VN 07-2 EU-Bio: nichts wert bezüglich Tierhaltung Im Hinblick auf einen tierfreundlichen Umgang mit den Tieren ist das EU-Bio-Label nichts wert, noch viel weniger als die Schweizer Bio-Knospe. Typisch ist Folgendes: Die Winterauslauf-Vorschrift für angekettete Kühe sei eine unsinnige bürokratische Vorschrift, an die er sich nicht halte, meinte ein deutscher Bio-Bauer in einer Sendung des Bayerischen Fernsehens vom 20. Dezember 2006. Das gebe nur viel Arbeit für nichts. Er lässt seine Kühe den ganzen Winter an der Kette. Kontrolliert wird offensichtlich nicht. So wenig ist EU-Bio wert. Vor der Kamera liess er ein junges Rind heraus: Das Auslauf-ungewohnte Tier sprang wild herum - wie es Rindvieh, das unter Bewegungsstau leidet, zu tun pflegt, wenn es plötzlich losgebunden wird. Regelmässiger Auslauf auch im Winter ist für angebundene Kühe wichtig, nicht nur wegen der Bewegung, sondern vor allem auch wegen der Körperpflege. Nur losgebunden können sie sich selber und gegenseitig lecken. An der Kette sind sie ständigen Juckreizen (Heustaub) weitgehend hilflos ausgeliefert. Der Fernsehkommentator, der offensichtlich keine Ahnung von Tieren und kein Gefühl für Tiere hatte und es auch nicht nötig fand, sich zu informieren, machte die Auslaufvorschrift als Leerlauf lächerlich. Dieser Bio-Bauer kann sogar im öffentlichen Fernsehen bekannt machen, dass er sich nicht an die Vorschriften hält. Kontrollen und Sanktionen hat er offensichtlich nicht zu befürchten. So bleiben sogar die ohnehin schon ungenügenden Tierhaltungsvorschriften nach EU-Bio-Norm toter Buchstabe. Hauptsache, die Konsumenten bezahlen mehr dafür. Viele EU-Bio-Produkte mit tierischen Zutaten sind auch in der Schweiz im Verkauf, vor allem in Reformhäusern, Bio-Läden und an Bio-Märkten. Gegen diese ständigen Betrügereien mit tierischen Produkten kann sich jeder Konsument ganz einfach wehren: Essen Sie vegetarisch - Ihrer Gesundheit und den Tieren zuliebe. |