VN04-3

Leserbriefe

Mit grossem Schrecken habe ich Ihr Heft bei meinem Arbeitgeber gelesen. Es ist eine Katastrophe, was den Tieren angetan wird und unfassbar, dass die Öffentlichkeit nicht aufgeklärt wird und die Tatsachen verfälscht und heruntergespielt werden. Es ist eine riesige Schande, doch meine Augen wurden geöffnet. Ich möchte gerne Ihrem Verein beitreten und werde mich bemühen, auch anderen Leuten zu zeigen, wie die Tiere leiden müssen.
Catia G, Münchenstein

Wir bitten Sie, uns Ihre Zeitschrift nicht mehr zuzustellen. Wir ertragen diese tierquälenden Aufnahmen nicht. Aus diesem Grund wandert das Heft immer direkt in den Abfall.
Luthiger-Brunner, Haldenstr 117, 5728 Gontenschwil

Ein Freund von mir hat im vergangenen Juni ein totes Tier in die Kadaversammelstelle Egnach/TG gebracht. Dort wurde er auf leises Piepsen aufmerksam und entdeckte in einem Container voll Hühnereiern Hunderte lebender, frisch geschlüpfter Küken - lebend «entsorgt». Vermutlich ist das kein Einzelfall und vielleicht wäre es Ihnen möglich, dieser «Menscherei» auf den Grund zu gehen. Für Ihre harte, aufreibende und meist sehr unerfreuliche Arbeit danke ich Ihnen bestens.
Walter S

Anmerkung: Wie kann ein Mensch, der Zeuge einer solchen Tierquälerei wird, nichts anderes tun, als später einem Freund davon zu erzählen? Warum wurde nicht die Polizei avisiert? Warum wurde der Skandal nicht fotografiert? Wird da im Ernst erwartet, dass die paar wenigen engagierten Menschen, welche die ganze Arbeit des VgT bewältigen müssen, von nun an in der ganzen Schweiz Hunderte von Kadaversammelstellen überwachen? In unserer Konsumgesellschaft ist die Masse daran gewöhnt, alles einfach kaufen und an Dienstleistungsbetriebe delegieren zu können. Dabei darf es nicht viel kosten. Vielen Mitgliedern ist es schon zu aufwändig, unsere Volksinitiative (siehe Seite 36) zu unterschreiben und die Karte mit 85 Rappen frankiert einzuschicken. Und wenn wir dann keine andere Lösung mehr sehen, als bezahlte Unterschriftensammler anzustellen, gibt es solche, die austreten, weil wir damit angeblich Geld verschwenden. Wir sind dankbar für jede Spende, aber damit allein kauft man sich kein reines Gewissen und noch keinen Platz im Himmel. Die lebend entsorgten Küken sind ein Symbol des Umgangs mit den Tieren und der Gleichgültigkeit und der Trägheit der Masse angesichts von Tierquälereien.
Erwin Kessler, Präsident VgT

Letzten Samstag beobachtete ich einen Schlangenbesitzer sowie den Zooinhaber, wie sie eine kleine Maus (sie war so gross wie der grosse Zehennagel - also neu geboren) in einem Schlangenterrarium einsperrten und darauf warteten, bis die Schlange die Maus frass. Der Zooinhaber empfahl dem Schlangenbesitzer, sich eine schwangere Maus zuzutun, damit die Jungen nach dem Ausschlüpfen an die Schlange verfüttert werden können. Mir rannen die Tränen wie ein Bach hinunter. Da werden doch tatsächlich neu geschlüpfte Jungmäuse an Schlangen verfüttert. Schlimmer noch, es werden jährlich zig-tausend Mäuse und Ratten entweder gefroren oder lebendig den Schlangen gefüttert. Die Maus hat in dem kleinen Terrarium absolut keine Chance der Schlange zu entfliehen. Ich finde dies eine absolute Schweinerei.
Brisca L, Chur

Dä Sepp hät es Witzli grisse: Herr Blocher will den Bauern nicht vorschreiben, wie ihre Kühe zu liegen haben und möchte den Tierschutz in der Landwirtschaft abschaffen; der so sensible Herr Leuenberger will wissen, das Schächtverbot sei nicht ein Tierschutzanliegen, sondern vor allem eine Einschränkung der Religionsfreiheit, und Sepp, Bundespräsident (Joseph Deiss), macht Witzchen und vergleicht die Freude seines Hundes am Autofahren mit dem Transport von Schlachtvieh. Schade, dass die Kühe, zwischen denen sich Herr Blocher an der «Olma» den Medien präsentierte, ihm nicht ein wenig die Schwänze ins Gesicht gepeitscht haben - auf die Hörner konnten sie ihn leider nicht nehmen, die hat man ihnen ja wegrationalisiert. Schade, dass offenbar Herr Leuenberger noch nie selber mitangesehen hat, was Tiere erleiden, wenn ihnen aus «religionsfreiheitlichen» Gründen ohne vorhergehende Betäubung die Kehle durchgeschitten wird, und schade, dass Herr Deiss noch nie gehört hat, wie Schweine schreien, wenn sie nachts verladen werden und im Lastwagen auf fremde, schon geladene Tiere stossen. Offenbar hat er auch noch nie gesehen, wie ganz junge Kälbchen von einem Viehmarkt zum andern gekarrt werden, hat sich offenbar auch nie gefragt, was Rinder und Schafe erleiden, wenn sie quer durch die Schweiz zum Schlachthof gefahren werden. Ich denke auch, dass der Herr Deiss seinem Hund nicht mit groben Stiefeln oder mit Schwanzdrehen nachhilft, sollte er zögern, ins Auto zu springen! Angesichts dieser tierschuzfeindlichen Haltung unserer Landes-Obersten ist es nicht erstaunlich, dass Tierschützer, die auch nur ein wenig lauter ihre Stimme zum Schutz der Tiere erheben, als Extremisten betitelt werden.
Susanne Wachtl

Das gewicht der tierschändungen: Ich lebe in dunkeln zeiten, und die aussicht auf licht ist weit weg. Gestern ist wieder einmal das gesamte gewicht der schändung an tieren über mir zusammengebrochen. Wie kann man jemals damit fertig werden? Das bewusstsein, welche verbrechen in jeder minute auf der ganzen erde passieren, pocht in mir wie ein herz, das viel zu gross für meinen körper ist. Es zerreisst mich fast, nein, es zerreisst mich wirklich. Ich war kürzlich in einem tierpark, ich hab gedacht, es ist in ordnung dorthin zu gehen, denn es gibt dort keine exotischen tiere, «nur» rehe, schweine, geissen und pferde. Ich hab mich eigentlich recht wohl gefühlt; die gehege sind wirklich gross, zum teil ganze waldteile; die tiere sind zahm; das zeugt von guter behandlung. Die rehe sind alle friedlich am grasen; es hat auch hirsche mit stolzen geweihen, sanften augen, wackelnden schwänzchen. frieden. ich geh zu den wildschweinen, die ein begehbares gehege im wald haben. Eins ist ganz vorn beim eingang, es scheint keine angst vor den besuchern zu haben, die nah vor ihm stehen und es beobachten. Eltern stehen dort mit ihren kindern, denen sie etwas über die schweine erzählen. Viele «jöhhs» ertönen, die kinder scheinen es zu lieben, die eltern sind zufrieden, dass ihr so gutgewählter ausflugsort auf bestätigung trifft. Das schwein wühlt mit seiner nase im dreck, sucht leckerbissen, ist in seinem element. Eine wohltat für mein herz, ein solches wesen in absoluter zufriedenheit zu sehen, das ich sonst meist in verbindung mit qualen und leid sehe. Viele leute stehen im halbkreis daneben, ich knie mich in der nähe hin und halte dem wildschwein meine hand entgegen; es schaut mir direkt in die augen, ich schmelze fast. Dann kommt es und lässt sich kraulen, und was mich so erstaunt, ist, dass es nicht ein einziges mal seine augen von mir abwendet. Dann erschrickt es durch irgendeine bewegung eines anderen besuchers, rennt ein paar schritte weg und fängt wieder zu graben an. Zufrieden geh ich in die richtung des parkeigenen restaurants, um mir einen kaffee zu gönnen. Dann der schock: an der wand beim eingang hängt ein schild mit der aufschrift: «herbstzeit ist wildzeit», darunter die speisekarte: hirschpfeffer, rehschnitzel, wildschwein an rotweinsauce... meine gedanken sprudeln: sind das tiere von hier? Könnte es sein, dass mein wildschwein von vorher morgen hier auf einem teller serviert wird? ich dreh mich um und sehe die leute an den tischen mit tellern vor sich. Es dreht sich der ganze raum, absurd! ich warte fast darauf, dass ein kameramann rein kommt und sagt: war nur ne verarschung, haha! So absurd kommt es mir vor. Mütter und väter gehen hier spazieren und zeigen ihren kindern die härzigen säuli und rehli, «und wenn ihr ganz lieb seid, gehen wir nachher auch noch eins essen» oder wie läuft das? Sind sie es sich überhaupt bewusst? Wie kann man sich erst an den tieren erfreuen und sie nachher auf dem teller zerstückelt vor sich haben? Ist das nicht eine rechnung, die nicht aufgeht? Ich hasse einmal mehr jeden, der fleisch isst. Aber wie kann ich mit sowas umgehen? Wie muss ich meinen eltern, einigen meiner langjährigen freunden, die auch fleisch essen, gegenübertreten? Sie sind alle schänder, sie sind mörder des 3. grades. Des dritten grades, weil sie nicht selbst töten, weil sie nicht zum metzger gehen und sagen «töte eine sau für mich, ich will sie fressen» (das wäre mord 2. grades) sondern weil sie ein steril abgepacktes stück fleisch im laden holen. «ich ess nur wenig fleisch, und dann erst noch bio und nur aus der schweiz aus artgerechter haltung». Toll, gratuliere! Wie ist es möglich, dass gewisse menschen so blöd, egoistisch und blind sind? Es kann doch gar nicht sein, ich bin bestimmt kein besserer mensch als sie, und auch nicht intelligenter? An was liegt es also, dass sie es nicht sehen? Was ist bei menschen wie mir anders? Könnte man doch einfach ihre stirn berühren und sagen: «I release you from the spell». Sie wären ja alle dankbar, aber es geht nicht. Die ganze welt stinkt. Es sind dunkle zeiten, schändungen überall, und das gewicht wird von menschen wie mir - einer minderheit - getragen. Ich habe im internet bei einer livecam der schlachtung einer sau zugesehen, die erst mit einer eisenzange betäubt wurde. Nachdem sie in den käfig geprügelt wurde, unter schreien fixiert und die zange angesetzt, habe ich in ihre augen sehen können. Es waren augen wie die meines wildschweins, aber voller panik und schmerz. Irgendwie konnte ich darin auch unverständnis finden, einen fast fragenden blick, den ich in dem moment auf mich bezog, als ob es nach jemand oder etwas suchen würde, der ihm das alles erklärt. Am liebsten wär ich zu dem schwein hingegangen, noch schnell bevor der strom kommt. Ich hätte es noch gestreichelt und ihm ins ohr geflüstert, dass nicht alle so sind, und dass es nicht allein ist. Und ich hätte mich entschuldigt für diese menschen, die es sein leben lang diskriminiert, entwürdigt und gequält haben. Die menschen belügen sich selbst, nennen dinge bei den falschen namen. Bei einem selbstinserat habe ich heute morgen folgendes gelesen: In meiner freizeit quäle und töte ich gerne wehrlose tiere, ich mache das zum vergnügen und zu meiner entspannung. Mein sohn macht manchmal auch mit. Das ganze lief natürlich unter dem synonym «angeln». Ich glaube nicht an gott (wie könnte ich, angesichts von so etwas) aber ich kann die geschichte über jesus nachvollziehen, wie jesus sich fühlte, als er die schuld der ganzen menschheit auf sich nahm, denn ein jeder, der so denkt wie ich, macht genau das. Wir nehmen vor den tieren die schuld der anderen auf uns. Wir versuchen dinge zu reparieren, die andere kaputt machen, und werden dabei auch noch belächelt. Aber das kann niemandem was anhaben, der mit sich im reinen ist. Jeder der einen vegi-witz macht, weiss gar nicht, worüber er eigentlich scherzt. Ich bin jetzt 23, ich verzweifle fast an all dem, ich bemühe mich etwas zu tun, ich rede viel mit leuten; einige liessen sich die augen öffnen, aber die meisten sind hoffnungslos verloren. Jedes bild von einem geschändeten tier - im versuchslabor, in der metzgerei, im dunklen stall - brennt sich in mir ein und es gibt kein vergessen. Ich habe angst vor all den jahren, die mich noch erwarten (ich wünschte sie wären schon zu ende, aber das ist feige), was ich noch alles sehen muss, angst, dass ich hass entwickeln werde, wenn ich sehe, dass nichts anderes genützt hat - der konflikt in mir, wie ich mit bis jetzt geliebten menschen umgehen soll. Bin ich nicht genau so schlecht wie sie, wenn ich einfachheitshalber so tue als wäre nichts? Jemand der schändet, hat doch keinen respekt verdient. Ich stütze mich sehr auf die regel: man bekommt, was man gibt. Ich hoffe wirklich auf eine vergeltung; und sie kommt auch, manchmal von der natur, aber meist frisst sie sich von innen heraus. Die menschen sind verbittert, unzufrieden, unglücklich, stumpf, fett, träge... Vor einer abstumpfung hab ich keine angst, denn ich werde selber dafür sorgen, dass der tag, an dem ich solche bilder sehe und nicht mehr die selben schmerzen fühle, auch mein letzter sein wird. Niemand der fleisch isst oder tiere auf eine andere art schändet, hat das recht, sich an etwas schönem auf der erde zu erfreuen; keine blume blüht für ihn, und die sonne dreht ihr gesicht weg. Wie kann ich meine nächsten mitmenschen nicht hassen? Hier, speziell in der schweiz, wurde jeder schon mit dem richtigen weg konfrontiert, und hatte die möglichkeit, darüber nachzudenken. Es gibt keine entschuldigung. Das verhältnis stimmt nicht; es geht nicht, dass soviel leid für so wenig gaumenfreude eingetauscht wird. muss ich alle hassen? Und mich selbst? Denn auch ich bin ein problem, heute ist es gar nicht mehr möglich zu leben, ohne dass etwas darunter leiden muss.
manuela g, ebikon

Gestern habe ich Ihre Zeitschrift erhalten, worin steht, dass die Tierhaltung in der Schweiz abscheulich ist. Ich muss sagen ich bin geschockt. Dass die Haltung nicht überall gut ist, ist mir bewusst, deshalb bin ich auch seit langem Vegetarierin und achte bewusst auf die Labels wie «Bio-Eier» oder «Engagement-Produkte» der Migros und kaufe schon gar nicht ausländische Produkte. Mein Partner isst zwar noch Fleisch (konnte ihn noch nicht ganz bekehren), jedoch reduziert und nur Fleisch mit den oben genannten Labels. Sie kritisieren nun namentlich auch die Migros als schlechte bzw. grausame Tierhalterin. Kann ich nun nicht mehr auf diese Labels vertrauen, ist dies alles Lug und Betrug oder bezieht sich die schlechte Haltung auf Produkte ohne solche Labels? Und wie sieht es zB mit Joghurt, Mayonnaise, Teigwaren aus? Wo soll ich einkaufen und welche Produkte kann ich mit gutem Gewissen kaufen ohne dahinterstehende Tierquälerei? Und wie steht es mit Tierversuchen für Kosmetikartikel aus, zB. betreffend der Produkte von «Mibelle» der Migros (auf Anfrage wurde mir gesagt, sie machen keine Tierversuche oder geben keine in Auftrag) oder «Nivea»? Viele Artikel kaufe ich im Body Shop, wo es ja explizit heisst «keine Tierversuche». Ich bitte Sie um Informationen hierzu, damit ich in Zukunft keine Produkte mehr kaufe mit einer dahinterstehenden Tierquälerei und Ausbeutung der Tiere. Ich bin so empört und zutiefst traurig über diese Respektlosigkeit gegenüber dem Lebewesen. Anstatt dankbar zu sein, dass dieses uns Nahrung gibt (in welcher Form auch immer) und dementsprechend würdigt, werden sie abscheulich gequält und ausgebeutet (die Tiere sollten doch wohl eher auf Händen getragen werden). Ich kann das einfach nicht verstehen. Ich danke Ihnen im Voraus sehr für Ihre Bemühungen.
Andrea Doss

Antwort: Leider ist es so, dass alle Labels mehr versprechen, als sie halten. Da Fleisch und Eier keine notwendigen Lebensmittel sind, sind wir nicht bereit, Labels zu empfehlen, mit denen lediglich erreicht wird, dass die Tiere etwas weniger schlecht gehalten werden. Dieses Konsumentenproblem lässt sich auch nicht auf so einfache Weise lösen, dass Migros oder Coop pauschal als gut oder schlecht qualifiziert werden könnten. Der Sachverhalt ist komplizierter. Sowohl Coop wie auch Migros, betreiben für gewisse tierische Produkte eine Werbung, die wir als Betrug betrachten. In gewissen anderen Sektoren erbringen beide Grossverteiler aber auch fortschrittliche Leistungen, die aus tierschützerischer Sicht zu begrüssen sind, auch wenn damit das Niveau eines - aus unserer Sicht - empfehlenswerten Labels ohne tierquälerische oder tierverachtende Kompromisse nicht erreicht wird. Unsere Grundempfehlung ist deshalb: Verzicht auf tierische Produkte, zumindest Verzicht auf Schweinefleisch, Geflügel, Eier und eihaltige Produkte. Weniger bedenklich ist grundsätzlich Schweizer Bio-Rindfleisch. (Achtung: in der EU sind äusserst grausame Schlachtmethoden, auch für Bio-Rinder, üblich. Siehe: «Das Brüllen der Rinder beim Schlachtvorgang» unter www.vgt.ch/news_bis2001/010515.htm). Nahe an unsere Vorstellung einer würdigen Tierhaltung kommt zB das Bio-Weide-Beef von Migros. Wir empfehlen aber auch dieses Label nicht, weil die Tiere enthornt werden, was wir als tierverachtende Verstümmelung betrachten. Eine Liste einzelner Bauernbetriebe mit tierfreundlicher Haltung zu führen, übersteigt unsere Möglichkeiten. Laien stellen sich das meistens viel zu einfach vor. Es genügt für eine seriöse Beurteilung nicht, an einem schönen Sonntag ein paar Tiere auf der Weide zu sehen. Viel Tierelend ist nicht ohne Weiteres sichtbar und spielt sich oft hinter idyllischen, geranienverzierten Bauernhausfassaden ab. Tierversuchsfreie Kosmetika gibt es nicht. Auf diesem Gebiet werden die Konsumenten ganz massiv getäuscht. Die Bezeichnung von Mibelle-Kosmetika als "tierversuchsfrei" ist Betrug. Wenn die Migros behauptet, er mache keine Tierversuche und gebe auch keine in Auftrag, so ist das eine Lüge mit Halbwahrheiten, denn es werden die im Tierversuch getesteten Rohstoffe einfach zugekauft! Jeder Konsument, der diese Produkte kauft, finanziert auch diese Tierversuche, also genau das, was tierfreundliche Konsumenten eigentlich nicht wollen. So ist es auch bei Marken, wo man es kaum erwarten würde, zB bei Weleda-Kosmetika. Tierversuche für neue Kosmetik-Rohstoffe sind gesetzlich vorgeschrieben; deshalb gibt es grundsätzlich keine tierversuchsfreien Kosmetika. Wir können nur empfehlen, den Konsum von Kosmetika auf das Nötigste zu beschränken (Hygiene) und altbewährte Produkte vorzuziehen. Die Kosmetikfirmen wollen die Kundschaft mit immer neuen Produkten locken - und dahinter stehen immer Tierversuche. Es ist nicht leicht, sich als Konsument verantwortungsvoll zu verhalten. Es ist aber auch nicht unzumutbar, die Produkte des täglichen Bedarfs nach und nach genau unter die Lupe zu nehmen und sich mit der Zeit ein durchdachtes und hinterfragtes individuelles Sortiment anzulegen, anstatt von der Werbung verführt ständig wechselnd beliebig einzukaufen.
Erwin Kessler, VgT
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Ich glaube, dass die Vegetarier mit ihrer Regel, weniger und einfacher zu essen, mehr genützt haben, als alle Moralsysteme zusammen.              Friedrich Nietzsche


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