VN00-1A

Der Fall des Landwirts Baumann in Hedingen zeigt erneut:
Behörden-Filz blockiert Tierschutz

«Hoi Andi» begrüsst der Affoltemer Statthalter Maag den Angeschuldigten Andreas Baumann, Landwirt in Hedingen, und er lässt die Zeugin der Anklage deutlich spüren, auf wessen Seite er steht.

Baumann ist ein Minimalist. Seit der VgT die Bevölkerung mit einem Flugblatt auf seine Tierhaltung aufmerksam gemacht hat, gewährt er seinen angeketteten Kühen hie und da kurzen Auslauf auf den Betonplatz vor dem Stall. Auf die Weide kommen sie nie. Abgesehen von kurzem Auslauf auf dem betonierten Vorplatz vor dem Stall alle paar Tage einmal, sind seine Kühe - typische Weidetiere - zu einem Leben an der Kette auf dem praktisch einstreulosen Stallboden veruteilt. Dabei schreibt die Tierschutzverordnung ganz klar Einstreu vor, damit die Tiere weich liegen können. Kühe sind von Natur aus nicht dazu bestimmt, auf Hartgummi-Bodenplatten zu liegen, welche sich dem Körper der Tiere nicht anpassen und deshalb oft zu Druckstellen an den Gelenken führen. Auf der Weide suchen sich Kühe ihren Liegeplatz aus. Harte und kotige Stellen meiden sie.


Die Agro-Lobby zeigt an der OLMA, was unter Einstreu zu verstehen ist:

olma-kuehe.jpg (37689 Byte)

Kühe auf weichem Strohbett an der Ostschweizer Landwirtschaftsmesse:
Die Agro-Lobby weiss genau, was «Einstreu» heisst.

Ganz anderes sieht es in Baumanns Stall aus:

hedingen1.jpg (34222 Byte)

Die Realität: Die gesetzlich vorgeschriebene Einstreu fehlt. Druckstellen an den Hinter- und Vorderbein-Gelenken infolge des dauernden Liegens auf hartem Boden. Landwirt Baumann in Hedingen - einer unter vielen.

Das kantonale Veterinäramt, welches diesen Betrieb wiederholt überprüft hat, findet die fehlende Einstreu offenbar gesetzeskonform: Gesetzliche Tierschutzvorschriften werden als blosse Empfehlungen verstanden. «Hoi Andi, wir decken dich, mach nur so weiter. Es sind ja nur Tiere.» Dies die stillschweigende Aufforderung der Behörden an Bauern wie Andreas Baumann, die zu faul sind, ihren Kühen Auslauf auf die Weide und Stroh im Stall zu geben. Baumann, der Minimalist, erzählt stolz, er hätte «ganze Schober» voller Einstreu, welche aus gehäckseltem Heu bestünde. An Material mangelt es also nicht. Wir schliessen daraus, dass dieser Mann tatsächlich einfach zu bequem ist, den kleinen Mehraufwand für seinen lebenden Milchmaschinen zu leisten. Die staatlichen Subventionen fliessen auch so, warum sich anstrengen.

Die Konsumenten und Steuerzahler werden gleich zweimal betrogen: Zuerst werden sie staatlich gezwungen, mit ihrem Steuergeld gewerbsmässige Tierquäler zu subventionieren. Dann werden ihnen landwirtschaftliche Produkte aufgeschwatzt, die angeblich in der Schweiz mit dem «strengsten Tierschutzgesetz» hergestellt und deshalb nicht nur teurer, sondern auch viel tierfreundlicher sind als ausländische Ware. Alles erstunken und erlogen - so wie der Anzeiger-Bericht über die Affäre um das Restaurant Central.

kuhkleb.gif (8575 Byte)

("Kuh-Kleber" erhältlich im VgT-Shop)


[Inhaltsverzeichnis VN00-1A]

[Startseite]

Mail an den  Verein gegen Tierfabriken Schweiz
Mail an den Webmaster
URL: http.//www.vgt.ch/vn/0001A/Hedingen.htm