Die Zeitbombe tickt
Aus der Schweizer Ausgabe der Ärzte-Zeitung Medical Tribune vom 25. Juni 1999 (gekürzt)

Wahrscheinlich ist das pathologische BSE-Prionenprotein im Körper vieler Schweizer langsam, aber sicher auf dem Weg ins Gehirn. Diese beängstigende Vision von Prof Dr Adriano Aguzzi, Neuropathologe in Zürich, beschreibt eine tickende Zeitbombe, deren Sprengkraft derzeit noch gar nicht abzusehen ist. Es gibt nämlich immer noch BSE-Fälle in der Schweiz, meldet Prof Dr A Zurbriggen, Veterinärneurologe der Universität Bern. Er zeichnet das düstere Bild einer geradezu kriminellen Tierfutter-Szene in Europa, deren Machenschaften für den Rindfleisch-Konsumenten, der am Ende dieser Nahrungskette steht, tödlich sein können.
Fleischmehlexporte aus Grossbritannien haben BSE in andere europäische Länder getragen. Als 1988 im Mutterland der Seuche ein Fütterungsverbot tierischer Proteine an Rinder verhängt wurde, hatten die Briten nichts Besseres zu tun, als eben dieses verbotene Futter kräftig zu exportieren - in die Schweiz, nach Frankreich, Irland und Portugal. Folglich erlitten diese Länder die Seuche mit Verzögerung.

Überhaupt ist der Markt von Fleischknochenmehl stark kriminalisiert, so der Experte. Man weiss nie, woher es kommt. Überdies wird das Mehl jetzt an andere Tiere verfüttert, zB in Form von Katzenfutter. In Grossbritannien sind schon 90 Hauskatzen an BSE erkrankt, in der Schweiz eine Katze, fünf Schafe und eine Ziege. Bis heute gibt es für die Infektion in vivo (am lebenden Tier) keinen zuverlässigen Test.

(Die Alternative: Vegetarische Ernährung von Hunden und Katzen: www.vgt.ch/vn/9904/veg-hund-katz.htm)

 

Warum Tiermehlfutter langfristig nicht verzichtbar ist

Um die hohe Milchleistung der heutigen Hochleistungskühe (mit Euter bis auf den Boden! Anmerkung der Redaktion) zu ermöglichen, sind massive Eiweisszusätze bei der Fütterung der Tiere unvermeidlich, erklärte Prof Zurbriggen. Tierische Eiweisse aus Schlachtabfällen und Tierkadavern sind billig. Ein Ausweichen auf pflanzliche Proteine erscheint kaum vertretbar, denn dann würden unsere Luxustiere die Proteine fressen, die andere Menschen zum Überleben brauchen, gab der Veterinärmediziner zu bedenken.


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VN00-1,  Januar 2000
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