VN2003-1

Foie Gras: Grausames Zwangsfüttern (Stopfen) von Enten und Gänsen

Entenstopfen in Israel, auch für den Import in die Schweiz, weil Zwangsfütterung in der Schweiz verboten ist. Eine von zahlreichen Tierschutzvorschriften ohne praktische Wirkung, weil deren Umgehung durch Importe vom Bundesrat erlaubt wird.


 

Zur Erzeugung der Gourmand-Delikatesse “Stopfleber”, eleganter und wohlklingender französisch “Foie Gras” genannt, werden Enten und Gänse mit einem in den Hals eingeführten, an einer Elektropumpe angeschlossenen Rohr zwangsgefüttert (gestopft). Durch diese äusserst grausame Prozedur entsteht eine auf das Mehrfache der normalen, gesunden Leber angeschwollene Fettleber (foie gras heisst Fettleber), die angeblich sehr delikat sein soll und besonders in Frankreich und der Westschweiz, aber auch in deutschschweizer Gourmand-Tempeln beliebt ist. Brutale snobistische Extravaganz um jeden Preis!

 

Stopfleber ungestopft?

Einige besonders schlaue Anbieter dieses Tierquälerproduktes sind dazu übergegangen einfach zu behaupten, ihre Foie Gras werde ohne Zwangsfütterung erzeugt (deklariert als “ungestopft”), die Enten und Gänse würden das feine Futter (Feigen) freiwillig derart im Übermass fressen.

Das ist nichts als eine gemeine Kundentäuschung; deshalb weigern sich die Anbieter von angeblich ungestopftem Foie Gras - darunter auch Coop (www.vgt.ch/vn/0103/gaenselebern-coop.htm) und der zum Migros-Konzern gehörende Globus - dem VgT die Adressen der Produzenten anzugeben, um eine Überprüfung zu ermöglichen. Wie Mark Rissi recherchiert hat, werden die so angepriesenen Gänse und Enten in konventionellen Masthöllen gehalten, bei künstlichem Licht. Mit dem Lichtprogramm und der Intensivhaltung werden die Tiere zum Dauerfressen getrieben. Es muss angenommen werden, dass sie, wenn keine Beobachter in der Nähe sind, auch gestopft werden, denn Tiere fressen sich auch bei einem guten Futterangebot nicht krank. Gänse und Enten mit einer auf das Mehrfache angeschwollenen Leber sind schwer krank. Die geschwollene Leber drückt auf die inneren Organe. Die Tiere leiden stark.


Un-Kultur: Foies Gras im Café des Museums Römerhof in Winterthur

Diesen Skandal hat der VgT letztes Jahr aufgedeckt. Der Tages-Anzeiger brachte einen grösseren Bericht darüber. Doch das Museum hält hartnäckig an diesem Tierquäler-Menü fest und das Bundesamt für Kultur, welches die Aufsicht über das Museum ausübt, lässt diese Unkultur in einem staatlich subventionierten Kultur-Institut gewähren.

Im Gegensatz zum Tages-Anzeiger brachte der Winterthurer Landbote kein Wort darüber, sondern antwortete auf die Pressemeldung des VgT, die Landbote-Redaktion wolle keine Pressemeldungen des VgT mehr. Damit ist die seit Jahren beobachtete tierschutzfeindliche Haltung des Landboten nun offiziell.



Der Lausanner Stadtpräsident Daniel Brélaz (Grüne Partei) hat Foie Gras an offiziellen Anlässen untersagt.
Bravo - einmal ein Politiker mit Herz und Verstand.

 


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