VN04-3 Leserbriefe Mit grossem Schrecken habe ich
Ihr Heft bei meinem Arbeitgeber gelesen. Es ist eine Katastrophe, was den
Tieren angetan wird und unfassbar, dass die Öffentlichkeit nicht aufgeklärt
wird und die Tatsachen verfälscht und heruntergespielt werden. Es ist eine
riesige Schande, doch meine Augen wurden geöffnet. Ich möchte gerne Ihrem
Verein beitreten und werde mich bemühen, auch anderen Leuten zu zeigen, wie
die Tiere leiden müssen. Wir bitten Sie, uns Ihre
Zeitschrift nicht mehr zuzustellen. Wir ertragen diese tierquälenden
Aufnahmen nicht. Aus diesem Grund wandert das Heft immer direkt in den
Abfall. Ein Freund von mir hat im
vergangenen Juni ein totes Tier in die Kadaversammelstelle Egnach/TG
gebracht. Dort wurde er auf leises Piepsen aufmerksam und entdeckte in einem
Container voll Hühnereiern Hunderte lebender, frisch geschlüpfter Küken -
lebend «entsorgt». Vermutlich ist das kein Einzelfall und vielleicht wäre es
Ihnen möglich, dieser «Menscherei» auf den Grund zu gehen. Für Ihre harte,
aufreibende und meist sehr unerfreuliche Arbeit danke ich Ihnen bestens. Anmerkung: Wie kann ein Mensch, der
Zeuge einer solchen Tierquälerei wird, nichts anderes tun, als später einem
Freund davon zu erzählen? Warum wurde nicht die Polizei avisiert? Warum
wurde der Skandal nicht fotografiert? Wird da im Ernst erwartet, dass die
paar wenigen engagierten Menschen, welche die ganze Arbeit des VgT
bewältigen müssen, von nun an in der ganzen Schweiz Hunderte von
Kadaversammelstellen überwachen? In unserer Konsumgesellschaft ist die Masse
daran gewöhnt, alles einfach kaufen und an Dienstleistungsbetriebe
delegieren zu können. Dabei darf es nicht viel kosten. Vielen Mitgliedern
ist es schon zu aufwändig, unsere Volksinitiative (siehe Seite 36) zu
unterschreiben und die Karte mit 85 Rappen frankiert einzuschicken. Und wenn
wir dann keine andere Lösung mehr sehen, als bezahlte Unterschriftensammler
anzustellen, gibt es solche, die austreten, weil wir damit angeblich Geld
verschwenden. Wir sind dankbar für jede Spende, aber damit allein kauft man
sich kein reines Gewissen und noch keinen Platz im Himmel. Die lebend
entsorgten Küken sind ein Symbol des Umgangs mit den Tieren und der
Gleichgültigkeit und der Trägheit der Masse angesichts von Tierquälereien.
Letzten Samstag beobachtete ich
einen Schlangenbesitzer sowie den Zooinhaber, wie sie eine kleine Maus (sie
war so gross wie der grosse Zehennagel - also neu geboren) in einem
Schlangenterrarium einsperrten und darauf warteten, bis die Schlange die
Maus frass. Der Zooinhaber empfahl dem Schlangenbesitzer, sich eine
schwangere Maus zuzutun, damit die Jungen nach dem Ausschlüpfen an die
Schlange verfüttert werden können. Mir rannen die Tränen wie ein Bach
hinunter. Da werden doch tatsächlich neu geschlüpfte Jungmäuse an Schlangen
verfüttert. Schlimmer noch, es werden jährlich zig-tausend Mäuse und Ratten
entweder gefroren oder lebendig den Schlangen gefüttert. Die Maus hat in dem
kleinen Terrarium absolut keine Chance der Schlange zu entfliehen. Ich finde
dies eine absolute Schweinerei. Dä Sepp hät es Witzli grisse:
Herr Blocher will den Bauern nicht vorschreiben, wie ihre Kühe zu liegen
haben und möchte den Tierschutz in der Landwirtschaft abschaffen; der so
sensible Herr Leuenberger will wissen, das Schächtverbot sei nicht ein
Tierschutzanliegen, sondern vor allem eine Einschränkung der
Religionsfreiheit, und Sepp, Bundespräsident (Joseph Deiss), macht Witzchen
und vergleicht die Freude seines Hundes am Autofahren mit dem Transport von
Schlachtvieh. Schade, dass die Kühe, zwischen denen sich Herr Blocher an der
«Olma» den Medien präsentierte, ihm nicht ein wenig die Schwänze ins Gesicht
gepeitscht haben - auf die Hörner konnten sie ihn leider nicht nehmen, die
hat man ihnen ja wegrationalisiert. Schade, dass offenbar Herr Leuenberger
noch nie selber mitangesehen hat, was Tiere erleiden, wenn ihnen aus
«religionsfreiheitlichen» Gründen ohne vorhergehende Betäubung die Kehle
durchgeschitten wird, und schade, dass Herr Deiss noch nie gehört hat, wie
Schweine schreien, wenn sie nachts verladen werden und im Lastwagen auf
fremde, schon geladene Tiere stossen. Offenbar hat er auch noch nie gesehen,
wie ganz junge Kälbchen von einem Viehmarkt zum andern gekarrt werden, hat
sich offenbar auch nie gefragt, was Rinder und Schafe erleiden, wenn sie
quer durch die Schweiz zum Schlachthof gefahren werden. Ich denke auch, dass
der Herr Deiss seinem Hund nicht mit groben Stiefeln oder mit Schwanzdrehen
nachhilft, sollte er zögern, ins Auto zu springen! Angesichts dieser
tierschuzfeindlichen Haltung unserer Landes-Obersten ist es nicht
erstaunlich, dass Tierschützer, die auch nur ein wenig lauter ihre Stimme
zum Schutz der Tiere erheben, als Extremisten betitelt werden. Das gewicht der tierschändungen:
Ich lebe in dunkeln zeiten, und die aussicht auf licht ist weit weg. Gestern
ist wieder einmal das gesamte gewicht der schändung an tieren über mir
zusammengebrochen. Wie kann man jemals damit fertig werden? Das bewusstsein,
welche verbrechen in jeder minute auf der ganzen erde passieren, pocht in
mir wie ein herz, das viel zu gross für meinen körper ist. Es zerreisst mich
fast, nein, es zerreisst mich wirklich. Ich war kürzlich in einem tierpark,
ich hab gedacht, es ist in ordnung dorthin zu gehen, denn es gibt dort keine
exotischen tiere, «nur» rehe, schweine, geissen und pferde. Ich hab mich
eigentlich recht wohl gefühlt; die gehege sind wirklich gross, zum teil
ganze waldteile; die tiere sind zahm; das zeugt von guter behandlung. Die
rehe sind alle friedlich am grasen; es hat auch hirsche mit stolzen
geweihen, sanften augen, wackelnden schwänzchen. frieden. ich geh zu den
wildschweinen, die ein begehbares gehege im wald haben. Eins ist ganz vorn
beim eingang, es scheint keine angst vor den besuchern zu haben, die nah vor
ihm stehen und es beobachten. Eltern stehen dort mit ihren kindern, denen
sie etwas über die schweine erzählen. Viele «jöhhs» ertönen, die kinder
scheinen es zu lieben, die eltern sind zufrieden, dass ihr so gutgewählter
ausflugsort auf bestätigung trifft. Das schwein wühlt mit seiner nase im
dreck, sucht leckerbissen, ist in seinem element. Eine wohltat für mein
herz, ein solches wesen in absoluter zufriedenheit zu sehen, das ich sonst
meist in verbindung mit qualen und leid sehe. Viele leute stehen im
halbkreis daneben, ich knie mich in der nähe hin und halte dem wildschwein
meine hand entgegen; es schaut mir direkt in die augen, ich schmelze fast.
Dann kommt es und lässt sich kraulen, und was mich so erstaunt, ist, dass es
nicht ein einziges mal seine augen von mir abwendet. Dann erschrickt es
durch irgendeine bewegung eines anderen besuchers, rennt ein paar schritte
weg und fängt wieder zu graben an. Zufrieden geh ich in die richtung des
parkeigenen restaurants, um mir einen kaffee zu gönnen. Dann der schock: an
der wand beim eingang hängt ein schild mit der aufschrift: «herbstzeit ist
wildzeit», darunter die speisekarte: hirschpfeffer, rehschnitzel,
wildschwein an rotweinsauce... meine gedanken sprudeln: sind das tiere von
hier? Könnte es sein, dass mein wildschwein von vorher morgen hier auf einem
teller serviert wird? ich dreh mich um und sehe die leute an den tischen mit
tellern vor sich. Es dreht sich der ganze raum, absurd! ich warte fast
darauf, dass ein kameramann rein kommt und sagt: war nur ne verarschung,
haha! So absurd kommt es mir vor. Mütter und väter gehen hier spazieren und
zeigen ihren kindern die härzigen säuli und rehli, «und wenn ihr ganz lieb
seid, gehen wir nachher auch noch eins essen» oder wie läuft das? Sind sie
es sich überhaupt bewusst? Wie kann man sich erst an den tieren erfreuen und
sie nachher auf dem teller zerstückelt vor sich haben? Ist das nicht eine
rechnung, die nicht aufgeht? Ich hasse einmal mehr jeden, der fleisch isst.
Aber wie kann ich mit sowas umgehen? Wie muss ich meinen eltern, einigen
meiner langjährigen freunden, die auch fleisch essen, gegenübertreten? Sie
sind alle schänder, sie sind mörder des 3. grades. Des dritten grades, weil
sie nicht selbst töten, weil sie nicht zum metzger gehen und sagen «töte
eine sau für mich, ich will sie fressen» (das wäre mord 2. grades) sondern
weil sie ein steril abgepacktes stück fleisch im laden holen. «ich ess nur
wenig fleisch, und dann erst noch bio und nur aus der schweiz aus
artgerechter haltung». Toll, gratuliere! Wie ist es möglich, dass gewisse
menschen so blöd, egoistisch und blind sind? Es kann doch gar nicht sein,
ich bin bestimmt kein besserer mensch als sie, und auch nicht intelligenter?
An was liegt es also, dass sie es nicht sehen? Was ist bei menschen wie mir
anders? Könnte man doch einfach ihre stirn berühren und sagen: «I release
you from the spell». Sie wären ja alle dankbar, aber es geht nicht. Die
ganze welt stinkt. Es sind dunkle zeiten, schändungen überall, und das
gewicht wird von menschen wie mir - einer minderheit - getragen. Ich habe im
internet bei einer livecam der schlachtung einer sau zugesehen, die erst mit
einer eisenzange betäubt wurde. Nachdem sie in den käfig geprügelt wurde,
unter schreien fixiert und die zange angesetzt, habe ich in ihre augen sehen
können. Es waren augen wie die meines wildschweins, aber voller panik und
schmerz. Irgendwie konnte ich darin auch unverständnis finden, einen fast
fragenden blick, den ich in dem moment auf mich bezog, als ob es nach jemand
oder etwas suchen würde, der ihm das alles erklärt. Am liebsten wär ich zu
dem schwein hingegangen, noch schnell bevor der strom kommt. Ich hätte es
noch gestreichelt und ihm ins ohr geflüstert, dass nicht alle so sind, und
dass es nicht allein ist. Und ich hätte mich entschuldigt für diese
menschen, die es sein leben lang diskriminiert, entwürdigt und gequält
haben. Die menschen belügen sich selbst, nennen dinge bei den falschen
namen. Bei einem selbstinserat habe ich heute morgen folgendes gelesen: In
meiner freizeit quäle und töte ich gerne wehrlose tiere, ich mache das zum
vergnügen und zu meiner entspannung. Mein sohn macht manchmal auch mit. Das
ganze lief natürlich unter dem synonym «angeln». Ich glaube nicht an gott
(wie könnte ich, angesichts von so etwas) aber ich kann die geschichte über
jesus nachvollziehen, wie jesus sich fühlte, als er die schuld der ganzen
menschheit auf sich nahm, denn ein jeder, der so denkt wie ich, macht genau
das. Wir nehmen vor den tieren die schuld der anderen auf uns. Wir versuchen
dinge zu reparieren, die andere kaputt machen, und werden dabei auch noch
belächelt. Aber das kann niemandem was anhaben, der mit sich im reinen ist.
Jeder der einen vegi-witz macht, weiss gar nicht, worüber er eigentlich
scherzt. Ich bin jetzt 23, ich verzweifle fast an all dem, ich bemühe mich
etwas zu tun, ich rede viel mit leuten; einige liessen sich die augen
öffnen, aber die meisten sind hoffnungslos verloren. Jedes bild von einem
geschändeten tier - im versuchslabor, in der metzgerei, im dunklen stall -
brennt sich in mir ein und es gibt kein vergessen. Ich habe angst vor all
den jahren, die mich noch erwarten (ich wünschte sie wären schon zu ende,
aber das ist feige), was ich noch alles sehen muss, angst, dass ich hass
entwickeln werde, wenn ich sehe, dass nichts anderes genützt hat - der
konflikt in mir, wie ich mit bis jetzt geliebten menschen umgehen soll. Bin
ich nicht genau so schlecht wie sie, wenn ich einfachheitshalber so tue als
wäre nichts? Jemand der schändet, hat doch keinen respekt verdient. Ich
stütze mich sehr auf die regel: man bekommt, was man gibt. Ich hoffe
wirklich auf eine vergeltung; und sie kommt auch, manchmal von der natur,
aber meist frisst sie sich von innen heraus. Die menschen sind verbittert,
unzufrieden, unglücklich, stumpf, fett, träge... Vor einer abstumpfung hab
ich keine angst, denn ich werde selber dafür sorgen, dass der tag, an dem
ich solche bilder sehe und nicht mehr die selben schmerzen fühle, auch mein
letzter sein wird. Niemand der fleisch isst oder tiere auf eine andere art
schändet, hat das recht, sich an etwas schönem auf der erde zu erfreuen;
keine blume blüht für ihn, und die sonne dreht ihr gesicht weg. Wie kann ich
meine nächsten mitmenschen nicht hassen? Hier, speziell in der schweiz,
wurde jeder schon mit dem richtigen weg konfrontiert, und hatte die
möglichkeit, darüber nachzudenken. Es gibt keine entschuldigung. Das
verhältnis stimmt nicht; es geht nicht, dass soviel leid für so wenig
gaumenfreude eingetauscht wird. muss ich alle hassen? Und mich selbst? Denn
auch ich bin ein problem, heute ist es gar nicht mehr möglich zu leben, ohne
dass etwas darunter leiden muss. Gestern habe ich Ihre
Zeitschrift erhalten, worin steht, dass die Tierhaltung in der Schweiz
abscheulich ist. Ich muss sagen ich bin geschockt. Dass die Haltung nicht
überall gut ist, ist mir bewusst, deshalb bin ich auch seit langem
Vegetarierin und achte bewusst auf die Labels wie «Bio-Eier» oder
«Engagement-Produkte» der Migros und kaufe schon gar nicht ausländische
Produkte. Mein Partner isst zwar noch Fleisch (konnte ihn noch nicht ganz
bekehren), jedoch reduziert und nur Fleisch mit den oben genannten Labels.
Sie kritisieren nun namentlich auch die Migros als schlechte bzw. grausame
Tierhalterin. Kann ich nun nicht mehr auf diese Labels vertrauen, ist dies
alles Lug und Betrug oder bezieht sich die schlechte Haltung auf Produkte
ohne solche Labels? Und wie sieht es zB mit Joghurt, Mayonnaise, Teigwaren
aus? Wo soll ich einkaufen und welche Produkte kann ich mit gutem Gewissen
kaufen ohne dahinterstehende Tierquälerei? Und wie steht es mit
Tierversuchen für Kosmetikartikel aus, zB. betreffend der Produkte von
«Mibelle» der Migros (auf Anfrage wurde mir gesagt, sie machen keine
Tierversuche oder geben keine in Auftrag) oder «Nivea»? Viele Artikel kaufe
ich im Body Shop, wo es ja explizit heisst «keine Tierversuche». Ich bitte
Sie um Informationen hierzu, damit ich in Zukunft keine Produkte mehr kaufe
mit einer dahinterstehenden Tierquälerei und Ausbeutung der Tiere. Ich bin
so empört und zutiefst traurig über diese Respektlosigkeit gegenüber dem
Lebewesen. Anstatt dankbar zu sein, dass dieses uns Nahrung gibt (in welcher
Form auch immer) und dementsprechend würdigt, werden sie abscheulich gequält
und ausgebeutet (die Tiere sollten doch wohl eher auf Händen getragen
werden). Ich kann das einfach nicht verstehen. Ich danke Ihnen im Voraus
sehr für Ihre Bemühungen. Antwort: Leider ist es so, dass
alle Labels mehr versprechen, als sie halten. Da Fleisch und Eier keine
notwendigen Lebensmittel sind, sind wir nicht bereit, Labels zu empfehlen,
mit denen lediglich erreicht wird, dass die Tiere etwas weniger schlecht
gehalten werden. Dieses Konsumentenproblem lässt sich auch nicht auf so
einfache Weise lösen, dass Migros oder Coop pauschal als gut oder schlecht
qualifiziert werden könnten. Der Sachverhalt ist komplizierter. Sowohl Coop
wie auch Migros, betreiben für gewisse tierische Produkte eine Werbung, die
wir als Betrug betrachten. In gewissen anderen Sektoren erbringen beide
Grossverteiler aber auch fortschrittliche Leistungen, die aus
tierschützerischer Sicht zu begrüssen sind, auch wenn damit das Niveau eines
- aus unserer Sicht - empfehlenswerten Labels ohne tierquälerische oder
tierverachtende Kompromisse nicht erreicht wird. Unsere Grundempfehlung ist
deshalb: Verzicht auf tierische Produkte, zumindest Verzicht auf
Schweinefleisch, Geflügel, Eier und eihaltige Produkte. Weniger bedenklich
ist grundsätzlich Schweizer Bio-Rindfleisch. (Achtung: in der EU sind
äusserst grausame Schlachtmethoden, auch für Bio-Rinder, üblich. Siehe: «Das
Brüllen der Rinder beim Schlachtvorgang» unter
www.vgt.ch/news_bis2001/010515.htm). Nahe an unsere Vorstellung einer
würdigen Tierhaltung kommt zB das Bio-Weide-Beef von Migros. Wir empfehlen
aber auch dieses Label nicht, weil die Tiere enthornt werden, was wir als
tierverachtende Verstümmelung betrachten. Eine Liste einzelner
Bauernbetriebe mit tierfreundlicher Haltung zu führen, übersteigt unsere
Möglichkeiten. Laien stellen sich das meistens viel zu einfach vor. Es
genügt für eine seriöse Beurteilung nicht, an einem schönen Sonntag ein paar
Tiere auf der Weide zu sehen. Viel Tierelend ist nicht ohne Weiteres
sichtbar und spielt sich oft hinter idyllischen, geranienverzierten
Bauernhausfassaden ab. Tierversuchsfreie Kosmetika gibt es nicht. Auf diesem
Gebiet werden die Konsumenten ganz massiv getäuscht. Die Bezeichnung von
Mibelle-Kosmetika als "tierversuchsfrei" ist Betrug. Wenn die Migros
behauptet, er mache keine Tierversuche und gebe auch keine in Auftrag, so
ist das eine Lüge mit Halbwahrheiten, denn es werden die im Tierversuch
getesteten Rohstoffe einfach zugekauft! Jeder Konsument, der diese Produkte
kauft, finanziert auch diese Tierversuche, also genau das, was
tierfreundliche Konsumenten eigentlich nicht wollen. So ist es auch bei
Marken, wo man es kaum erwarten würde, zB bei Weleda-Kosmetika. Tierversuche
für neue Kosmetik-Rohstoffe sind gesetzlich vorgeschrieben; deshalb gibt es
grundsätzlich keine tierversuchsfreien Kosmetika. Wir können nur empfehlen,
den Konsum von Kosmetika auf das Nötigste zu beschränken (Hygiene) und
altbewährte Produkte vorzuziehen. Die Kosmetikfirmen wollen die Kundschaft
mit immer neuen Produkten locken - und dahinter stehen immer Tierversuche.
Es ist nicht leicht, sich als Konsument verantwortungsvoll zu verhalten. Es
ist aber auch nicht unzumutbar, die Produkte des täglichen Bedarfs nach und
nach genau unter die Lupe zu nehmen und sich mit der Zeit ein durchdachtes
und hinterfragtes individuelles Sortiment anzulegen, anstatt von der Werbung
verführt ständig wechselnd beliebig einzukaufen.
|