VN2003-2
Tiere keine Sachen mehr?
von Susanne Wachtl
Seit dem 1. April 2003 sind Tiere von Gesetzes wegen keine Sachen mehr. Ist eigentlich nicht als April Scherz gemeint - oder doch? Anlässlich der Diskussionen im Parlament rangen sich unsere Volksvertreter durch, einigen Tierarten dieses vermeintliche Privileg zuzugestehen. Es sind dies hauptsächlich Heimtiere, also Hunde und Katzen - Tiere mit einem "emotionalem" Wert für ihre Besitzer, der ihnen im Falle eines Verlustes entgolten werden soll. Es profitiert ganz klar nur der Besitzer des Tieres, denn was hat zum Beispiel ein überfahrener Hund davon, dass sein Halter mehr als den Kaufwert für seine Leiche erhält, weil er ihn halt zu Lebzeiten so sehr liebte? Sache oder nicht, was ändert sich, von einigen Ausnahmen abgesehen, im täglichen Leben der Tiere? Sogenannte Nutztiere, Tiere, die besonders auf mehr Schutz angewiesen wären, gelten aber explizit weiterhin als Sachen; sie sind von dieser neuen fragwürdigen Verordnung ausgenommen. Diese Verordnung dient nur dazu, tierliebende Menschen in der Illusion zu wiegen, wir hätten wieder einmal etwas zum Schutz der Tiere unternommen und ein sooo fortschrittliches Tierschutzgesetz.
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