VN2002-3

Tierverachtendes Kuh-Enthornen auf dem Gutsbetrieb der Kartause Ittingen

"Kuh Anna aus dem Gutsbetrieb der Kartause Ittingen war der absolute Star an der Jubil�umsschau zum 90. Geburtstag der Braunviehzuchtgenossenschaft." war in der Thurgauer Zeitung zu lesen. Das besondere daran: Kuh Anna ist eine verst�mmelte Kuh ohne H�rner - ein Armutszeugnis sowohl f�r die Braunviehzuchtgenossenschaft wie auch f�r die Kartause Ittingen.

Das Enthornen von K�hen ist in letzter Zeit stark in Mode gekommen, es wird besonders bei Tieren praktiziert, die in Laufst�llen gehalten werden. Es gibt mittlerweile aber eine stattliche Anzahl von Laufstall-Betrieben in der Schweiz wie auch in Deutschland, die aufzeigen, dass es auch mit H�rnern gut geht. Das wird auch durch neuere wissenschaftliche Untersuchungen best�tigt. Ruhiges oder aggressives Verhalten von K�hen in einer Herde wird von andern Faktoren, wie beispielsweise Behandlung durch den Tierhalter, weit mehr beeinflusst (Menke, Waiblinger: "Behornte K�he im Laufstall", LBL Lindau, 1999).

NICHT in der Kartause Ittingen, sondern auf einer Alp: Sch�ne junge K�he mit H�rner

Im Thurgau hat der anthroposophisch gef�hrte Ekkarthof einen Laufstall mit behornten K�hen - nicht erstaunlich, denn die Anthroposophen k�nnen nicht nur mit dem gesunden Menschenverstand, sondern auch wissenschaftlich nachweisen, dass das Enthornen eine schlechte Sache ist: Mit der anthroposophischen Methode der Kristallisations- und Steigbilder lassen sich Qualit�tsunterschiede in der Milch von behornten und enthornten K�hen feststellen. Dies ist beschrieben in der Brosch�re "Die Kuh und ihre H�rner" des Arbeitskreises "H�rner tragende K�he" des Bio-Rings Allg�u (erh�ltlich bei Alpsichtverlag, Martin Bienereth, Sennerei, CH-7440 Andeer). Aus dieser Brosch�re entnehmen wir im weiteren folgendes:

Fr�her erkannte man in sch�nen H�rnern ein Zeichen f�r gute Gesundheit und Leistungsf�higkeit einer Kuh. Deshalb geh�rten harmonisch ausgebildete H�rner zum Zuchtziel der Bauern. Eine Kuh mit H�rner passt nicht in den Laufstall; H�rner sind auch gef�hrlich, also m�ssen sie weg. Eine einfache Logik. Es muss als wesentlich erkannt werden, dass K�he H�rner haben und nicht nur Euter. Dass die Kuh als eine Milchmaschine betrachtet wird, ist der Hauptgrund f�r viele Fehlentwicklungen. �berwiegend wird von tier�rztlicher und betriebswirtschaftlicher Seite die Enthornung der Tiere in der Laufstallhaltung empfohlen. Zum einen sind Verletzungen bei enthornten Tieren nicht so gut oder gar nicht erkennbar, was aber nicht heisst, dass es keine gibt. Meist sind unmittelbare St�sse unter enthornten Rindern sogar h�ufiger und heftiger als unter behornten. Die daraus resultierenden Bluterg�sse sind aber, im Gegensatz zu Verletzungen durch ein Horn, innerlich und daher schlecht wahrnehmbar. Zum anderen k�nnen enthornte Tiere auf engerem Raum gehalten werden, was die Stallplatzkosten senken kann. Ob man damit den Tieren allerdings einen Gefallen tut, muss ernsthaft in Frage gestellt werden, missachtet man doch ihre artgem�sse Individualdistanz. Im Rahmen eines Schweizer Forschungsprojektes haben Waiblinger/Menke/F�lsch 35 Betriebe in Deutschland und der Schweiz erforscht, wo K�he mit H�rner in Laufst�llen gehalten werden. Diese Untersuchungen lassen keinen Zweifel dar�ber zu, dass das Verh�ltnis der Menschen zu den Tieren von entscheidender Bedeutung ist. Wenn der Landwirt eine gute Beziehung zu seinen Tieren pflegt und die Anforderungen an einen tiergerechten Stallbau einh�lt, k�nnen K�he auch mit H�rnern nahezu problemlos in Laufst�llen gehalten werden.

Leider ist das Enthornen der K�he sogar auf Bio-Betrieben erlaubt. Die dahinter stehende tierverachtende Einstellung zeigte sich deutlich, als sich die Bio-Suisse-Gesch�ftsleitung k�rzlich zugunsten der Abschaffung des Verbotes des grausamen Sch�chtens (Schlachten ohne Bet�ubung) aussprach. Wer einer derartigen Grausamkeit an Tieren zustimmen kann, f�r den ist eine Tierverst�mmelung durch Enthornen nat�rlich erst recht kein Anlass f�r tiersch�tzerische Gedanken.

Der VgT empfiehlt deshalb: Pflanzenmargarine statt Butter - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe!


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