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Tierquälerische Produktion von Oestrogenen aus Stuten-Urin

Schweizer Ärztinnen sind dagegen, dass alle Frauen nach der Menopause vorsorglich Hormone einnehmen. Sie wehren sich damit erstmals gegen die offiziellen Empfehlungen der männlich dominierten Ärzteschaft.   (Aus dem PULStip Oktober 1999)

(EK) Zehntausende schwangerer Stuten verbringen ihr ganzes Leben zusammengepfercht in Tierfabriken in Kanada und den USA für die Herstellung des Medikamentes Presomen, das aus dem Urin schwangerer Stuten gewonnen wird. Ihre Fohlen sind ein unerwünschtes "Nebenprodukt" dieser grausamen Praxis und viele von ihnen enden in den Schlachthäusern. Presomen ist das in Deutschland am häufigsten verschriebene Östrogenpräparat.

Der östrogenreiche Urin schwangerer Stuten (PMU = Pregnant Mare Urine) stellt eine lukrative Einnahmequelle für die 480 PMU-Tierfabriken. Die 75’000 Stuten in diesen PMU-Tierfabriken verbringen den überwiegenden Teil ihrer langen Schwangerschaft angebunden in kleinen Boxen, 24 Stunden täglich an eine Vorrichtung angeschlossen, die ihren Urin sammelt. Die Stuten können sich kaum bewegen, nicht bequem hinlegen, noch sich auf die Seite rollen oder ihren Kopf auf den Boden legen und ruhen.
Viele Stuten müssen geschlachtet werden, weil sie infolge des Bewegungsmangesls lahmen.

 

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PMU-Tierfabrik: Schwangere Stuten in Daueranbindung mit angehängten Urinflaschen

In der amerikanischen Medikamentenwerbung wird behauptet, daß die "Stuten hochgeschätzt sind und gut versorgt werden" und man zitiert den "Empfohlenen Praxiskodex für die Pflege und Handhabung von Pferden in PMU-Betrieben" als Beweis für die ausgezeichnete Pflege. Leider verfügt der Praxiskodex über geradezu rührend niedrige Standardanforderungen, ist rein freiwillig und wird bestenfalls ganz locker gehandhabt bzw. umgesetzt. Im Jahre 1970 sah sich die PMU-Industrie mit gewissen Vorschriften in Ontario konfrontiert, woraufhin der Hersteller das Urin-Sammel-Geschäft einfach nach Manitoba verlegte.

Wesentliche veterinärmedizinische Schriften stimmen darin überein, daß Pferde täglich Bewegung benötigen; davon hat man in der PMU-Branche noch nie etwas gehört.

Die Versorgung mit Trinkwasser ist ein anderes besorgniserregendes Thema. Der Gebrauch von Wasser ist auf einer PMU-Farm streng limitiert, um dadurch den ausgeschiedenen Urin zu konzentrieren, damit eine geringere Menge verarbeitet werden muß. Ein Veterinär, der mit mehreren PMU-Farmen zusammenarbeitet, gibt an, daß er eine Zunahme an Nieren- und Leberproblemen feststellen mußte, seitdem das Trinkwasser rationiert wurde.

Ein Ermittler der Tierschutzorganisation PETA konnte Pferde beobachten, die an den Flanken klaffende Wunden aufwiesen, Augen, aus denen grüner Eiter sickerte, und Beine und Unterleibe, die geschwollen waren. Diese Pferde waren nicht tierärztlich versorgt worden.

Presomen ist eines der Produkte auf dem Markt, das unter grausamsten Bedingungen hergestellt wird.


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VN00-2 ,  April 2000
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