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Pelzkrägen an Winterjacken:
Oben: Ein in eine Fussfalle (Tellereisen) geratener Fuchs. Ein langsamer, qualvoller Tod steht ihm bevor, je nachdem, ob der Fallensteller ihn nach ein, zwei oder drei Tagen findet und zu Tode knüppelt. Unten: In ein Tellereisen geratenes Kaninchen.
Solche Folteropfer-Produkte tragen gutgläubige, vom Modehaus Vögele getäuschte Kundinnen dann auf ihren Schultern. Wir rufen Vögele-Kundinnen auf, ihre Winterjacken zurückzubringen und gewähren kostenlos die allenfalls nötige rechtliche Unterstützung bei der Rückforderung des Kaufpreises. In einem Schreiben vom 23. September 1998 an eine Kundin behauptet die Direktion des Modehauses Vögele, das Verkaufspersonal sei geschult worden, um auf Fragen über die Herkunft der Pelze "kompetent antworten zu können". Zahlreiche Tests des VgT in der ganzen Schweiz (mit versteckter Videokamera dokumentiert) haben ergeben, dass das Gegenteil der Fall ist: die VerkäuferInnen wissen oft nicht einmal ob Pelzverbrämungen echt oder synthetisch sind und um was für Pelze es sich handelt, geschweige denn, woher der Pelz kommt. Im besten Fall sagt das Verkaufspersonal, es habe keine Ahnung; meistens aber wird einfach irgend etwas behauptet, um Tierschutzbedenken zu zerstreuen. Meistens wird behauptet, Vögele Pelze könne man mit gutem Gewissen tragen, sie kämen aus dem Abschuss von Überbeständen. Die Tiere (vorallem Füchse) müssten sowieso geschossen werden, da es zu viele habe. "Nein, nein, sicher nicht aus Fallenjagd, auch nicht aus tierquälerischer Zucht." Von Filiale zu Filiale widersprechen sich die willkürlichen Auskünfte. In Tat und Wahrheit werden Füchse, Waschbären und überhaupt alle freilebenden Pelztiere in den Hauptproduktionsländern praktisch durchwegs in Fallen gefangen, nicht geschossen (und die Fuchsfelle aus Schweizer Jagd grösstenteils vernichtet, da nicht gefragt). Die von Vögele behaupteten "ökologischen" Gründe, Füchse zu jagen, gibt es gar nicht, sowieso nicht in den weiten nordischen Ländern. Als Reaktion auf die "Kassensturz"-Sendung vom 19.11.1996, in welcher die Winterjacken-Mode mit Pelzbesatz kritisiert wurde, hat Vögele in ganzseitigen Inseraten behauptet:
Gleichzeitig wurden alle Pelzdeklarationen entfernt, um die Wahrheit zu verschleiern und die verpönten Tierquäler-Pelze besser an die Frau zu bringen. Der VgT hat dann aber in verschiedenen Vögele-Fililaen noch einzelne Jacken mit Pelzdeklarationen gefunden, die offenbar bei der Säuberungsaktion übersehen wurden. Auf diesen Etiketten, die der VgT beschlagnahmt hat, steht:
Damit ist die Werbehauptung, die Pelze kämen nicht aus (tierquälerischen) Zuchten, sondern aus der Jagd, als blanke Werbelüge aufgedeckt. Der VgT hat die Direktion von Charles Vögele ersucht, die Namen und Adressen der Jäger offenzulegen, welche angeblich die Vögele-Pelze in ökologischer Hegejagd erlegen. Vögele verweigert diese Auskunft bis heute. In der Schweiz und in anderen Ländern ist der Verkauf von Pelzmänteln stark zurückgegangen. Die Modeindustrie versucht deshalb, die Pelze anderweitig zu verwerten, zur Zeit hauptsächlich als Pelzverzierungen von Winterjacken. Viele Frauen, die nie einen Pelzmantel tragen würden, machen sich keine Gedanken, wenn sie eine Winterjacke mit Bordüren aus Fuchspelz kaufen, obwohl die gleiche Tierquälerei dahinter steht wie bei ganzen Pelzmänteln. Oft werden diese Pelzverzierungen gefärbt, wodurch der Bezug zu lebenden und leidenden Tieren verwischt wird. Neuerdings erweckt die Direktion des Modehauses Vögele in Schreiben an Kundinnen sogar den falschen Eindruck, es würden Fuchsfelle aus Schweizer Jagd verwendet. Diese Werbelüge ist juristisch vorsichtig formuliert, was aber nicht verhindert, dass ahnungslose Kundinnen damit hereingelegt werden. (Der Grund, weshalb Pelze aus Nordamerika und Asien Schweizer Fuchspelzen, die sowieso oft durch Färbung denaturiert werden, vorgezogen werden, liegt im Dunkeln. Es könnte damit zusammenhngen, dass einheimische Füchse ein relativ kurzhaariges und gröberes Fell haben.) Es ist zynisch, wenn das Modehaus Vögele, das seinen Konsumentinnen mit Tricks und Täuschungen Pelze andreht, dann behauptet, es habe Pelzkleider im Sortiment, weil diese von den Konsumentinnen verlangt würden. Leider ist der Konsumentenschutz in der Schweiz ebenso toter Buchstabe geblieben wie der Tierschutz. Das Bundesgericht hat in willkürlicher Auslegung des gesetzlichen Verbandsbeschwerderecht entschieden, dass der Verein gegen Tierfabriken Schweiz (VgT) kein Klagerecht gegen Konsumententäuschungen habe. Umso mehr liegt es an den Konsumentinnen selbst, alles was nach Pelz aussieht kritisch zu hinterfragen und nicht einfach alles zu glauben, was Verkäuferinnen bei Vögele behaupten.
Aufnahme aus einer Fuchsfarm in der Slowakei. Pelztierfarmen sind auf der ganzen Welt überall ziemlich gleich grausam. Die Tiere werden in Drahtgitterkäfigen gehalten, ohne Auslauf. In dieser völlig artwidrigen Haltung verfallen die Tiere, wenn sie Fluchtversuche aufgegeben haben, in Apathie, unterbrochen von Phasen stereotyper Bewegungen - beides sichere Anzeichen für schweres seelisches Leiden. In der Schweiz und in Österreich sind solche Pelztierzuchten nicht erlaubt. Aber Tierquälerpelze dürfen frei in die Schweiz importiert werden. Das nützt das Modehaus Vögele schamlos aus, täuscht aber seine Kunden mit Werbelügen und falschen Auskünften durch das Verkaufspersonal. Den Kunden wird vorgemacht, Winterjacken mit Pelzkrägen könnten mit gutem Gewissen getragen werden.
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