VN00-1A

Editorial

Militant

von Erwin Kessler, Präsident VgT Schweiz

Der VgT sei eine militante Tierschutzorganisation, schreiben konservative Medien. Danke für das Kompliment. Militant heisst «kämpferisch». Ja, wir kämpfen gegen die ungeheure Ausbeutung der Nutztiere, gegen die Untätigkeit korrupter Behörden angesichts krasser Missstände und gegen den Egoismus der Fleisch-konsumierenden Masse.

Die politischen Machtmenschen und die konsumierenden Mitläufer stecken derart tief im Materialismus und Egoismus, dass es schon als negativ gewertet wird, wenn jemand selbstlos für Gerechtigkeit und gegen Grausamkeit an Unschuldigen kämpft. Egoismus gilt als normal. Wer nicht wie alle anderen nach Geld, Macht und Bequemlichkeit strebt, ist verdächtig, krank, nicht normal jedenfalls. Und wenn dieser Abnormale auch noch den Genuss am täglichen Fleisch vermiest, dann geht das Gebrüll los, das Gebrüll der Raubtiere, denen das Futter weggenommen wird. Wie ein Rudel hungriger Wölfe griffen sie vor dem Restaurant Central in Affoltern das Fahrzeug zweier Tierschützer an, die nichts anderes taten, als einen kleinen, leicht wieder entfernbaren Selbstkleber mit dem simplen Wort «Tierquälerei» am Aquarium anzubringen. Wirt und Metzger Furrer sah sein Geschäft bedroht und die mitlaufende Horde Aasfresser ihren Futternapf.

Gewohnheitsmässiges Raubtierverhalten - das ist eine von tierischen Instinkten beherrschte Welt, unvereinbar mit menschlicher Kultur, mit Humanismus und Spiritualität. Da hat Mitleid mit Tieren keinen Platz, nur Selbstliebe und Rudelverhalten. Da regieren Fäuste und Taschenmesser, nicht Geist und bewusstes Denken.


[Inhaltsverzeichnis VN00-1A]

[Startseite]

(c) Verein gegen Tierfabriken Schweiz
VN00-1A ,  Januar 2000
Mail an den Webmaster
URL: http.//www.vgt.ch/vn/0001A/editorial.htm